FuPa.net: Wormatia fehlt Tempo und Torgefahr

17.03.2018

Jones-Elf unterliegt biederen Stuttgartern mit 0:1 +++ Metzger muss verletzt vom Platz

Worms. Dem VfR Wormatia Worms ist über die verlorenen Duelle mit den Top-Klubs der Regionalliga und vor dem anstehenden Halbfinale im Fußball-Verbandspokal beim FC Kandel jeder Esprit verloren gegangen. Im Heimspiel gegen eine biedere zweite Mannschaft des VfB Stuttgart kassierte die Mannschaft von Trainer Steven Jones am Freitagabend eine überaus herbe 0:1 (0:0)-Pleite.

Die Vorstellung der Wormaten war, klammert man eine Viertelstunde in der zweiten Hälfte mal aus, erschreckend harmlos. Und der Schock stand den Verantwortlichen nachher ins Gesicht geschrieben. Auf dem Platz wäre mancher Spieler wohl gerne im Platz versunken, auf der Tribüne zog etwa Marcel Gebhardt zerknirscht sein Fazit. „Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben“, urteilte der Sportvorstand, den auch besagte Phase nach der Pause nicht versöhnlich stimmen konnte. Okay: „Es gab zwei, drei Szenen, wo wir das Tor machen müssen“, fand Gebhardt. Letztlich musste er aber die „ungeschriebenen Gesetze“ des Fußballs bemühen. Wer seine Chancen nicht nutzt, „der wird eben bestraft“.

Die Aufstellung der Wormaten machte den Respekt deutlich, mit dem Steven Jones dem Gegner begegnete. Gegenüber der jüngsten 1:2-Niederlage bei Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken ließ der Wormatia-Trainer seine Formation unangetastet. Hinter Speerspitze Thomas Gösweiner besetzten Morris Nag und Koki Matsumoto die Flügel, das Zentrum sollten Benjamin Himmel und Perric Afari dicht machen. Ja, er sei zuversichtlich, bekannte Jones und unterstrich seine Überzeugung: „Die Mannschaft ist sehr fokussiert.“ Das anstehende Halbfinale im Verbandspokal sollte keine Rolle spielen. Denn: „Stuttgart ist ein ganz wichtiges Spiel.“

Aber spielte Kandel tatsächlich keine Rolle? Eine fahrige Anfangsphase sprach zunächst mal dagegen. Und vielleicht spielte auch die Respekt erahnende Aufstellung eine Rolle, weshalb bei Wormatia aber auch gar nichts nach vorne ging. Ein übler Ellenbogencheck von VfB-Angreifer Jan Ferdinand ins Gesicht von Marco Metzger zwang Jones, seine Aufstellung nach 23 Minuten zu verändern. Hinten ging’s mit Viererkette weiter, für den blutenden Verteidiger kam mit Jan-Lucas Dorow eine zusätzliche Offensivkraft ins VfR-Spiel.

Besserung trat indes keine ein. Im Gegenteil hob sich die erste Hälfte ihren einzigen Aufreger für die Gegenseite auf: Zwei Minuten vor der Pause ging’s für die Stuttgarter über rechts in den Wormatia-Strafraum, Dijon Ramaj legte ab auf Berkay Özcan, der aus kurzer Distanz am klasse reagierenden Steve Kroll im Kasten scheiterte. Den Abpraller bekamen die Wormaten mit Mühe vor Jan Ferdinand aus dem Fünfer.

Zur Pause machte Frust die Runde. Und Marcel Gebhardt klammerte sich schon da nicht aus. „Es ist alles sehr statisch“, analysierte der ehemalige Spielmacher, der den Gegner noch als mitverantwortlich ins Boot nahm: „Beide Mannschaften sind darauf aus, erst mal Tore zu verhindern.“ Wünschenswert in seinen Augen: „Mehr Tempo im Umschaltspiel, um sich Torchancen zu erspielen.“

Frust herrschte sicher auch in der VfR-Kabine. Wahrscheinlich war es sogar Ärger, denn Steven Jones schöpfte bereits sein Wechselkontingent aus, brachte mit Giuseppe Burgio und Steffen Straub zwei frische Offensivkräfte. Und zumindest wurde das Spiel abwechslungsreicher. Für die VfB-Zweite zielte erst Ferdinand aus der Distanz etwas zu hoch (58.), Benedict dos Santos aus acht Metern in Rückenlage drüber (62.).

Zwar war darauf auch mal Wormatia an der Reihe: Freistoß-Flanke Benjamin Maas, Kopfball Thomas Gösweiner – knapp vorbei (64.). Burgio von Gösweiner freigeblockt – VfB-Keeper Alexander Meyer hält (66.). Und auch bei einer Kopfball-Verlängerung von Dorow ist Meyer auf dem Posten (74.). Das Tor fiel eben aber doch auf der Gegenseite, wo sich Lukas Kiefer in den Strafraum tankte – und Ferdinand vollstreckte (76.). Dieser wurde endgültig zum Matchwinner, als er einen Gösweiner-Kopfball in der Nachspielzeit von der Linie köpfte.