FuPa.net: Wormatia bleibt im Derby chancenlos

06.03.2018

Der SV Waldhof erobert als souveräner 4:0-Sieger den zweiten Platz / Ando lässt Ausgleichschance liegen

Worms. Der VfR Wormatia Worms vermochte den Sprung des SV Waldhof Mannheim auf Platz zwei der Fußball-Regionalliga nicht zu verhindern. Im Stile einer Spitzenmannschaft fuhren die Waldhöfer am Montagabend in der EWR-Arena als 4:0 (1:0)-Sieger die Punkte ein und lösten so die Offenbacher Kickers auf Platz zwei ab. Wormatia bleibt hauchdünn über der Abstiegszone auf Rang 13.

Schon vorab hatte es Steven Jones anklingen lassen: Mut müsse seine Elf fürs Duell mit dem Aufstiegskandidaten mitbringen, übermütig dürfe sie dabei aber nicht auftreten. Und weiter: „In so einer Partie ist es unheimlich wichtig, wenn man von der Bank nachlegen kann.“ Der Wormatia-Trainer mochte seine Truppe also nicht ins offene Messer laufen lassen, er nahm mit Daisuke Ando einen Offensivmann aus der ersten Elf, schickte Benjamin Maas nach abgesessener Gelbsperre zusätzlich in die Zentrale.

Okay, zumindest füllte Benjamin Himmel seine sonst defensive Rolle erkennbar offensiv aus. Zielstrebig nach vorne spielten aber erst mal – getreu ihrer Favoritenrolle – nur die Waldhöfer, die auch zwei, dreimal gefährlich im Strafraum der Wormaten auftauchten, dabei aber nicht zum Abschluss kamen. Längst plätscherte das Spiel dahin, als sich dies plötzlich änderte: Daniel di Gregorio verschaffte Dorian Diring mit einem schnellen Direktpass freie Bahn, der rechte Flügelflitzer setzte die Kugel aber aus 14 Metern ans Außennetz (25.).

Wirklich lange Freude, die erste kritische Szene schadlos überstanden zu haben, hatten die Wormaten aber nicht. Wieder ging es nur drei Minuten später über rechts, diesmal war es Gianluca Korte, der die Kugel flach vors Tor brachte. Der unentschlossene Klärungsversuch landete vor den Füßen von Andreas Ivan, der aus zehn Metern zum 0:1 einschoss.

Bei einem schnellen Konter hätte Marco Schuster noch mal fünf Minuten später sogar nachlegen können, verfehlte aber knapp sein Ziel. Fazit: Die Mannheimer Führung zur Pause war in Ordnung, wie auch VfR-Trainer Steven Jones später nicht leugnen konnte: „Wir waren überhaupt nicht im Spiel.“

Der Trainer zog die Konsequenz einer bis dahin harmlosen Angriffsleistung: In die zweite Hälfte ging’s wieder mit zwei Spitzen. Und der eingewechselte Daisuke Ando hätte eigentlich auch gleich ausgleichen müssen. Auf Flanke von Ricky Pinheiro bekam der Japaner frei am Fünfmeterraum aber die Stirn nicht druckvoll hinter den Ball – vorbei (48.).

Die Szene stand zunächst mal sinnbildlich für den weiteren Verlauf: Wormatia spielte jetzt mit. Das Risiko schneller Gegenstöße durch die Gäste gehörte da dazu. Weil aber mit Steve Kroll beim VfR auch ein Keeper zwischen den Pfosten steht, der mal gegen einen frei zum Abschluss kommenden Gegner pariert (55., Korte), blieb die Sache offen. Vorerst.

Eine Viertelstunde vor Schluss war die Messe aber gelesen. Wieder ging’s für die Gäste zwei Mal über rechts zu leicht in den Wormatia-Strafraum, erst vollendete der eingewechselte Benedikt Koep (72.), gleich danach Gianluca Korte (75.). „Das war sehr ärgerlich, weil wir da gut im Spiel waren“, haderte Jones gleich doppelt, habe seine Elf doch „zu naiv die Tore eingefangen“.

Vier Minuten vor Schluss belohnte sich Diring schließlich selbst, als er die Kugel aus 18 Metern zum 0:4 ins rechte Toreck zirkelte. Und dessen Trainer Bernhard Trares mochte mit Blick auf seine Wormatia-Vergangenheit darauf die Finger nicht zu tief in die Wunde legen: „Heute wäre es für jede Mannschaft schwer gewesen, gegen uns zu gewinnen.“ Es war eben tatsächlich der Auftritt einer Spitzenmannschaft.