FuPa.net: Wormatia verspielt den Pokal

25.05.2017

FINALE: Jones-Elf verliert das Endspiel gegen den SV Morlautern trotz Pausenführung mit 1:2

Pirmasens. Maßlose Enttäuschung beim VfR Wormatia Worms: Der Regionalligist hat das Finale um den Verbandspokal verloren. Nach 90 Minuten ohne den nötigen Esprit ging die VfR-Truppe von Trainer Steven Jones gegen den SV Morlautern am Donnerstag als 1:2 (1:0)-Verlierer vom Platz. Keine Frage, die Gesichter auf Wormser Seite waren leer. „Es ist schwer, jetzt Worte zu finden“, bekannte Jones.

Der Traum der Wormaten platzte zehn Minuten vor Schluss. Der eingewechselte Kevin Olali brachte den Außenseiter da nach vorne – und Wormatia, zur Pause noch durch einen Treffer von Jan-Lucas Dorow vorne – kam vor knapp 2 500 Zuschauern nicht mehr zurück. „Es ist unverständlich“, schüttelte Enis Saiti den Kopf, „wenn man gegen so eine Mannschaft in Führung geht, darf man nicht verlieren“.

Dabei startete die Sache noch voller Hoffnung: Patrick Auracher konnte auflaufen. Im letzten Ligaspiel war der Abwehrrecke mit einer schweren Hüftprellung zur Pause in der Kabine geblieben. Und sonst? Jones mischte durch, hatte ja angekündigt: „Ich werde die Mannschaft aufbieten, von der ich mir den größtmöglichen Erfolg verspreche.“ Bedeutete: Nach seiner Gelbsperre in der Liga kehrte Alan Stulin als linker Verteidiger zurück. Und gegen die groß gewachsene SVM-Abwehr rückte Ricky Pinheiro ins Team, der sich auch sofort um mehr Wucht im Angriffsspiel mühte. Gegen eine Fünferkette der Pfälzer (und eine tief stehende Viererkette davor) war es aber schwer, den Weg zum Tor zu finden. Im Gegenteil waren es die Lauterer, die in Person von Andre Sasse als einziger Spitze zum Abschluss kamen.

Stück für Stück – Wormatia näherte sich. Die zunächst mal gefährlichste Situation war freilich noch ein Zufallsprodukt: Eine flache Hereingabe rutschte an Mann und Maus vorbei – und klatschte an den Pfosten (27.). Im Gegenzug durfte schon wieder Sasse (29.), und nach einem missratenen Doppelpass zwischen Sandro Loechelt und Pinheiro wurde es gar richtig brenzlig: Marcell Oehler enteilte über links, fand mit seiner scharfen Hereingabe die Fußspitze von Sasse, gegen den Wormatias Pokal-Keeper Niklas Reichel klasse parierte (38.).

Vier Minuten vor der Pause – endlich. Über links lief Alan Stulin munter Slalom in den SVM-Strafraum. Mit seinem Lupfer vors Tor fand er Jan-Lucas Dorow, der einköpfte (41.). Der VfR Wormatia führte mit 1:0, und die Jones-Mannen auf dem Platz hatten erst mal eine auch erkennbar breitere Brust.

„Es war so zu erwarten, die stehen tief und machen wenig fürs Spiel“, verlief die Sache bis dahin in den Augen von Oliver Schüttler wenig überraschend. Jetzt müsse Morlautern ja selbst nach vorne spielen, so der Wormatia-Vorstand zur Pause: „Ich hoffe, wir können da auch befreiter aufspielen.“

Von wegen. Ein Schreckmoment folgte schnell, als Marco Metzger gegen jetzt früher attackierende Pfälzer seinen Keeper bei einem Rückpass zwei Meter weiter rechts wähnte; Reichel konnte die Kugel noch von der Linie kratzen (54.) und meisterte darauf auch den Kopfball von Robin Cronauer (56.). Beim nächsten Fernschuss von Oehler war er aber machtlos: Innenpfosten, rein – 1:1 (62.).

Ein Wirkungstreffer. Eine Motivationsspritze. Je nach Standpunkt. In jedem Fall wurde es jetzt munterer. Und weil Wormatia im Strafraum zu umständlich blieb, einzig Treske setzte noch einen Kopfstoß, den SV-Keeper Thorsten Hodel meisterte (80.), führten die „klassischen“ Mittel des Oberligisten zum Erfolg. Freistoß-Flanke Maurice Roth, Kevin Olali am Torraum, drin (85.). Hektisch ging‘s noch zu, aber ohne einen VfR-Ausgleich.

„Morlautern hat einen großen Kampf abgeliefert und hat unsere Schwächen ausgenutzt“, gestand ein geknickter Steven Jones. Vier, fünf Tage werde diese große Entäuschung jetzt sicher anhalten. Er mochte aber doch betonen: „Ich bin stolz darauf, was meine Mannschaft über die gesamte Saison hinweg geleistet hat.“ Wormatia werde wieder aufstehen.