FuPa.net: Entspannt ins Spitzenspiel

07.11.2014

WORMS. Entspannt, weil ohne Druck, zu einem Spitzenspiel fahren? Wann hat die Wormatia das denn zum letzten Mal erleben dürfen? Zu klären ist diese Aussage ohnehin nicht mit Sicherheit, weil sie mit Wertungen verbunden ist. Aber einigen kann man sich sicher auf die Formulierung: Es ist lang, lang her. 

Möglich wurde diese Situation vor der am Samstag zu Ende gehenden Hinserie, weil die Wormatia bereits seit dem 16. Spieltag der Fußball-Regionalliga mit 29 Punkten gesegnet ist. Und zwar mit einer Mannschaft, der vor Saisonbeginn nicht gerade bescheinigt wurde, in dieser starken Liga Bäume ausreißen zu können. Eine Mannschaft unter Trainer-Novize Sascha Eller allerdings, die Fußball mit viel Power auf den Platz bringt und deshalb inzwischen schon so viele Punkte eingesackt hat wie die Vorgänger-Truppe am Ende der vergangenen Saison (pardon, da waren es 30 gewesen, die den Klassenerhalt sicherten).

Die momentan vorhandene Entspannung dank des prall gefüllten Punktekontos ist zuletzt dem weniger entspannteren Aufwand beim Derbysieg (3:2) gegen den SV Waldhof zu verdanken. Und eigentlich noch mehr dem zuvor eingefahrenen 2:0-Sieg in Koblenz, der die „Mini-Negativserie“ des VfR beendete und die Wormatia mit neuem Schwung ins Derby mit den Gästen aus der Kurpfalz gehen ließ. In Koblenz rettete Wormatia-Keeper Tim Paterok mit einige starken Paraden den Sieg, gegen den SV Waldhof wäre der Torwart durch seinen Fehler beim SVW-Tor nach der Pause fast zum „Matchlooser“ geworden. Die Wormatia schwamm nach diesem Treffer heftig, gewann dann aber auch, weil Paterok kurz darauf bei einer Großchance den Ausgleich durch Yanick Haag verhinderte.

Was macht man mit einem solchen, in seinen Leistungen enorm schwankenden Keeper, bevor man zum 1. FC Saarbrücken fährt? Ihm dort eine Pause gönnen, damit er auf der Bank zunächst mal aus der Schusslinie gerät? Oder ihn im Training für seine Fehler sensibilisieren, ihn aufbauen und ihm erneut das Vertrauen schenken? Wormatia-Trainer Sascha Eller hat sich in dieser Woche für letztere Variante entschieden. Paterok spielt am Samstag. Eller sagt: „Ich halte viel von ihm. Wir sehen, was er im Training macht, und wir wollen ihm den Rücken stärken.“

Viele Positionen vor Paterok sind freilich offen. Was damit zusammenhängt, dass klar ist, ob Alan Stulin und Benjamin Maas einsatzbereit sein werden. Stulin hat Probleme im Rücken, weshalb er im Derby gegen den SV Waldhof schon früh runter musste und durch Björn Weisenborn ersetzt wurde. Und Abwehrchef Maas, der schon im Koblenz-Spiel wegen Problemen mit dem Fuß hatte passen müssen und durch Alexander Hien ersetzt worden war, hat im Training erneut einen Schlag auf besagte Stelle gekriegt, so dass es eng werden dürfte mit seinem Einsatz. Ein Wormatia-Kicker ist dagegen wieder zurück in der Verlosung und ist laut Eller frisch und fit. Nach Absitzen seiner Gelb-Sperre könnte Sandro Loechelt wieder ins defensive Mittelfeld einrücken, wo freilich zuletzt Ricardo Antonaci an der Seite von Benni Himmel ein gute Figur abgegeben hat. Also Loechelt rein, Antonaci auf die rechte Verteidigerposition und dafür Gopko nach links, falls Stulin nicht kann? Oder doch gleich wieder Weisenborn auf links? Eller wird was einfallen. Jedenfalls, so seine Forderung, soll seine Truppe dann als Einheit kompakt stehen gegen den FCS, „der über eine Reihe guter Einzelspieler verfügt“, so der Wormatia-Coach. Bauchweh hört sich anders an.