Nibelungen Kurier: Ohne »Fünf« hat Wormatia-Trainer Sascha Eller kein gutes Blatt in der Hand

11.04.2015

VON KLAUS DIEHL Um in der Sprache der Skatspieler zu bleiben, so hat Wormatia-Coach Sascha Eller am Samstag – egal wer aufläuft – gegen den Tabellendritten aus Elversberg alles andre als gute Karten in der Hand.

Da muss schon viel Positives zusammen kommen um das Unmögliche doch möglich machen zu können, um sich für die 0:3-Hinspielniederlage zu revanchieren. Fallen doch mit Torhüter Tim Paterok, der für sein angebliches Handspiel außerhalb des Strafraums gegen die U23 des Freiburger SC letztmals zuschauen muss, sowie den ihr Soll als Gelbe-Kartensünder beim 1:5-Debakel beim FC Astoria Walldorf erfüllten Benjamin Maas, Enis Saiti und Sandro Löchelt sowie dem verletzten Benjamin Himmel gleich fünf Stammspieler aus.

Man könnte vielleicht trotzdem etwas Hoffnungen haben, wenn nicht die Leistung der Mannschaft mit zuletzt vier Niederlagen und einem Torverhältnis von 3:13 diesbezüglich dem entgegen stehen. Beim FC Astoria Walldorf wurde gar ein absoluter Tiefpunkt erreicht, der das Trainer-Quartett um Sascha Eller dazu veranlasste, das Trainingsprogramm im Verlauf dieser Woche enorm zu erhöhen. Aber dies ist auch für Sascha Eller zusätzlicher Anlass, mit jedem einzelnen Spieler zu sprechen um hierbei festzustellen, dass von einem nötigen Selbstbewusstsein nicht gerade viel zu erfahren war. Das geht gar quer durch die Bank. Die Mannschaft und damit auch jeder einzelne Spieler weiß, dass ihre Leistungen derzeit nicht dem Vermögen der Mannschaft entsprechen.

Doch wo setzt man den Hebel an?

Ein Patentrezept in der Schublade hat in solcher Situation wohl kaum ein Trainer. Da heißt es weiter zusätzlich mehr und akribisch zu arbeiten und an jeden einzelnen Spieler zu appellieren und vor allen Dingen wider zu mehr Mut aufzufordern. Doch Letzeres muss von den Spielern einfach im Kopf umgesetzt werden. Mehr als verlieren kann man ja bekanntlich nicht, um eine alte Floskel zu strapazieren, doch muss man sich selbst am Kopfe packen um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen. Hinfallen kann man im Leben, nur das Aufstehen muss von selbst kommen.

Sicherlich derzeit eine Situation – besonders vor dem heutigen Spiel –, die dem Trainer und der Mannschaft die Aufgabe alles andere als leicht macht.

Für einen Skatspieler gibt es etliche Möglichkeiten auch „ohne Fünf“ ein Spiel zu gewinnen, doch müssen da schon die Karten gut gemischt und verteilt sein und auch die Farbe in die Hände spielen. Unmöglich ist nichts, auch für die Wormaten heute in der EWR-Arena. Da müssen sie aber vom Anpfiff weg alles in die Waagschale werfen, um dem Tabellendritten aus Elversberg dessen sehr gute Karten vor dem Anpfiff in Unordnung zu bringen und ihm letztlich die Farbe „Rot“ aufzuzwingen. Da könnte schon die Herz- oder Karo-Sieben gar doch den letzten und entscheidenden Stich bringen.

Wie läuft die Mannschaft heute auf?

Diese Frage zu beantworten, da müsste man zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen schon Hellseher sein. Gesetzt sein dürften lediglich Timo Utecht im Tor, Eugen Gopko, Kristian Maslanka, Alex Hien.

Auch Alan Stulin, Zahit Findik und Florian Treske, ohne dem Trainer vorgreifen zu wollen. Was darum sich anbietet, deshalb wird Sascha Eller bis zum gestrigen Freitagabend wohl nicht nur den vorgenannten Akteuren genau in die Augen schauen. Auch erwägt er Anleihe – zumindest für die Bank – bei der U19 oder U23 zu nehmen. Es ist mit Sicherheit die bisher schwerste Aufgabe für Sascha Eller und seine Trainerkollegen Steven Jones, Simon Eller und Christian Adam in dieser Saison. Ob da wohl einer gerne tauschen würde?

Unterstützung nötig

Hierbei mitzuhelfen diese Aufgabe heute so gut wie möglich zu lösen, dazu sind auch die Fans und das gesamte Umfeld des VfR Wormatia aufgefordert. Vielleicht bringt das freundliche Frühlingswetter auch wieder ein paar Zuschauer mehr, was auch zusätzlich helfen könnte. Es kann doch wohl nicht jedem Fußballanhänger egal sein, was mit der „Alten Dame Wormatia“ weiter geschieht. Den Mannen um Kapitän Florian Treske sei mit auf den Weg gegeben, sicherlich mit mehr Defensive als Vorsicht der „Mutter der Porzellankiste“ zu agieren, aber auch Kampfeswille und viel Willensstärke in die Waagschale zu werfen. Reicht es am Ende trotz aller positiver Eigenschaften nicht, so werden die Fans trotzdem zufrieden sein, jedoch so wie in den letzten vier Spielen sicherlich nicht.

Alla Wormatia, habt ihr schon keine Chance, so solltet ihr diese aber nutzen. Denn heute könnt ihr nur positiv überraschen.