mittelhessen.de: "Den Druck vom Kessel nehmen"
03.09.2015FUSSBALL Steinbach hofft gegen Wormatia Worms auf das erste Tor und den ersten Sieg auf dem Haarwasen
HAIGER Der Zuschauerzuspruch ist gut, die Abstimmung des neuformierten Teams wird immer besser – jetzt soll endlich auch das Ergebnis stimmen. Nach drei tor- und punktlosen Heimspielen sehnt der TSV Steinbach das erste Erfolgserlebnis am Haarwasen herbei.
Warten auf das erste …"Es wäre schön, zu Hause etwas bewegen zu können", gibt sich Trainer Peter Cestonaro vor der Partie am Samstag (14 Uhr) in Haiger gegen Wormatia Worms gewohnt zurückhaltend. "Ein Sieg würde Druck vom Kessel nehmen", wird TSV-Geschäftsführer Matthias Georg schon direkter. Denn spätestens im vierten Auftritt vor eigenem Publikum in der Fußball-Regionalliga Südwest geht es für den Aufsteiger nicht mehr nur darum, sich gut aus der Affäre zu ziehen. Der Fünfte der vergangenen Saison ist schließlich ein Gegner auf Augenhöhe. Mit vier Punkten haben die Rheinhessen nach sechs Spieltagen als Tabellen-13. gerade einmal einen Zähler mehr auf dem Konto als der drei Ränge darunter rangierende Neuling. Gegen den SC Freiburg II, bei dem Steinbach seinen ersten Sieg in Liga vier gefeiert hatte, verhinderte die Wormatia zuletzt durch einen Treffer in der Nachspielzeit zum 3:3 gerade noch eine Heimniederlage.
Verzichten muss der Hessenligameister am Samstag auf Masih Saighani, der nach seiner roten Karte wegen einer Notbremse bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Homburg für die Partie gegen Worms gesperrt ist, aber wegen seiner Einsätze in der Nationalmannschaft Afghanistans ohnehin ausgefallen wäre. Für ihn könnte Christopher Schadeberg, der nach seiner in Freiburg erlittenen Kopfverletzung wieder gesund ist, in die Innenverteidigung zurückkehren. "Aber es gibt noch andere Optionen", will sich Cestonaro einmal mehr nicht in die Karten schauen lassen. Wieder zur Verfügung steht auch Daniel Waldrich, der seine Knöchelverletzung aus dem Spiel bei Hessen Kassel auskuriert hat.
Julian Jakobs ist im Training umgeknickt und hat deswegen die Einheit am Mittwochabend verpasst. Ebenso wie der über Unwohlsein klagende Johannes Burk und Sascha Marquet, der sich mit Halsschmerzen abmeldete. Dino Bisanovic, gemeinsam mit Marquet in der Vorwoche von Fortuna Köln nachverpflichtet, ist nach eine überstandenen Fußprellung ins Mannschaftstraining eingestiegen. "Wir wussten von Anfang an, dass die beiden noch ein bisschen brauchen, bis sie richtig fit werden", lässt TSV-Geschäftsführer Georg den Neuzugängen Nummer zwölf und 13 Zeit. Der ebenfalls zum Ende der Wechselfrist geholte Kevin Pires-Rodrigues ist nach zwei Einsätzen im roten Trikot bereits eine fest Größe. Der Antreiber im Mittelfeld belebt das Spiel nach vorn. "Es ist schon ein großer Fortschritt, dass wir uns Chancen erarbeiten", registriert Cestonaro mit Wohlwollen: "Jetzt müssen wir unsere Möglichkeit nur noch besser nutzen", sehnt der ehemalige Torjäger den ersten Heimtreffer herbei.
Dennoch versucht der 61-Jährige den Druck von seinen Schützlingen zu nehmen. "Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen, aber Worms rechnet sich bei uns sicherlich auch etwas aus", erwartet der Langenaubacher "eine Partie auf der Kippe".
Gästetrainer Sascha Eller nimmt die Favoritenrolle an: "Der Druck liegt bei uns"
Gefallen dürften ihm die Worte seines Kollegen von der Gegenseite. "Der Druck liegt bei uns", sagt Wormatia-Coach Sascha Eller vor der Reise in den Lahn-Dill-Kreis: "Als Vorjahresfünfter sind wir der Favorit, auch wenn wir nicht besonders gut in die Saison gekommen sind, gerade mal einen Punkt mehr als Steinbach haben und um die Schwere dieses Spiels wissen." Der 40-jährige gebürtige Wormeser freut sich, dass Benjamin Maas nach überstandener Magen- und Darmgrippe wieder zur Verfügung steht. Der Innenverteidiger und Freistoßspezialist gehört neben Torjäger Florian Treske (in der Vorsaison mit 20 Treffern zweitbester Schütze der Liga) zu den Leistungsträgern der Rheinhessen. Die nachverpflichteten Marco Metzger (vom 1. FC Kaiserslautern II) und Fatih Köksal (Eintracht Frankfurt U 19) gehören in Haiger zum Kader.
Geht es nach Sven Waldschmidt, dann müssen sie auf ihr erstes Erfolgserlebnis im neuen Trikot mindestens noch eine Woche warten. "Wir sind einfach an der Reihe, auf eigenem Platz nicht nur gut mitzuhalten, sondern auch zu gewinnen", gibt sich Steinbachs Ersatzkapitän zuversichtlich.