FuPa.net: Wormatia schüttelt den Frust ab
03.09.2015In Steinbach sollen jetzt auch drei Punkte her / Maas wieder dabei
Worms. Es herrscht Frust an diesem Nachmittag im Pfeddersheimer Uwe-Becker-Stadion: Hier etwa Benjamin Himmel. Der sitzt nach Apfiff der Partie gegen SC Freiburg II auf einer Bank, hält den durch einen blauen Zeh geplagten Fuß in die Höhe und schüttelt den Kopf. Dass es für seine Mannschaft nach überlegen geführter erster Hälfte nur zu einem 3:3 gereicht hat, mag er kaum glauben: ,,Wir müssen in der ersten Halbzeit schon mit 3:1 oder 4:1 führen…" Ein Stück weiter lässt auch Jan Just die Schultern hängen. ,,Hoffen wir, dass es nächste Woche besser läuft", müht sich der Rechtsverteidiger um Optimismus. Geschehen ist all dies am vergangenen Samstag, als Wormatia ein klar dominiertes Spiel komplett aus der Hand gab und froh sein musste, durch das Tor von Mohammed Tahiri in der Nachspielzeit immerhin einen Punkt gerettet zu haben. Als Jan Just da nach vorne schaute, da war der jetzt anstehende Samstag gemeint. Wormatia fährt zum TSV Steinbach. Beim Aufsteiger soll ein Sieg her.
Vor dem Missmut, das war später spürbar, hatte sich auch Sascha Eller nicht retten können. Der sonst so gut gelaunte Trainer kam doch etwas ungläubig daher. Mittlerweile hat er sich gefangen. Und mit ihm, davon ist er überzeugt, auch die Mannschaft. Die zog es am Montag aufs Backfischfest, was die Laune ohne Zweifel anhob. ,,Es ist besser, wenn ich nicht sehe, was die Jungs dort treiben", schmunzelt der Trainer, der selbst erst am Donnerstag mit der Familie zwischen Kartbahn und Riesenrad tingelte. Festgestellt hatte er im Training schon mal so viel: ,,Die Jungs haben ihren Spaß miteinander." Und wer dann doch mal etwas mehr am Boden ist, der wird auch wieder aufgerichtet. Dies galt etwa für Sandro Loechelt, der seine Mannschaft durch einen tapsig verursachten Elfmeter an den Rand der Niederlage gebracht hatte. ,,Er wollte den Ball wegspitzeln, war sich sicher, dass sonst sowieso ein Tor fallen würde", erzählt Eller nach einem Gespräch mit dem Strategen, der ohnehin noch seine Galaform sucht.
Irgendwie gilt das ja für die gesamte Mannschaft, die in sechs Spielen erst vier Punkte sammelte – und gegen Freiburg noch dazu arg fahrlässig die Führung aus der Hand gab. Bei der Analyse wies der Wormatia-Trainer sein Team auf diverse individuelle Fehler hin. Dass es nach zuvor zumindest stabilen Defensivleistungen jetzt mal ein paar Aussetzer gab, habe vielleicht ja mit der großen Hitze zu tun gehabt: ,,Da hat die Konzentration nachgelassen." Immerhin ist nun Abwehrchef Benjamin Maas nach seinem Magen-Darm-Infekt wieder dabei, langsam machen muss allerdings Patrick Auracher, den die Wade zwickt.
In jedem Fall setzt Eller darauf, dass die Mannschaft schnell die Kurve wieder bekommt. Panik werde er keine verbreiten: ,,Damit bin ich bisher gut gefahren." Schon zu Jahresbeginn hatte sein Team die Kurve bekommen, nachdem es richtig mies aus dem Winter gekommen war. Und vielleicht ist's ja jetzt in Steinbach tatsächlich auch schon wieder vorbei mit dem Frust.