FuPa.net: Punkt allein bringt nicht weiter

29.10.2017

Nach dem 0:0 in Kassel möchte Wormatia gegen Elversberg die Heimbilanz aufbessern

Worms. Es geht auch schneller. Als Steven Jones am frühen Samstagmorgen auf dem Parkplatz der EWR-Arena wieder aus dem Bus stieg, da lagen drei Stunden seit der Abfahrt am Auestadion in Kassel hinter den Regionalliga-Fußballern von Wormatia Worms. Die Hinfahrt war weit beschwerlicher gewesen. „Wir haben gefühlt nur im Stau gestanden“, schüttelt Jones im Rückblick noch immer den Kopf – und zeigt sich deshalb mit dem 0:0 beim KSV Hessen auch zufrieden.

„Die Mannschaft hat die Gegebenheiten sehr gut angenommen“, findet Jones rückblickend. Besagte „Gegebenheiten“ bedeuteten: Umziehen, Aufwärmen, medizinische Betreuung – alles geschah im Bus. Genauso die Mannschaftssitzung. Auf dem Platz selbst liefen die Wormaten am Freitag erst kurz nach 19 Uhr ein, es blieb eine Viertelstunde bis zum nach hinten geschobenen Anpfiff. Also schnell los.

Okay, was beide Seiten in der Folge ablieferten, riss niemanden vom Hocker. „Es war kein Leckerbissen für die Zuschauer“, räumte Steven Jones ein. Gerade mit Hinweis auf die „Gegebenheiten“ konnte er dies seiner Truppe aber gut verzeihen, zumal sie endlich mal wieder ohne Gegentor geblieben war. Und: „Mit ein bisschen Spielglück gewinnt man hier sogar“, fand der Coach mit Hinweis etwa auf Giuseppe Burgio, der kurz nach der Pause an KSV-Keeper Niklas Hartmann scheiterte: „Wir stehen zwei Mal blank vor dem Torwart…“

Seitens der Gastgeber zeigte sich Tobias Cramer speziell mit Blick auf die „Null“ nicht minder zufrieden: „Wenn man sieht, dass wir in den letzten drei Spielen zwölf Gegentore bekommen haben.“ Sonst fand der KSV-Trainer aber wenig Positives. Denn: „In den entscheidenden Momenten haben wir eben nicht die nötige Qualität auf dem Platz.“ Bei seiner Analyse zielte Cramer da auf allerlei technische Probleme ab: „Wenn der erste Kontakt schon unsauber gespielt wird, darf man kein Fußball spielen.“

Beim nächsten Gegner, der bereits am Montagabend auf Wormatia wartet, wird das ganz anders sein. „Die haben zuletzt 23 Punkte in zehn Spielen geholt“, hat Steven Jones errechnet. Er schlussfolgert: „Das ist eine Spitzenmannschaft in dieser Liga.“ Er weiß aber, dass die Saarländer nach missratenem Saisonstart, der SV blieb durch drei torlose Remis in den Startlöchern hängen, weiter unter Druck stehen: „Die müssen bei uns gewinnen.“

Vorteil Wormatia? Nicht unbedingt. Denn auch mit Blick aufs eigene Team legt Steven Jones die Latte hoch. Der VfR-Coach sagt: „Wir müssen unsere Heimbilanz unbedingt aufbessern, sonst bekommen wir Probleme.“ Ein Punkt, wie jetzt der in Kassel, sei zwar in Ordnung, bringe aber nicht weiter. Deshalb: „Wir werden nicht auf Ergebnis spielen, sondern selbst auch etwas probieren.“

Hilfreich ist da, dass sich die personelle Situation etwas entspannt hat. Nicht nur, dass Morris Nag nach seiner Sperre wieder dabei ist. Auch Sebastian Schmitt ist nach einer Wirbelblockade wieder komplett hergestellt, selbst Benjamin Himmel (Adduktoren-Probleme) macht erste Schritte. Mit Marco Metzger (Knöchel) sei indes noch nicht zu rechnen.