FuPa.net: Alarmstufe: Dunkelrot

29.04.2018

WORMATIA WORMS: Konkurrenten Koblenz und Kassel erhöhen mit Siegen Druck auf den Fußball-Regionalligisten

WORMS. Die Alarmstufe ist auf dunkelrot umgesprungen: Dem VfR Wormatia droht am kommenden Wochenende ein Zwei-Plätze-Absturz auf Regionalliga-Zitterrang 16. Trotz der 1:3 (0:1)-Niederlage am Freitagabend bei der SV Elversberg ist man zwar vorerst weiter 14. Durch die Samstagsergebnisse der Konkurrenz aber spürt der VfR jetzt gleich ein ganzes Verfolger-Trio mit maximal drei Punkten Rückstand im Nacken.

Vor allem die Durchstarter von Hessen Kassel sind nach dem 2:1 über Astoria Walldorf, dem sechsten KSV-Sieg in den vergangenen neun Partien, ganz nahe an die Wormatia rangerückt, haben einen 18-Punkte-Rückstand seit März auf einen Zähler eingedampft. Von elf auf drei Punkte Abstand lautet in dieser Zeit die Bilanz der TuS Koblenz. Etwas tröstlich ist da die Tatsache für den VfR, dass sich Kassel und Koblenz am kommenden Wochenende die Punkte gegenseitig wegnehmen. Bleiben noch die Stuttgarter Kickers, ebenfalls drei Punkte zurück – aber jetzt auf den direkten Abstiegsplatz 17 durchgereicht. Durch deren spielfreies Wochenende war schon vor dem Spieltag klar, dass die Wormatia eine Garantie auf den sicheren Platz 14 hatte – dieses eine Mal noch.

Schonfrist rum

Doch diese Schonfrist ist nun um. „Gegen Völklingen muss ein Sieg her, ohne Wenn und Aber“, verdeutlichte Wormatia-Coach Steven Jones nach der Niederlage in Elversberg. Doch wer glaubt, dass der bereits definitiv abgestiegene Vorjahresaufsteiger und Tabellenletzte SV Röchling eine leichte Beute wird, dürfte sich täuschen: Die Saarländer spielen offenkundig befreit auf, holten sich jedenfalls am Samstag gegen den FSV Frankfurt den zweiten Sieg in den jüngsten drei Spielen.

Mal wieder mehrere Liga-Siege feiern, befreit aufspielen – beides aktuell Fremdwörter beim VfR. Und doch startete die Jones-Truppe wie schon gegen Kassel recht frisch in die Partie, war anfangs die bessere Mannschaft, hatte „gut gestanden, gut aus dem Mittelfeld agiert“, so Ricky Pinheiro – und „das Leder gut laufen lassen“, aber eben auch „einige Bälle fahrlässig nicht zu Ende gespielt“, wie Kapitän Patrick Auracher anmerkte. Auracher, der Elversberg zu Recht „mehr Kaltschnäuzigkeit“ attestierte, verschuldete dann allerdings auch, wie er selbst bekannte, den Rückstand: Er ließ sich bei einem Eckball wegblocken („War clever gemacht“), sodass der nach Homburg wechselnde SVE-Verteidiger Kevin Maek freistehend zum 1:0 einköpfen konnte (38.).

Schlüsselszene zwei nach der Pause: Jonathan Zinram – durchaus präsent, aber ohne jeden Killerinstinkt – brachte den Ball allein vor Keeper Lehmann nicht im Tor unter – und im Gegensatz traf ausgerechnet der Ex-Wormate Fatih Köksal zum 2:0, auf das hin „wir die Köpfe etwas hängen ließen“, wie Pinheiro zugab. Dazu gebe es indes keinen Grund, zumindest nicht mit Blick auf die nächsten beiden Spiele, so Köksal: „Ob ich Wormatia in die Oberliga geschossen habe? Sowas will ich nicht hören, Wormatia gehört in die Regionalliga.“ Ein paar Dinge müssten sie dafür indes besser machen: „Sie waren nach vorne hin nicht effektiv genug. Burgio hat die Bälle gut festgemacht, es kam aber von hinten zu wenig nach. Da hat im Mittelfeld etwas die Kreativität gefehlt“, verdeutlichte Köksal.

Und vielleicht auch eine Portion Bluthund-Mentalität? „Wir müssen jetzt noch mehr dazwischen hauen – egal, wie viele Gelbe Karten einer schon hat“, forderte Pinheiro, denn: „Ich bin schon mal abgestiegen, hier mit Elversberg – so was will ich nicht nochmal erleben!“ Das werden sie sicher gerne hören, die 50 Anhänger, denen sich die Mannschaft nach dem Schlusspfiff stellte.