Homepage SC Freiburg: Sport-Club II siegt auch in Worms

11.11.2017

Die Zweite Mannschaft des SC Freiburg hat am 19. Spieltag in der Regionalliga Südwest mit 4:1 bei Wormatia Worms gewonnen.

Dank der Tore von Manolo Rodas (46.), Mohamed Dräger (54.) und Kai Brünker (74., 85.) verwandelte der Sport-Club einen frühen 0:1-Rückstand am Samstagnachmittag in einen deutlichen Sieg. „Das war sicher unser bestes Auswärtsspiel in diesem Jahr. Das muss man ganz klar sagen. Wir haben total gut ins Spiel gefunden, über die komplette Zeit Spielkontrolle gehabt und uns regelmäßig Torchancen erspielt", resümierte SC-Trainer Christian Preußer nach Abpfiff. „Das war sehr zufriedenstellend."

Not am Mann vor Spielbeginn

Dabei war es vor Anpfiff ungewohnt turbulent zugegangen beim Sport-Club. Weil sich mit Jonas Huchler einer der beiden Ersatztorhüter eine Stunde vor der Abfahrt im Abschlusstraining verletzte und U23-Routinier Constantin Frommann ebenso wie zwei potenzielle Kandidaten aus der U19 auf Länderspielreisen waren, hatte man plötzlich nur noch einen Keeper im Aufgebot: Marvin Geng.

„Eine kuriose Situation", meinte Christian Preußer, der gemeinsam mit seinen Trainerkollegen zum schnellen Handeln gezwungen war und entschied, Frommann für die Regionalliga-Partie kurzfristig einfliegen zu lassen. „In der Kommunikation mit dem DFB lief das super", lobte Christian Preußer, der seinen Schlussmann am Samstagmorgen in Empfang nehmen und am Nachmittag 90 Minuten spielen lassen durfte. „Ich möchte mich beim kompletten Team der U20 bedanken, weil das wirklich ganz reibungslos ablief. Das ist nicht selbstverständlich."

Im Vergleich zum 2:1 im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt in der Vorwoche stellte das SC-Trainerteam die Startelf auf zwei Positionen um. Für den mit dem DFB verreisten Stürmer Christoph Daferner sowie für SC-Profi Onur Bulut liefen Felix Roth und Kolja Herrmann von Beginn an auf.

Rückstand trotz besserer Chancen

Die Freiburger präsentierten sich vom Start weg als die aktivere der zwei Mannschaften. Eine erste Möglichkeit der Gäste nach vier gespielten Minuten brachte den Wormser Schlussmann Steve Kroll in höchste Not, auch bei einem weiteren Angriff (9.) strahlte die Defensive des einstigen Zweitligisten wenig Sicherheit aus. Einzig: Dem SC fehlte die letzte Konsequenz. Diese zeigte wenig später der Unparteiische: Weil die Freiburger einen Konter im eigenen Strafraum mit einem Foul an Sebastian Schmitt unterbanden, deutete Julius Martenstein mit Recht auf den Punkt. Worms-Verteidiger Patrick Auracher trat an und verwandelte – ironischerweise in der 11. Minute des 11.11. den Elf(!)meter – sicher zur Führung für die Heimmannschaft.

Beflügelt durch den unerwarteten Erfolg beteiligte sich der VfR nun auch zunehmend am Spiel, ein Schussversuch von Benjamin Maas (19.) und ein Abschluss von Steffen Straub (20.) sorgten jedoch nicht für große Gefahr. Ganz anders ein dem Sport-Club zugesprochener Freistoß, der die bis dahin beste Chance darstellen sollte. Ivan Sachanenko kam zum Kopfball und sah, wie der Ball in der Folge auf der Linie tänzelte, an den Querbalken bugsiert, an den Pfosten gelenkt und schließlich vom Gegner entschärft wurde. Ob der Ball im Tor war oder nicht, ließ sich zunächst nicht abschließend klären (25.). Weil den Badenern nicht nur in dieser, sondern auch in folgenden Situationen mit den Protagonisten Ivica Banovic, Sachanenko und Keven Schlotterbeck (28., 35., 36.) das nötige Glück nicht hold war, ging es vorerst mit dem für den VfR schmeichelhaften Zwischenstand in die Kabinen.

