FuPa.net: In einer Viertelstunde alles verloren

09.09.2017

Wormatia Worms zeigt beim 1:4 in Mannheim vor dem Seitenwechsel eine desolate Leistung

MANNHEIM. Totalschaden für Wormatia Worms: Eine katastrophale Viertelstunde ermöglichte Gastgeber SV Waldhof Mannheim in der Regionalliga Südwest letztlich ein ungefährdetes 4:1 (3:0) über den individuell versagenden VfR, der am Ende auch noch Marco Metzger wegen taktischen Fouls verlor – der schwache Schiedsrichter Timo Klein zeigte ihm die Ampelkarte.

Die Begegnung, und insbesondere der Gast begann stürmisch: Schon nach 30 Sekunden dribbelte sich der Ex-Waldhöfer Giuseppe Burgio ans linke Fünfmeterraumeck – traf aber SVW-Keeper Markus Scholz im Gesicht. Kurz darauf ließ Wormatias Sebastian Schmitt Andreas Ivan flanken, Maurice Deville aber verfehlte freistehend knapp den Kopfball. Steffen Straub und Alan Stulin spielten Burgio (12.) und Ricky Pinheiro (14.) jeweils halb links im Strafraum frei – beide aber schossen Scholz mehr oder weniger in die Arme. Wieder zwei Minuten später rettete Wormatia-Keeper Mario Miltner gegen den (indes abseitsverdächtig) durchgebrochenen Nicolas Hebisch.

Wormatia war absolut auf Augenhöhe und „sehr gut im Spiel“, so Coach Steven Jones – begann sich nach einer knappen halben Stunde durch Unkonzentriertheiten aber selbst ins Hintertreffen zu bringen. Patrick Auracher als letzter Mann köpfte erst Deville an (dessen Solo Miltner stoppte, 25.) und sorgte gleich mit einem Pressschlag gegen Dorian Diring für eine ähnlich heikle Situation (27.). Immer mehr Fehler schlichen sich ein. Marco Metzger konnte Devilles Kopfball noch auf der Linie klären (32.), drei Minuten später aber führte ein Fehlpass des schwachen Benni Himmel zu einer schwer durchschaubaren Szene am Wormser Strafraum: Ugurtan Kizilyar zog („außerhalb des Strafraums“) an Jannik Sommers Trikot – Letzterer jedenfalls ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß selbst zum 1:0 (35.). Sekunden später legte er nach, als er einen Querpass über den halbherzig aus seinem Kasten eilenden Miltner zum 2:0 ins Netz hob (36.). Damit noch nicht genug: In der Nachspielzeit nutzte Deville einen Ballverlust des jüngst abbauenden Schmitt per eiskaltem Konter zum 3:0. „Gefühlt bekommen wir drei Kontertreffer“, stöhnte Sportchef Marcel Gebhardt zur Pause; Jones nannte sie zu Recht „Killertore“.

Nach dem Wechsel variierte Steven Jones fast alle Positionen, verschob einmal komplett im Kreis. Für Himmel kam der von Waldhof ausgeliehene Morris Nag auf die Sechs, die komplett verändert wurde: Alan Stulin rückte auf seine alte Linksverteidigerposition, wo Schmitt ausgewechselt wurde; für ihn kam Jan-Lucas Dorow ins Team und rückte in die Offensivreihe, in der Ricky Pinheiro nach rechts außen ging; Eugen Gopko wurde von da eins nach hinten geschoben auf die Stelle Kizilyars, der in die Innenverteidigung einrückte – und Metzger für die Sechs freimachte.

Der Effekt? Naturgemäß überschaubar, zumal sich Waldhof wie zu erwarten aufs Verwalten zurückzog. Dennoch besaßen die Gäste die Chance zum Tor, als Dorow am linken Pfosten auftauchte, Auracher dessen Kurzpass aber nicht klarmachen konnte (55.). Wormatia mühte sich, gegenüber aber musste Miltner mal wieder in höchster Not gegen Ivan retten (65.). Der eingewechselte Jonny Zinram schaffte zwar per Heber dann doch das 3:1 (69.), allerspätestens mit Mete Celiks 4:1 (90.+2) war aber der Sack zu.