FuPa.net: Rechtzeitig in der Spur
31.10.2014WORMS. Sie sind heiß auf das Derby am Samstag: Rechtzeitig vor dem Duell daheim gegen den SV Waldhof hat der VfR Wormatia zuletzt bei der TuS Koblenz die Kurve gekriegt und sich nach drei Niederlagen in Folge durch den Auswärtsdreier wieder ein breite Brust zugelegt. Die war auch zuvor nie komplett verschwunden gewesen, weil die Crew von Trainer Sascha Eller nach einem grandiosen Saisonstart immerhin den vierten Platz in der Fußball-Regionalliga erobert hatte. Aber was, wenn es auch in Koblenz eins aufs Haupt gegeben hätte?
Wormatia-Coach Eller sieht das ganz realistisch: „Wenn sich ein solches Tief zu lange hinzieht, dann geht es irgendwann in die Köpfe rein.“ Diese Gefahr jedenfalls hat sich mit den Treffern von Enis Saiti und Alan Stulin zum 2:0-Sieg am vergangenen Freitag verflüchtigt. Die Wormatia hat den Anschluss an das Spitzentrio gehalten und will nun unbedingt gegen den Gast aus der Kurpfalz nachlegen. „Das wird hoffentlich ein schönes Spiel, auf das wir uns sehr freuen“, sagt Eller.
Und warum soll nicht das klappen, was in diesem Kalenderjahr schon zweimal geklappt hat? Anfang Mai war es, als die Wormatia im „Fernsehspiel“ der Regionalliga am Waldhof mit 2:0 die Oberhand behielt. Und Ende Juni dann wurden die Mannheimer bei einem Testspiel zu Beginn der Saisonvorbereitung vom VfR in Heddesheim mit 1:0 bezwungen.
Hat alles nichts zu sagen? Natürlich haben sich beide Mannschaften von der letzten zur aktuellen Saison enorm verändert. Und ein Testspiel nach ein paar Trainingstagen im Sommer ist auch nicht gerade besonders aussagekräftig in Bezug auf die heutigen Kräfteverhältnisse. Klar wurde aber schon in Heddesheim: Beide Klubs versuchen, mit jungen Mannschaften in die Saison zu gehen. Mit ungewissem Ausgang. Nach inzwischen 15 Meisterschaftsspielen, die die Wormatia absolviert hat (die Waldhöfer haben erst 13 Mal gekickt), steht jedenfalls fest: Der Wormser Regionalligist war seit Jahren nicht mehr so erfolgreich wie momentan. Und den Waldhöfer ist nach zuletzt zwei Siegen in drei Spielen inklusive der unglücklichen Niederlage in Offenbach (0:1) der Blick nach oben noch keineswegs abhanden gekommen. Jetzt kommt es darauf an, welchen Verlauf die jeweilige Formkurve bis zur Winterpause nimmt.
Eller jedenfalls lässt sich vom aktuellen Tabellenplatz nicht beeindrucken: „Ich weiß, wie schnell bei vielen die Phantasie zu galoppieren beginnt. Es ist ja auch schön, dass uns viele einiges zutrauen.“ Aber die Liga sei nun einmal sehr ausgeglichen besetzt und von einem Abstiegsplatz sei man gerade mal neun Punkte entfernt. Der FC Nöttingen auf Rang 14 hat 17 Punkte, die Wormatia 26 Zähler.
Damit es mehr werden, will sich der VfR im eigenen Stadion nicht so vorstellen wie beim letzten Heimspiel gegen Waldhof. Damals hatten die Gäste 3:0 gewonnen und die Punkte genüsslich eingesackt. Bleibt die Frage, welches Personal es diesmal besser machen soll. Im zentralen Mittelfeld muss die Wormatia den gesperrten Sandro Loechelt ersetzen. Und weil es die zuletzt in Koblenz in der Startformation stehenden Alexander Hien (Oberschenkel) und Alan Stulin (Rücken) zwickt, muss Eller zumindest eine Umbaumaßnahme vornehmen. Wie die Defensive aussehen wird, lässt der Coach deshalb offen. Was allerdings auch für die Offensivabteilung gilt…