Nibelungen Kurier: Bis zum Schluss um den Sieg gezittert
05.05.2018Wormatia bezwingt in Nervenschlacht Völklingen mit 3:2 / Punkt in Freiburg ins Visier nehmen
VON STEFFEN HEUMANN Warum immer zittern bis zum Schluss? Weil das bei Wormatia eben so ist! Dem VfR fehlen die Mittel, um in Phasen der Überlegenheit die Entscheidung zu erzwingen. So auch am Samstagmittag vor rund 950 Zuschauern in der EWR-Arena, wo sich die Jones-Elf mit dem erhofften Heimerfolg über den Tabellenletzten eine gute Ausgangslage bewahrt hat, damit die Planungen weiterhin in Richtung Regionalliga laufen.
Durch das 1:0 von TuS Koblenz über den Mitkonkurrenten Hessen Kassel, dem 1:1 des SV Waldhof gegen Steinbach und dem 2:2-Unentschieden des SC Freiburg beim FSV Frankfurt, ist den Wormaten Platz 15 auch bei einer Niederlage im Breisgau sicher. Steigt Saarbrücken und/oder Mannheim auf oder gewinnt der VfR in Freiburg und Frankfurt verliert bei Kickers Stuttgart, wäre sogar ein Sprung auf Rang 13 machbar. Nur Koblenz, spielt in Elversberg, kann bei einem Sieg und einer Niederlage der Jones-Elf in Freiburg noch an Worms vorbeiziehen.
Verunsicherung in der Anfangsphase
Gegen den Gast aus Völklingen agierte der VfR zunächst verhalten bis verunsichert. Röchling hatte nichts zu verlieren und zunächst die besseren Möglichkeiten. Kroll verhinderte in der 17. Minute die Gästeführung, dann endlich die Antwort der Hausherren durch Dorow, der aber zwei Meter vor Völklingen-Keeper Buhl den Kürzeren zog.
Besser machte es Steffen Straub in der 21. Minute, der aus rund 20 Metern Entfernung den Ball im Tordreieck zur 1:0 Führung versenkte. Erleichterung unter den VfR-Fans, der Bann war gebrochen. Nur neun Minuten danach schien sich das Blatt endgültig zu Gunsten der Wormser gewendet zu haben. Burgio nutzte in bester Stürmermanier eine Pinheiro-Vorlage zum 2:0. Alles klar, das wars? Die Herrlichkeit wehrte aber nur bis zu 39. Minute. Schiri Martenstein entschied auf Handelfmeter. Die Wormser Proteste halten sich in Grenzen, Milan Ivana verkürzte auf 2:1.
Wormatia mit zwei Gesichtern
Aus dem Nichts hätte Straub beinahe noch vor der Pause das 3:1 gemacht, aber Sebastian Buhl war im SV-Kasten auf der Hut. In der zweiten Halbzeit agierten die Wormaten, wie das Kaninchen vor der Schlange und luden die Saarländer mehrfach zum Torschießen ein. In der Tat konnte Moritz Zimmer in der 69. Minute unbedrängt zum 2:2 einköpfen. Fassungslosigkeit auf den Rängen. Der VfR taumelte für eine kurze Zeit, aber er fiel nicht. Jan-Lucas Dorow behielt nach einem Burgio-Zuspiel klaren Kopf und legte in der 72. Minute zur Führung nach.
Schwerstarbeit mit müden Knochen mussten die Wormaten bis zum erlösenden Pfiff verrichten. Letzte Reserven waren keine mehr vorhanden, um dem Gegner spielerisch den Garaus zu machen. Hinzu kam erneut Nervenflattern, ehe nach der letzten vergebenen Möglichkeit durch Völklingen klar war, dass die wichtigen drei Punkte Rauf dem Habenkonto der Wormaten verbucht werden konnten.