FuPa.net: Wormatia: 11:1 Ecken, aber 0:2 verloren

27.08.2016

Regionalligist wartet nach 0:2 gegen Saarbrücken weiter auf ersten Saisonsieg

VÖLKLINGEN. Wormatia Worms muss sich in der Fußball-Regionalliga Südwest erst mal auf einen längeren Kampf im Tabellenkeller einstellen: Mit dem 2:0 (1:0)-Heimsieg des 1.FC Saarbrücken im Hermann-Neuberger-Stadion von Völklingen ist der VfR noch gut bedient – war man doch hinten zu weit weg von den Gegnern und vorne (wieder mal) nicht zwingend genug. Da hilft auch nicht das kuriose Eckballverhältnis von 11:1 – für die Wormatia wohlgemerkt…

Die Anfangsphase sah ein verteiltes Spiel mit den besseren Chancen auf Saarbrücker Seite: Ein Stellungsfehler von Benni Maas ließ Patrick Schmidt freistehen – und einen harmlosen Roller produzieren (5.). Kevin Behrens stach, allerdings abseitsverdächtig, allein durch – und vergab ebenso (7.). Auf Wormser Seite zeigte sich der wieder ins Team gerückte Enis Saiti anfangs verbessert, übersah dann aber nach einem gefährlichen Flankenlauf den freistehenden, für den gezerrten Jan-Lucas Dorow neu in der Startelf stehenden Arif Güclü (26.) – um dann später wieder abzutauchen. „Wir haben uns schon desöfteren ganz gut nach vorne kombiniert – aber der finale Pass hat gefehlt.“

Gegentreffer fällt zu unglücklichem Zeitpunkt

Just als die Wormaten das Spiel gut unter Kontrolle hatten, gab’s vom FCS einen fix initiierten Konter: zwei, drei Stationen und plötzlich lief Schmidt wieder allein auf Steve Kroll zu – der Keeper hechtete nach dem Leder, erwischte aber den clever einfädelnden Schmidt – woraufhin Manuel Zeitz den Strafstoß aus der Kategorie „Kann man geben“ sicher verwandelte (34.). „Ich spiel‘ klar den Ball nach außen und er tritt mir auf den Fuß“, verdeutlichte Kroll seine Sicht der Dinge, während Schmidt die Situation als „klaren Elfer“ empfand, aber auch als „Geschenk“ für einen Stürmer. Sein Trainer Dirk Lottner sah eine typische Strafraumszene: „Der Torwart kommt einen halben Schritt zu spät.“ Und Kollege Steven Jones wiederum störte „die Szene davor: Sandro Loechelt wird umgerissen – aber das ist müßig“.  

Ist es, denn weil Maas mehrfach wieder nicht nah genug bei Schmidt war, hatte der noch drei weitere Chancen, bei denen unter anderem Kroll per Glanzparade rettete (40.) und Maas fast noch einen Strafstoß verursachte (42.). „Wir hatten in der ersten Halbzeit nicht wirklich Zugriff“, bezeugte Kroll: „Unterm Strich ist es erneut unglücklich gelaufen – dabei hatten wir uns so viel vorgenommen“. Und Alan Stulin, dessen Sicht eines Spiels „auf Augenhöhe“ doch recht exklusiv war, kritisierte zu Recht zweierlei: „Wir waren hinten zu weit weg vom Gegner und im letzten Drittel zu harmlos.“ 

Patrick Auracher hat den Ausgleich auf dem Kopf

Den Beleg gab’s kurz nach dem Wechsel mit der großen Chance zum Ausgleich: Nach einer Flanke Ricky Pinheiros aber drückte Patrick Auracher seinen Kopfball zu stark (48.). Wenige Augenblicke später die kalte Dusche: Maas hob das Abseits auf und deckte den Raum – Schmidt traf volley zum 2:0 (51.). „Da stellen wir uns doof an“, wählte Wormatia-Coach Steven Jones bei seiner Kritik aber bewusst den Plural.

Danach folgte erst mal Leerlauf, nach dem Behrens das leere Tor nicht traf (70.), ehe die Wormser Eniz Aztekin (73.) und Güclü (74.) – durchaus aussichtsreich – die Chance verpassten, noch was zu reißen. Stattdessen rettete Kroll nochmal glänzend gegen Jordan Steiner (89.), während Güclü im Gegenzug an die Latte köpfte. „Gut, dass bald das nächste Spiel ist“, meinte Stulin. Am Dienstag gegen den FK Pirmasens steht die Wormatia dann aber schon auch ziemlich heftig unter Druck.

Wormatia-Coach Steven Jones redete den schlechten Saisonstart erst gar nicht schön: „Ich will gar nicht groß in die Analyse einsteigen, denn Fußball ist ein Ergebnissport. Und da stehen unterm Strich zwei Punkte – somit ein Fehlstart. Mit dem werden wir uns kritisch auseinandersetzen. Die Einstellung hat aber gestimmt, ich werde auf keinen Fall den Stab über die Mannschaft brechen.“