FuPa.net: Schlussoffensive startet zu spät

22.10.2017

Wormatia Worms verliert trotz bester Möglichkeiten auch das Heimspiel gegen den SSV Ulm 1:2

Worms. Sie war da, die Schlussoffensive von Wormatia Worms. Doch sie kam einfach zu spät. Und deshalb musste der Fußball-Regionalligist auch nach der Partie gegen den SSV Ulm als Verlierer den eigenen Rasen verlassen. „Völlig unnötig und deshalb besonders bitter“, meinte der neugewählte Sport-Vorstand Marcel Gebhardt zum 1:2 (0:1). „Das sind die Gegner, gegen die du eigentlich gewinnen musst.“

Und addiert man die Zahl der Chancen oder auch den Ballbesitz, dann hätten tatsächlich die Wormaten den Platz als Sieger verlassen müssen. Der Kopfball von Thomas Gösweiner an die Latte (32. Minute) und Daisuke Andos Kracher ans Lattenkreuz gut 20 Minuten später waren die besten einiger guter Möglichkeiten vor dem Seitenwechsel. „Vielleicht sollten wir mal schauen, dass wir da die Magneten aus dem Aluminium rausnehmen“, flüchtete sich nach der Partie Wormatia-Keeper Steve Kroll in Galgenhumor. Denn er hatte nicht so viel Glück wie sein gegenüber Holger Betz. In der 25. Minute musste er das erste Mal hinter sich greifen, Ulms Alper Bagceci hatte, von Thomas Rathgeber gut freigespielt, keine Mühe, den Ball hinter die Linie zu drücken. Vorausgegangen waren einige Unkonzentriertheiten in der Wormatia-Defensive, die nach dem kurz zuvor erfolgten verletzungsbedingten Aus von Jan-Lucas Dorow noch nicht wieder ihre Ordnung gefunden hatte. „Wir haben heute wieder viel zu einfache Gegentore zugelassen“, meinte Wormatia-Trainer Steven Jones und hatte da nicht nur den ersten Gegentreffer im Blick. Denn noch einfacher als in der 25. Minute beim 0:1 hatte es der ehemalige Heidenheimer Drittligaspieler bei seinem zweiten Treffer in der 65. Minute. „Da hält Steve Kroll den Ball sensationell und dann darf er einfach abstauben“, ärgerte sich Jones. „Ich wünschte mir, wir hätten vorne mal so viel Platz.

Einer hatte ihn kurze Zeit später sogar: der eingewechselte Steffen Straub. Der ebenfalls eingewechselte Giuseppe Burgio hatte ihn in einer seiner wenigen gelungenen Aktionen freigespielt, doch der zuletzt immer öfter glücklose Flügelspieler drosch den Ball in der 88. Minute weit über das Tor. Es war die hundertprozentige Chance zum Ausgleich, weil zwei Minute zuvor Benjamin Himmel gegen die inzwischen in Unterzahl agierenden „Spatzen“ den Anschluss hergestellt hatte. Doppeltorschütze Bagceci hatte nach hohem Bein gegen Benjamin Maas die Gelb-Rote Karte gesehen. Und als sich dann alle nach einem Gösweiner-Kopfball ins Dreieck in den Armen lagen, hatte Linienrichter Dennis Jantz eine Abseitsstellung gesehen. „Das aus dieser Spielsituation heraus eine Abseitsstellung passieren kann, kann ich mir nicht vorstellen“, ärgerte sich der Wormatia-Coach und sah seine Männer auch ein bisschen um den Lohn ihrer Arbeit gebracht.