Die Rheinpfalz: Am Boden
06.04.20180:10! Über weite Strecken war Fußball-Verbandsligist FC Bienwald Kandel im Verbandspokal-Halbfinale gegen den Regionalligisten VfR Wormatia Worms überfordert. Von der Elf, die im November den TSV Schott Mainz aus dem Pokal warf, standen am Mittwoch nur fünf Feldspieler in der Startelf.
Neben den verletzten Yannick Kindler und Benedikt Brück fehlte das „Wagner-Duo“ David und Yanik und Yasin Özcelik, der den Verein im Januar verließ. Der FC wollte mit einer Fünfer-Abwehrkette mit Florian Hornig in der Zentrale kompakt stehen. Dies gelang in der ersten halben Stunde ganz gut, Kandel kam mehrmals vor das gegnerische Tor. Bei drei Distanzschüssen lag der Ausgleich in der Luft, die Versuche von Guillaume Paul (21.), Kubilay Sahin (25.) und Pascal Hüll (30.) verfehlten knapp das Gehäuse des beschäftigungslosen Wormser Keepers Steve Kroll. Ein Doppelschlag von Torjäger Thomas Gösweiner (33. und 35.) setzte der guten Phase ein jähes Ende. Die Führung hatte der Ex-FCK-Profi per Kopf nach zehn Minuten markiert.
„Zwischendurch haben wir es schleifen lassen, es hätte bei einem der Schüsse der Ausgleich fallen können“, sagte Wormatia-Geschäftsführer Giuseppe Lepore in der Halbzeit. Kandels Stadtbürgermeister Günter Tielebörger meinte bei einem seiner ganz seltenen Besuche im Bienwaldstadion: „Im Mittelfeld klappt es ganz gut, aber vorne funktioniert es einfach nicht richtig.“
Nach dem Wechsel schwanden die Kräfte bei den Gastgebern, sie hatten nichts mehr entgegenzusetzen. Die Gäste machten weiter mit flüssigen Kombinationen. Die drei eingewechselten Wormser wollten sich mit Engagement empfehlen, Jonathan Zinram gelang dies mit drei Treffern eindrucksvoll.
Kandels Neuzugang Patrick von Kietzell wurde zur Pause eingewechselt, er war bei seinem Pflichtspieldebüt im Sturm auf sich alleine gestellt.
Der Edenkobener Alan Stulin zählte zu den besten Wormsern, er machte über die linke Außenbahn mächtig Dampf und bereitete zwei Treffer vor. Nach dem Spiel sagte er zufrieden: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, die Vereinsführung hat uns die Wichtigkeit dieses Spiels deutlich aufgezeigt.“ Ein konträres Bild gab der geknickte Yanik Wagner ab: „Es klingt wohl unpassend, aber die erste halbe Stunde haben wir es nicht schlecht gemacht. Nach der Pause ging gar nichts mehr.“
Es gab keine Gelbe Karte. Die knapp 300 Wormatia-Fans unter den 800 Zuschauern sorgten für viel Stimmung. Morgens hatte es noch ein Gespräch zwischen Bienwald-Präsident Mario Krüger und SWFV-Vize Jürgen Veth gegeben. Im Vorfeld gab es Dissonanzen wegen Absage und Neuterminierung der Partie. Beide Seiten erklärten, die Unstimmigkeiten seien beendet und aus dem Weg geräumt.