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15.10.2017Wormatia Worms II liegt gegen wacker kämpfende Horchheimer schnell in Front und muss am Ende glücklich über Punkt sein
HORCHHEIM. Denkwürdiges Derby: Im Aufeinandertreffen der beiden Landesligisten SV Horchheim und Wormatia Worms II gab es keinen Sieger. Das 3:3 (2:2)-Remis lässt beide Teams im Tabellenkeller auf der Stelle treten.
Für die Gastgeber ist dies dennoch ein Achtungserfolg, auch wenn der Gegentreffer zum 3:3 erst sehr spät fiel. Vor dem Spiel hätte Coach Christian Schäfer das Resultat „auf jeden Fall unterschrieben“, wie er hinterher zu Protokoll gab. Erst recht nach sieben Spielminuten, als alles nach einer klaren Angelegenheit zugunsten der Wormaten aussah. Ohnehin Favorit, bekam die Elf von Trainer Marco Stark durch die Offensivakteure Thomas Gösweiner und Steffen Straub zusätzlich Regionalliga-Erfahrung eingeimpft. Das schien sich schnell bemerkbar zu machen. Zweimal von Ali Bülbül in Szene gesetzt, schnürte Gösweiner einen Blitz-Doppelpack (4. und 7. Minute). In der Folge vergaßen die Gäste aber mehr und mehr, dass zum Fußball auch eine Rückwärtsbewegung gehört. Der SVH fand immer wieder Lücken. So auch in der 18. Minute, als Alexander Dorn Nico Scherer davonlief und VfR-Keeper Enez Aslan aus spitzem Winkel überwand. Bülbül hätte den alten Abstand wieder herstellen können (21.), im Gegenzug tauchte Marcel Mappes gefährlich im Strafraum auf. Die Horchheimer spürten in dieser Phase: Vielleicht geht hier doch noch was! Vier Minuten später konnten sie ihr Glück kaum fassen, ein Geschenk führte zum Ausgleich. Mor Horvath passte das Leder zu Torsteher Aslan zurück, der Ball sprang über dessen Fuß – 2:2 (25.). „Da muss der Ball neben das Tor gespielt werden“, ärgerte sich Stark. Nach einem Schäfer-Freistoß (34.) und einem Freese-Schuss (42.) schnupperten die Blau-Weißen gar an der Führung, genau wie Gösweiner auf der anderen Seite (38.).
Durchgang zwei begann für die Gäste mit einem Schockmoment. Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Felix Reißmann vergab Lars Freese aus bester Position (46.). Überhaupt waren viele Ungenauigkeiten im Spiel der Wormaten, vorne sorgten allenfalls Einzelaktionen für Gefahr. Nach eigenem Ballverlust griff der bereits verwarnte Scherer zum Foulspiel und sah dafür Gelb-Rot (72.). Als drei Minuten später plötzlich Patrick Adelfinger im Wormatia-Sechzehner auftauchte und eine Mappes-Flanke unter die Latte jagte, standen die Horchheimer plötzlich vor der großen Überraschung (75.). Doch die Wormatia straffte sich noch mal und drückte aufs Gaspedal. Die Horchheimer spielten derweil ihre Konter nicht sauber zu Ende, sodass die Entscheidung ausblieb. Das schien sich schon in der 84. Minute zu rächen. Der eingewechselte Koki Matsumoto spekulierte richtig, stibitzte SV-Schlussmann Pascal Noack das Spielgerät und wurde von diesem elfmeterreif zu Fall gebracht. Noack machte seinen Lapsus jedoch umgehend wett, indem er Gösweiners Versuch parierte – irgendwie symptomatisch zu diesem Zeitpunkt. „Ich dachte in diesem Moment: Heute sind wir mal dran“, erklärte Schäfer. Diese Hoffnung sollte sich letztlich nur in Teilen erfüllen. Der offensiv emsige Straub – bis dahin eher unglücklich – gab eine präzise flache Hereingabe in die Mitte. Dort ließ Matsumoto clever durch, „Joker“ Ali Aslan schob am langen Pfosten eiskalt zum 3:3-Endstand ein (90.). Stark konnte das kaum milde stimmen: „Am Ende können wir froh sein, dass wir noch 3:3 spielen. Am Anfang lief alles für uns, dann haben wir angefangen herumzueiern.“ Schäfer hingegen war nicht unzufrieden: „Der Punkt ist mehr als verdient. Unser Ziel war es, den Abstand nicht anwachsen zu lassen, das haben wir erreicht.“