FuPa.net: Auch in Steinbach geht es rund

30.04.2017

Wie im Hinspiel kochen nach 1:1 in in beiden Lagern die Emotionen hoch +++ Klassenverbleib sicher

HAIGER. Zwei (nicht ganz überraschende) Erkenntnisse gibt es für Wormatia Worms nach dem 1:1 (0:0) am Freitagabend beim TSV Steinbach. Erstens: Freunde werden die beiden Vereine so schnell nicht mehr. Zweitens, viel wichtiger: Der Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest ist hundert Prozent sicher – das indes erst seit Samstag.

Der FC Nöttingen, Teutonia Watzenborn-Steinberg, Eintracht Trier, der 1.FC Kaiserslautern und die Stuttgarter Kickers konnten die Wormatia schon zuvor nicht mehr einholen. Seit der Pleite des FK Pirmasens in Elversberg stellt sich die Situation so dar: Die Westpfälzer müssten gegenüber Wormatia 24 Treffer in der Tordifferenz aufholen und alle drei verbleibenden Spiele gewinnen – tun sie letzteres, kann aber der noch ausstehende FKP-Gegner FC Homburg nicht mehr alle neun Punkte einfahren, um Wormatia einzuholen. Also: Der VfR hat sechs Teams sicher hinter sich – und ist damit „safe“.

Die Truppe von Coach Steven Jones kann also recht gelassen zurückblicken auf die Ereignisse vom Freitagabend – die wie schon beim Hinspiel einigermaßen ausarteten, vor allem am und nach Ende des hart, aber anfangs noch nicht unfair geführten Spiels. In der zweiten Hälfte aber stiegen die im Formtief befindlichen und nach der Halbzeitpause auch der Wormatia lange unterlegenen Steinbacher wohl auch aus Frust einige Male sehr hart in die Eisen – gleich mehrere Rudelbildungen folgten, die Gelb-Rote Karte für den (unter wochenlanger Ladehemmung leidenden) TSV-Toptorjäger Sargis Adamyan (90.+4) war Ausdruck all dessen. „Wir sind mehrfach aufs Übelste provoziert worden“, so Jones direkt nach Abpfiff. Nebenan hatten im Spielertunnel gerade gleich mehrere Steinbacher Kicker dem VfR-Verteidiger Marco Metzger an die Gurgel gehen wollen…

„Es war unnötig viel Hektik im Spiel. Ich habe da die eine oder andere Rote Karte für Steinbach zu wenig gesehen“, sagte Jones in der Pressekonferenz – und ließ damit die Augenbrauen des Kollegen Matthias Mink noch einen Tick höher wandern. Auch hier gilt: Freunde werden die Beiden so schnell nicht mehr. Schon die Spielanalyse des VfR-Trainers hatte Mink erkennbar unerfreut verfolgt. „Die erste Halbzeit war ausgeglichen, die zweite geht ganz klar uns – wir hätten den Sieg ganz sicher verdient gehabt, können aber mit dem Punkt sehr gut leben. Ich bin stolz auf die Mannschaft und habe den Jungs gesagt, sie sollen auf der Rückfahrt feiern, als ob wir gewonnen hätten!“, betonte Jones. Obwohl der VfR-Trainer seinen durchaus auch bissigen Kommentar – unter Rhetorik-Gesichtspunkten sicherlich ganz vorbildlich – sowohl mit freundlichen Worten begonnen („Schön hier im Vip-Raum!“) als auch beendet hatte („Hier ist schon was entstanden – für euren neuen Anlauf in der nächsten Saison alles erdenklich Gute!“), ließ Mink die eine und andere süffisante Dosis Gift in sein Statement einfließen. „Schön, dass nach so markigen Worten noch ein Lob folgt…“

Wie auch immer: Nach der Erfolgslos-Serie (die den Traum von der Aufstiegsrelegation platzen ließ) habe sein Team sich erfolgreich „ins Spiel reingebissen“. Der Punkt sei, weil „vieles gegen uns laufe“ jetzt „wichtig fürs Selbstvertrauen“ – auch weil „es für uns noch um etwas geht“. Die etwas überraschte Nachfrage in der Pressekonferenz, um was genau es denn noch gehe, nahm Mink erst zum Anlass für ein kleines Scharmützel mit den Medien – um dann „Platz drei oder vier“ als Ziel zu skizzieren. Für Wormatia geht es noch um Platz sieben bis zwölf – alles darunter darf abgehakt werden…