Kicker Sportmagazin: Wormatias Treske avanciert zum Matchwinner
10.11.2014In der Regionalliga Südwest verpasste der 1. FC Saarbrücken nach der Heimniederlage im hart umkämpften Duell mit dem direkten Verfolger Wormatia Worms (0:1) die Tabellenführung. Dank Top-Torjäger Florian Treske bleiben die Gäste derweil an der Spitzengruppe dran – nur drei Punkte trennen den aktuellen Vierten von den Relegationsplätzen. Indes hat das Arbeitsgericht in Saarbrücken sein Urteil im Fall Stefan Reisinger zugunsten des Offensivmanns gefällt.
Für die Partie des Tabellenzweiten gegen den Tabellenvierten hatten beide Mannschaften ein klares Ziel vor Augen. Mit einem Dreier hätte Saarbrücken das Wochenende am Platz an der Sonne verbringen können – Offenbach trägt seine Partie gegen Kassel erst am Dienstag aus – und Worms wollte Kontakt zur Spitzengruppe halten.
Die Gäste gingen entsprechend forsch in die Partie und erzielten mit dem ersten Angriff die Führung: Kapitän Treske traf nach knapp 80 Sekunden – bereits sein zwölfter Saisontreffer. "Wir wussten um die Gefahr, die Treske ausstrahlt, und sind dennoch direkt sehr hart bestraft worden", haderte FCS-Trainer Fuat Kilic. Saarbrücken brauchte eine Viertelstunde, um sich von dem Schock des frühen Rückstands zu erholen. Torchancen gab es auf beiden Seiten nur wenige, stattdessen kämpften beide Teams um jeden Zentimeter Boden, harte Zweikampfführung inklusive.
Die zweiten 45 Minuten machten deutlich, dass sich der Gastgeber nicht mit einer Niederlage abfinden wollte. Saarbrücken machte mehr und mehr Druck und drängte die Wormatia tief in die Defensive. Eine Torchance auf die andere folgte, doch Tim Paterok im Tor der Gäste, der zuvor gegen Mannheim noch gepatzt hatte, hielt die Führung mit mehreren Glanzparaden fest. Alleine im zweiten Durchgang vereitelte der Wormser Schlussmann sechs Großchancen. Als Antonaci in der Nachspielzeit Hahns Kopfball auf der Linie klärte, stand der Sieg endgültig fest.
"Ich habe von vornherein gesagt, dass Worms nicht ohne Grund da oben steht", sagte Kilic, "aber ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen." Sein Gegenüber Sascha Eller war zufrieden mit dem Auftreten seines Teams, aber auch ehrlich, was das Zustandekommen des Ergebnisses anbelangt: "Die Jungs haben gefightet ohne Ende. Es war ein glücklicher Sieg."
Reisingers fristlose Kündigung unrechtmäßig
Das Arbeitsgericht Saarbrücken entschied vergangene Woche, dass der Vertrag von Reisinger als Profi beim FCS bis 2016 sowie in einer anderen Funktion bis 2021 weiterläuft und der Angreifer weiter bezahlt werden muss. Angeblich hatte Reisinger Ende April vor dem Spiel bei Wacker Burghausen seinen Coach Fuat Kilic in der Pause einer Teambesprechung auf der Toilette unter der Trennwand hindurch fotografiert. Der Verein kündigte ihm daraufhin fristlos und zahlt seit Juni kein Gehalt mehr. Während Reisinger, der sich zuletzt bei den Drittligisten Preußen Münster, Arminia Bielefeld und SpVgg Unterhaching fit hielt, seinen Vertrag bei den Saarländern gerne erfüllen würde, will der Verein gegen das Urteil in Berufung gehen.