Wormser Zeitung: Die Eier müssen ins Nest

31.03.2018

WORMATIA WORMS Fußball-Regionalligist braucht gegen Hoffenheim II dringend Punkte

WORMS – Der VfR Wormatia Worms steckt in der Krise, das bezweifelt spätestens seit der 2:3-Niederlage am Mittwoch gegen den TSV Schott Mainz niemand mehr. Nur ein Punkt aus den letzten fünf Regionalliga-Spielen, das ist im Abstiegskampf zu wenig. „Die Situation ist ernst“, sagt Trainer Steven Jones, „jeder muss sich im Klaren sein, um was es für die Mannschaft, um was es für den Verein geht.“ Vor dem Spiel am Ostersonntag in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim II ist klar: Es wird höchste Zeit, die Eier ins Nest zu bringen. Erstens heißt das: Die eigenen Chancen nutzen. Gegen Mainz war die Verwertung zeitweise haarstäubend. Und zweitens: Gute Leistungen – wie in der Vorwoche gegen Kickers Offenbach – auch in Zählbares ummünzen.

Die Anspannung muss dafür in den nächsten Wochen „extrem hoch“ sein, meint Jones. „Aber Angst dürfen wir nicht haben.“ Co-Trainer Maximilian Mehring sagt: „Wir müssen jetzt gegen Hoffenheim ein anderes Gesicht zeigen.“ Eines wie gegen die Kickers zum Beispiel. Hier hat der VfR bewiesen, dass es den dicken Fischen in der Liga – auch Hoffenheims Bundesliga-Reserve zählt dazu – Paroli bieten kann.

Vor allem aber wiegt schwer, dass die Wormaten jüngst gegen direkte Konkurrenten wie den VfB Stuttgart II oder Schott verloren. „Das darf nicht passieren, vor allem, bei allem Respekt, gegen diese Mannschaft nicht“, sagte Defensivspieler Benjamin Maas nach dem Spiel gegen die Mainzer. Eigentlich hatte es sein Team kontrolliert – abgesehen von den letzten 30 Minuten. Hier fehlte der Zug. Und hier kippte die Partie. „Mit der Art und Weise werden wir es nicht schaffen, die Klasse zu halten“, kommentierte Trainer Steven Jones die Schlussphase. „Wir sind nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen, wie ich das erwarte.“

Mit zwei Tagen Abstand betrachtet, sagt sein Co-Trainer Mehring: „An der Physis liegt es nicht, es ist nicht so, dass wir nicht fit genug sind, solche Spiele über 90 Minuten zu bestehen.“ Die Ursachen für die Misere sieht er woanders: „Im Kopf.“ Mit jeder vergeigten Chance kommt das Grübeln, jedes schlechte Ergebnis verstärkt das Kopfzerbrechen. „Das kann auf jeden Fall hemmen und lähmt“, sagt Mehring.

Hilfreich kann sein, dass seit Mittwoch nicht viel Zeit zum Überlegen blieb. „Man hat so die Möglichkeit, Dinge schnell wieder zu korrigieren“, sagt der Co-Trainer. Wäre da nur nicht der Gegner. „Hoffenheim ist sehr spielstark“, sagt Mehring, „wir werden uns aber nicht in die Hose machen.“ Auch Benjamin Maas witterte bereits am Mittwochabend Morgenluft: „Es ist ganz wichtig, dass wir den Glauben an uns selbst nicht verlieren. In Hoffenheim müssen wir defensiv ordentlich stehen, dann werden wir selbst die ein oder andere Konterchance kriegen.“ Und dann, ja dann müssen die Eier rein ins Nest.

VOR DEM ANPFIFF

Voraussichtliche Aufstellung: Kroll – Gopko, Kizilyar, Metzger, Stulin – Himmel, Maas – Burgio, Dorow, Pinheiro – Gösweiner.

Ausfälle: Patrick Auracher (Nasenbeinbruch).

Schiedsrichter: Jonas Weickenmaier (Frankfurt am Main).

Anstoß: Sonntag, 14 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion, Sinsheim