Nibelungen Kurier: Bei den Offenbacher Kickers gab es erneut nichts zu holen
13.11.2016Trotz Leistungssteigerung verloren die Wormaten am Ende mit 0:2 / In Heimspielen Punkte sammeln
VON KLAUS DIEHL Alles Wenn und Aber nutzten am Ende nichts, obwohl die Wormaten in den ersten 20 Minuten etwas mehr vom Spiel hatten, aber sich bietende Torchancen nicht nutzen konnten. Die Jones-Truppe zeigte sich gegenüber den letzten Spielen erheblich verbessert und bot den Gastgebern auch für die restliche Spielzeit in hart umkämpften Zweikämpfen fast Paroli. Fast deshalb, weil in der 4. Minuten ein Schuss von Jan-Niklas Dorow irgendwie noch abgefälscht wurde und in der 9. und 10. Minute Sandro Löchelt zweimal nach jeweils gute Auflage mehr oder weniger deutlich am Kickers-Tor vorbei schoss. In der 21. Minute schien aber die Führung fällig, als erneut Löchelt sich auf der rechten Seite durchspielte, der nahezu frei stehende Dorow die Hereingabe aber knapp verfehlte. Erst in der 20. Minute gaben die Gastgeber den ersten Warnschuss von Dren Hodja ab, der das Wormatia-Tor aber knapp verfehlte. In der 30. Minute holten die Gastgeber aber den Führungstreffer nach, als Serkan Firat einen Fehlpass an der Mittellinie abfing und zu einem Sololauf startete. Sein abschließender Flachschuss fand ohne große Gegenwehr den Weg, rechts unten knapp neben dem Pfosten fand. Mario Miltner war machtlos. Danach übernahmen die Kickers etwas mehr die Initiative und Wormatia-Keeper Miltner verhinderte in der 42. Minute gar das 0:2.
Nach der Halbzeitpause schienen die Wormaten den Schock des 0:1-Rückstandes überwunden zu haben und kämpften sich mit großem Einsatz in vielen Zweikämpfen mit harten Bandagen wieder in das Spiel zurück. Doch solch klare Torchancen wie vor der Pause blieben aber in einem Spiel, das durchaus meist auf Augenhöhe verlief, aus. Die Mannen um Kapitän Florian Treske verbissen sich regelrecht in die Zweikämpfe, gaben zu keiner Phase des Spiels auf, doch was die Durchschlagskraft in der Offensive betraf, waren die Chancen im zweiten Durchgang aus. Bis an den Strafraum wusste man zu gefallen, doch war hier auch meist Schluss gegen eine kompromisslose Kickers-Abwehr. Auch der Weg mit dem Kopf durch die Wand erwies sich wenig erfolgversprechend. Letztlich rannte man sich immer wieder an der Kickers-Abwehr fest. Lediglich eine Kopfballverlängerung durch Johannes Ludmann (49.) mit der Kickers-Torhüter Endress aber keine Probleme hatte, ein Fernschuss von Fatik Köksal (68.) waren erwähnenswert, ehe den Kickers in der 72. Minute das 2:0 gelang, Der ansonsten gut spielende Marco Metzger ließ nach einer abgewehrten Konterchance nicht konsequent genug eine Rechtsflanke zu und der kurz zuvor eingewechselte und am kurzen Torpfosten stehende Matthew Taylor, Fatih Köksal erwies sich in dieser Szene als tatenloser Zuschauer, ließ per Kopf dem guten Mario Miltner keine Abwehrchance.
Die Wormaten ließen aber keineswegs die Köpfe hängen und versuchten weiter ihr Glück um eine Resultatsverbesserung und spielten nun volles Risiko, auch mit der Einwechslung von drei frischen Akteuren. Die Chance dazu bot sich in der 81. Minute, als Johannes Ludmann aber zulange zögerte seine Mitspieler Florian Treske und Jan-Lucas Dorow anzuspielen. In der letzten Spielminute verhinderte er aber das 0:3.
Fazit: Gegenüber den letzten Spielen zeigten sich die Wormaten läuferisch und kämpferisch wieder erheblich stärker Leider vergaß man in der starken Anfangsphase, die sich bietenden Torchancen zu nutzen. Dieses Dilemma drückt sich auch in der aktuellen Tabelle aus, wo man nach 19 Spielen mit gerade einmal 16 erzielten Toren die schwächste Offensivbilanz der Liga vorweisen kann. Das Plus sind aber auch nur 18 Gegentore in den bisherigen Spielen. Wer nimmt den Wormaten den Druck von den Schuss-Stiefeln, wer sorgt mit mehr Tempo und Durchsetzungsvermögen und für Tore? Fakt ist, dass Platz 12 mit 21 Punkten nur noch einen Zähler von der Abstiegszone entfernt ist.
Eine ähnliche Situation wie im letzten Jahr, als man sich in den letzten drei Heimspielen vor der Winterpause aus der aktuellen Abstiegszone heraus arbeiten konnte. Auch dieses Mal? Bis zur Winterpause dürfen die Wormaten noch dreimal in der EWR-Arena antreten. So am kommenden Samstag gegen den VfB Stuttgart II, ehe eine Woche später die TSG Hoffenheim II in Worms antreten wird. Dann folgt ein Auswärtsspiel beim FC Astoria Walldorf und zum Finale am 10. Dezember das große Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken. Zweifellos alles Gegner von Kaliber. Sechs bis neun Punkte aus diesen Begegnungen könnten für die Wormaten ein gutes Ruhekissen für die Winterpause sein. Alla Wormatia packen wir es halt an!