FuPa.net: Nur Paterok ragt heraus

20.09.2015

VfR-Keeper hält Wormatia im Spiel / Treske und Stulin scheitern vom Punkt / Akcam trifft zum Sieg

Pfeddersheim. Dieses Duo ist überragend. Hier Tim Paterok. Der Keeper von Wormatia Worms verfehlt das Gardemaß von zwei Metern um gerade mal acht Zentimeter. Dort Marco Steil. Der Innenverteidiger des FK Pirmasens atmet die Luft sogar noch fünf Zentimeter weiter oben. Am Samstag begegneten sich beide Auge in Auge – im Duell beim Elfmeter. Indem Paterok den Elfer parierte, hielt er sein Team im Spiel und ermöglichte so den 1:0 (0:0)-Sieg der Gastgeber im Duell der Fußball-Regionalliga.

Als Matchwinner lässt es sich nachher leicht schmunzeln. ,,Er ist ein bisschen provokant angelaufen, wollte mich verarschen", schilderte Paterok die entscheidenden Sekunden, in denen er seinem Team den torlosen Zwischenstand rettete. ,,Ich habe mir die richtige Ecke ausgesucht, er schießt aber auch sehr schlecht." Dem konnte Steil nicht widersprechen. Eine ganze Reihe von Händen hatte der Ex-Wormate nach dem Abpfiff schütteln müssen. Ob das eine oder andere ,,Dankeschön" dabei war, wollte er nicht verraten. Nur so viel. ,,Benni oder ich schießen bei uns die Elfmeter", so der 27-Jährige mit Blick auf FKP-Torjäger Benjamin Auer. Der Ex-Profi war in der Szene durch Patrick Auracher gefoult (?) worden, mochte sich an das ungeschriebene Gesetz halten, wonach der Gefoulte nicht antreten soll. Steil übernahm und scheiterte: ,,Er war wirklich mies geschossen."

Verdient wäre die Führung gewesen. Und nicht wenige im Publikum hätten sich dann wohl der später durch Gästetrainer Peter Tretter geäußerten Annahme angeschlossen: ,,Wenn wir gegen einen so verunsicherten Gegner in Führung gehen, dann gewinnen wir auch." Besagte Verunsicherung war schon nach vier Sekunden zu spüren, als sich Benjamin Maas einen ersten katastrophalen Ballverlust leistete. Während die Wormaten noch mächtig mit dem durch einen Platzregen seifigen Rasen kämpften, nahmen die Westpfälzer die Gastgeber über die Außen auseinander. Links holte sich der durch Neil-Nigel Bier immer wieder überlaufene Alan Stulin bald einen Anpfiff durch VfR-Trainer Sascha Eller ein: ,,Alan, bei der Ballannahme stören." Rechts waren Ricardo Antonaci und Mohammed Tahiri für Karsten Schug und Christian Grimm nicht mehr als Slalomstangen.

Irgendwie überstanden die Wormaten den Angriffswirbel der Pirmasenser und kamen nach einer halben Stunde besser ins Spiel. Und bis zur Pause hätte nun sogar der VfR führen müssen, bot sich jetzt doch dem durch Adam Bouzid gelegten Florian Treske (39.) wie auch Alan Stulin nach einer Handgreiflichkeit gegen Auracher (45.+4) per Elfmeter die Chance zum 1:0. Diesmal parierte FKP-Keeper Daniel Kläs.

Die Leistung von Schiedsrichter Michael Kempter (Urmitz) brachte in diesem Zusammenhang den Coach der Gäste in Rage. ,,Alle drei Elfmeter waren unberechtigt", fand Tretter, den noch dazu die Gelb-Rote Karte gegen Bouzid (45.+2) ärgerte. ,,Wenn ein Schiedsrichter in den ersten zehn Minuten vier Gelbe Karten zeigt, bringt er sich in Zugzwang", haderte der Coach, für den die Hinausstellung gleichermaßen falsch wie spielentscheidend war.

Zwar schnupperten seine Mannen trotz Unterzahl noch mal an der Führung, als Auer gegen die schon wieder schlafmützig aus der Kabine kommende Platzelf an den Pfosten zielte (49.). Mit einem einzigen gelungenen Spielzug legte dann aber Wormatia vor: Treske über rechts, Akcam staubt ab (61.).

Wirklich souverän war es danach nicht, wie die Gastgeber den Vorsprung über die Zeit brachten. Weil vorne nämlich beste Chancen gegen eine entblößte FKP-Deckung reihenweise ungenutzt blieben, geriet die Abwehr ins Schlingern. Pirmasens spielte bald nur noch ,,hoch und weit", weshalb Eller sogar den kopfballstarken Treske nach hinten beorderte. Wirklich souverän pflückte aber nur Tim Paterok einen Ball nach dem nächsten vom Himmel. Eben einfach überragend.