wormatia.de: Zu Gast in der EWR-Arena: SpVgg Neckarelz

13.05.2016

Mit nur sieben Punkten aus den ersten zehn Spielen steckte Neckarelz von Anfang an im Abstiegskampf. Im Herbst bekam man dann sportlich die Kurve, blieb sieben Spiele lang ungeschlagen und siegte dabei vier Mal in Serie. Darunter war auch das 3:2 gegen Wormatia im Hinspiel. Es sollte der letzte Heimsieg gewesen sein, das folgende 1:0 in Spielberg der letzte Sieg überhaupt. Seit nun fünfzehn Spielen hat Neckarelz nicht mehr gewonnen. Der Grund hierfür liegt nicht nur auf dem Platz.

Anfang Dezember durchsuchten fünfzig Steuerfahnder Privatwohnungen und Geschäftsräume des Vereins und seiner Verantwortlichen. Ermittelt wird seitdem wegen Steuerhinterziehung und Nichtabführen von Sozialbeiträgen. Durch die drohenden Steuernachzahlungen sah man sich im Winter zu empfindlichen Einschnitten gezwungen und ließ sechs Stammspieler ziehen, holte dafür Talente. „Wir werden versuchen, die Saison zu Ende zu spielen, obwohl sich die sportlichen Voraussetzungen grundlegend geändert haben“, äußerte sich Trainer Hogen in der Winterpause. „Ob wir dann aber konkurrenzfähig sind, sei dahingestellt.“ Die letzten Monate gaben darauf eine klare Antwort: Seit der Winterpause hat Neckarelz vier Punkte geholt, zwei weniger als Saar 05, bei 7:38 Toren.

Dabei verkauft man sich in den Heimspielen sogar gut. Gegen Trier, Lautern und Saarbrücken gelangen Unentschieden, gegen Mannheim, Homburg und Steinbach fielen die Niederlagen ganz knapp aus. Nur beim 0:3 gegen Offenbach war man chancenlos. Ganz anders sieht es jedoch auswärts aus. Aus der Winterpause startete Neckarelz mit einem 1:1 bei Saar 05, danach setzte es auf fremdem Platz eine Klatsche nach der nächsten. 0:3 in Hoffenheim, 0:5 in Walldorf, 0:5 in Bahlingen, 0:6 in Kassel und 0:6 in Freiburg lauten die letzten Ergebnisse, 0:25 Tore in fünf Spielen. „Durch die Abgänge im Winter reicht es in der Summe nicht, um in der Regionalliga mitzuhalten. Dennoch ziehen wir es bis zum Ende durch“, gibt sich Hogen kämpferisch. Dabei fehlen mittlerweile auch noch verletzt Ex-Wormate Marcel Abele und Kapitän Denis Bindnagel. Eine Regionalliga-Lizenz für die kommende Saison hat der Verein sowieso nicht beantragt. „Die Regionalliga ist für einen kleinen Verein wie uns eine Todesklasse“, erläuterte Präsident Ulmer den Schritt. Finanziell kaum zu stemmen, auch die mangelnde Zuschauerresonanz sei ein Grund. Nächste Saison will man in der Oberliga antreten.