op-online.de: Reck lobt Entwicklung von OFC-Linksverteidiger Stoilas

24.03.2018

Offenbach – Zu ungewohnter Stunde will Kickers Offenbach den nächsten Schritt hin zum großen Ziel Aufstiegsrelegation gehen. Zum zehnten Mal seit dem Abstieg 2013 geht es in der Fußball-Regionalliga Südwest gegen Wormatia Worms. Von Jörg Moll 

Vier Remis gab es, von fünf Offenbacher Erfolgen fielen drei mit 2:1 knapp aus. Kein Wunder, dass OFC-Coach Oliver Reck warnt.

Wenn der Tabellenzweite auf den Tabellen-14. trifft, sind die Rollen klar verteilt. Noch dazu, wenn ein Team wie Wormatia Worms am Sonntag (13 Uhr/Sport1) am Bieberer Berg aufläuft, das in diesem Jahr in fünf Partien lediglich drei Punkte holte. „Diese Mannschaft ist zu mehr imstande“, warnt OFC-Coach Oliver Reck: „Seit ich bei den Kickers bin, waren das immer enge Spiele gegen eine aggressive, kompakte Mannschaft mit erfahrenen Spielern.“

Doch wie immer richtet Reck seinen Blick nach derlei Warnungen sofort auf die eigene Mannschaft. Und was er dort in den letzten Spielen (3:1 gegen Mainz 05 II und 3:1 beim FSV Frankfurt) sah, schien ihm in Teilen schon gut gefallen haben. Zufriedenheit will deshalb aber nicht einkehren beim 53-Jährigen. „Wir streben immer danach, besser zu werden“, betont er. Seine Mannschaft sieht er dabei auf einem guten Weg. „Fußball ist ein Puzzle, es kommen immer mehr Teile hinzu“, sagt Reck: „Und das Allerwichtigste ist: Wir wollen dieses Puzzle irgendwann vervollständigen.“

Ein Puzzleteil, das Reck seit drei Spielen neu hinzugefügt hat, hört auf den Namen Christos Stoilas. Den Linksfuß, 21 Jahre jung, hatte Reck vor zwei Jahren als Entdeckung der Wintervorbereitung bezeichnet. „Er hat damals im Profikader keine Rolle gespielt“, erinnert sich der OFC-Coach. „Wir“, sagt er und meint damit sein Trainerteam um Assistenzcoach Joti Stamatopoulos, „arbeiten seither jeden Tag daran, ihn besser zu machen.“ Stoilas, ein Offenbacher Eigengewächs, das in der zweiten Mannschaft im Angriff spielte und von Reck zum Außenverteidiger umgeschult wurde, hat seit Winter 2015 39 Regionalliga-Einsätze bestritten, 21 davon als Einwechselspieler. Der Deutsch-Grieche ist somit aktivster Pendler zwischen Startelf und Bank.

„Seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen“, meint Reck. „Als ich hier herkam, stand er da auf dem Platz wie eine Eckfahne“, erinnert er sich. „Kaum Muskeln, dünne Beine.“ Heute habe Stoilas auch körperlich enorm zugelegt. Um zu veranschaulichen, wie wichtig körperliche Substanz und Pflege ist, blickt Reck gerne mal zu den Superstars der Branche. „Was beispielsweise ein Cristiano Ronaldo tagtäglich an seinem Körper arbeitet, ist herausragend.“

Heruntergebrochen auf seinen Linksverteidiger Stoilas heißt das: „Christos muss sich auf die höhere Belastung einstellen, das ist ein Prozess“, betont Reck: „Ich freue mich über seine Entwicklung und noch mehr über seine weitere Entwicklung.“

Stoilas selbst weiß nur zu genau, woran es zu arbeiten gilt. Defensiv stand der flinke Linksfuß beim jüngsten 3:1 in Frankfurt eine Halbzeit lang gut, sah aber beim Gegentor wie einige andere auch nicht glücklich aus. „Das kann man besser machen“, räumt er ein. Auch am Abschluss will er weiter arbeiten. Beim Torschuss und der finalen Vorbereitung fehlt es noch oft an der Präzision. Ein Beispiel, wie eine Entwicklung in die richtige Richtung gehen kann, sieht Stoilas tagtäglich im Training bei seinem Außenverteidigerpendant hinten rechts. Der ein Jahr ältere Jan Hendrik Marx ist zum absoluten Leistungsträger gereift, hat ein Tor selbst erzielt und fünf vorbereitet. Stoilas kommt auf einen Assist – beim 1:0-Sieg in Koblenz legte er für Dren Hodja auf. Sonntag hat er die Gelegenheit, diese Bilanz aufzupolieren.