FuPa.net: Stabilität das erste Ziel

12.11.2015

Jones arbeitet an der Feinjustierung / Freitag gegen Gonsenheim

Worms. Es ist ganz sicher eine der Höchststrafen für einen Fußballer, die ein Trainer aussprechen kann: Noch keine halbe Stunde gespielt – und schon wieder raus. Im Regionalliga-Gastspiel von Wormatia Worms bei der Spvgg. Neckarelz traf es Ricky Pinheiro. Nach einer wirren Anfangsphase nahm Wormatia-Trainer Steven Jones den Mittelfeldspieler vergangene Woche frühzeitig vom Platz, baute um – und hätte nach 0:2-Rückstand so ja fast noch alles zum Guten gedreht. Unterm Strich stand aber doch eine 2:3-Niederlage, die Jones jetzt aber nicht dem vom SV Elversberg gekommenen Pinheiro ankreiden möchte.

Im Blick hat der Coach eine ganze Reihe seiner vermeintlichen Führungsspieler, wenn er sagt: ,,Es gibt den einen oder anderen, der nicht bei hundert Prozent ist." Jones vermisst den Willen, Kampfgeist: ,,Die Tugenden, die zum Fußball eben auch dazugehören." Bei Ricky Pinheiro war's am Samstag eklatant: ,,Er muss präsenter in den Zweikämpfen sein." Als Führungskräfte tragen aber auch Benjamin Maas, Benjamin Himmel, Patrick Auracher oder Florian Treske den Wormatia-Drachen auf der Brust. Und mehr als ein Röcheln ist auch da nicht zu vernehmen. Kapitän Treske etwa trifft die Bude derzeit nicht mehr mit der Selbstverständlichkeit der Vorsaison. ,,Ihm merkt man an, dass er sich in einem Loch befindet", bestätigt Jones, der aber eines betont: Den Stab werde er über keinem seiner Spieler brechen. Etwa von Ricky Pinheiro sei er fußballerisch und menschlich (,,super Typ") absolut überzeugt. Jones blickt auf das gesamte Team, sagt: ,,Der Charakter der Mannschaft ist gut, das sind richtig gute Jungs." Keineswegs sei es so, ,,dass sie keine Identifikation mit dem Verein haben". Und auch von der fußballerischen Qualität ist der Trainer weiter überzeugt.

Aber reicht die Qualität, um sich in der Regionalliga auch wieder aus dem Tabellenkeller heraus zu arbeiten? Jones hofft, dass es gelingt, bis zum nächsten Ligaspiel erfolgreich an der Feinjustierung zu arbeiten. Defizite sieht er viele: Positionsspiel, Abläufe, Gegenpressing, Rückwärtsbewegung. Das allererste Ziel lautet, bis zum Duell mit Astoria Walldorf, dann endlich auf dem neuen Rasen in der heimischen EWR-Arena, mehr Stabilität in der Defensive zu erlangen. Einen Fingerzeig erhofft er sich dabei schon vom für Freitagabend um 20 Uhr im BIZ geplanten Testspiel gegen die Oberliga-Truppe des SV Gonsenheim. Die Partie soll mehr sein als nur eine Laufeinheit. ,,Es gibt da schon ein paar Zielvereinbarungen, mit denen wir etwas Druck aufbauen", erklärt er. Besagte Stabilität möchte Jones unbedingt sehen. ,,Und natürlich kann sich da ein Spieler auch mal zeigen, der in der Liga nicht so zum Zuge kommt."