Ausgleich nach der Pause

In der Halbzeitansprache vermochte der Trainer nicht allzu viele Worte zu verlieren. Was er in den vorangegangenen 45 Minuten gesehen hatte, hatte ihm gefallen. Neben ein, zwei taktischen Sachen gab er den Schützlingen daher lediglich den Rat „genauso weiter" mit auf den Weg und traf damit den richtigen Ton. Kaum war die Partie wieder angepfiffen, startete der SC die nächste Offensivaktion – und diesmal mit Erfolg. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite war es Manolo Rodas, der bei einer Flanke von Mohamed Dräger einschussbereit im Strafraum stand und den Ball vorbei an Kroll einköpfte (46.). „Wir sind schon mit dem Rückstand gut umgegangen. Trotzdem war es natürlich wichtig, dass wir sofort das Tor gemacht haben", sagte Christian Preußer, der aber nicht sonderlich überrascht war: „Das hat sich nahtlos ins Spiel eingereiht."

Und damit nicht genug. Nur acht Minuten später gelang es dem SC, die Partie zu seinen Gunsten zu drehen. Am Ende einer schönen Kombination bediente Felix Roth den freistehenden Dräger, der zum 2:1 abschloss (54.). Während der rheinland-pfälzische Klub zunehmend passiv wurde, hätten die Freiburger kurz darauf gleich das Torverhältnis optimieren können, doch der VfR-Keeper war sowohl bei Robin Fellhauer als auch erneut bei Dräger zur Stelle (63., 69.).

Beim dritten Versuch binnen zehn Minuten entschied dann allerdings Brünker das Duell zwischen Freiburgs Offensive und Kroll für den Sport-Club. Nach einem starken Solo zog der erfahrene SC-Stürmer wuchtig und erfolgreich ab (74.), bescherte seinem Team eine einigermaßen komfortable Schlussphase – und stellte in dieser in Zusammenarbeit mit dem eingewechselten Rico Wehrle sogar noch auf 4:1 (85.). „Ich habe heute nicht viel zu kritisieren, im Gegenteil. Das war wirklich gut", sagte Christian Preußer, der anders als noch gegen Frankfurt auch die fußballerische Leistung lobend hervorhob. „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen."

Nächster Gegner Walldorf

So brach der SC-Tross mit dem zweiten Sieg binnen sieben Tagen, drei wichtigen Punkten im Gepäck und schon 31 Zählern auf dem Konto gleich am Samstagnachmittag zurück in die Heimat auf. Größtenteils zumindest. Frommann nämlich setzte seinen DFB-Lehrgang fort und hob von Frankfurt aus zur Nationalmannschaft ab. Nachdem der 19-Jährige bereits beim 2:2 am vergangenen Donnerstag gegen Italien eine Halbzeit lang den Bundesadler auf der Brust getragen hatte, erwartet ihn am Dienstag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in Zwickau eine Partie gegen England.

Der Rest der Freiburger U23 hat bereits die nächsten Aufgaben der Liga im Fokus. Denn trotz der nun abgeschlossenen Hinserie hält der Spielplan bis zur wohlverdienten Winterpause noch vier Partien aus der Rückrunde bereit. Die nächste Herausforderung wartet am Freitagabend (19 Uhr) mit Astoria Walldorf, wo es gilt, Abwehrmann Sachanenko (Gelbsperre) zu ersetzen. Ein richtiges Zwischenfazit wolle man deshalb erst in einigen Wochen ziehen, sagte Christian Preußer. „Vorher sind noch ein paar Sachen abzuarbeiten."