FuPa.net: Derby ohne Verlierer

22.04.2018

Wormatia Worms II und der SV Horchheim teilen sich durch ein 1:1 die Punkte im Abstiegskampf

WORMS. Für beide stand einiges auf dem Spiel. Wormatia Worms II hätte Abstand zwischen sich und die Abstiegszone der Fußball-Landesliga bringen können, aus der der SV Horchheim sechs Spiele vor Saisonende noch tunlichst raus will. Am Ende hieß es 1:1. Ein Ergebnis, das beiden bei ihren Vorhaben wenig hilft. Dennoch ein Ergebnis, mit dem beide Trainer letztlich leben konnten. Und auch ein Ergebnis, das irgendwie logisch erschien angesichts eines Derbys, das von Rassigkeit sehr weit entfernt war. Während die Wormaten vor allem zum Ende der ersten Hälfte verpassten, den Deckel drauf zu machen, fanden die Horchheimer erst nach der Pause richtig ins Spiel.

Die Ausgangslage schien anfangs zusätzlich zum bei brütender Hitze klebrigen Kunstrasen zu hemmen. Das Spiel machten in der ersten Hälfte ausschließlich die Hausherren. Die Wormaten ließen den Ball flüssig durch die eigenen Reihen laufen, bissen aber im letzten Spielfelddrittel auf Granit. Die Gäste standen tief in der eigenen Hälfte, verrammelten den eigenen Sechzehner mit acht, neun Mann drumherum.

Auf der anderen Seite verpasste Horchheim, für Entlastung zu sorgen. Zaghafte Angriffsversuche verliefen im Sand, die Stürmer Marcel Mappes und Lars Freese waren abgemeldet. Dementsprechend das Chancenverhältnis: Bis kurz vor dem Pausentee hatten lediglich die Wormser durch Ali Aslan, der über das Tor schoss und Koki Matsumoto, der drüber köpfte, zwei Gelegenheiten (18./20.). Dazwischen: viel Leerlauf. Das Spiel, sehr taktisch geprägt, und unterbrochen von einer Trinkpause, plätscherte bis zur 38. Minute vor sich hin. Dann steckte Matsumoto auf David Boateng durch, der unhaltbar für SVH-Keeper Manuel Müller einnetzte. „Wenn wir dann unsere Chancen rein machen, ist das Ding durch“, haderte Wormatia-Trainer Marco Stark. Aber sowohl Fabio Nagy (41.), Boatang leichtfertig (42.) und Maximilian Beck (45.) vergaben. Bei Horchheim verbuchte Sebastian Kirchen (43.) den einzigen Abschluss im ersten Abschnitt für sich, verzog aber knapp am Winkel vorbei. „Das war zu pomadig“, kritisierte SVH-Spielertrainer Christian Schäfer den Auftritt seines Teams vor der Pause.

Anders danach: Hatte die Hintermannschaft der Wormser vor dem Seitenwechsel noch alles im Griff, verloren sie nun etwas den Zugriff. Was vielleicht auch an den Temperaturen lag. „Das hat schon Kraft gekostet“, sagte Stark, der neben Ersatztorwart Enez Aslan lediglich zwei A-Jugendliche auf der Bank sitzen hatte. Die Partie war nun offener. Die Gäste kamen besser in die Zweikämpfe, spielten mutiger nach vorne. Außerdem fanden die Bälle in die Tiefe nun häufiger Abnehmer. Vor allem in Marcel Mappes. Erst scheiterte der Angreifer noch aus spitzem Winkel, nachdem er Keeper Janik Hüter schon umkurvt hatte, an Worms‘ Kapitän Mor Josif Horvath (54.). Dann narrte er gleich drei Wormaten, tankte sich durch sie hindurch und traf zum viel umjubelten Ausgleich (65.). In der Folge war den Gästen der Wille zum Sieg zwar anzumerken, es fehlte aber an Mitteln. Chancen boten sich noch auf beiden Seiten: Die größten hatten Aslan (90.) für die Wormatia und der eingewechselte Fabio Labella für Horchheim, die jeweils an den Torhütern scheiterten (82.). „Aufgrund unserer Chancen ist das Unentschieden zu wenig“, meinte Heim-Trainer Stark, „aufgrund der zweiten Halbzeit aber gerecht.“ Da war er sich mit seinem Gegenüber Schäfer weiterstgehend einig, der auch recht zufrieden sagte: „Wir wollten hier nicht verlieren und das haben wir geschafft.“