FuPa.net: »Ein großer Kampf«

06.05.2018

Wormatia Worms besiegt Völklingen 3:2 +++ Poleposition vor Regionalliga-Showdown in Freiburg

WORMS. Es hätte der Super-Gau werden können, dessen waren sich alle bewusst. Wenn der VfR Wormatia Worms gegen Röchling Völklingen verloren hätte, es hätte im schlimmsten Fall das Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz bedeutet. Ja, wenn… Doch das Gegenteil trat ein: Durch einen 3:2-Sieg wendete Wormatia Worms die Kernschmelze ab und steht einen Spieltag vor Saisonende auf der Poleposition im Abstiegskampf der Regionalliga Südwest. Komplett gebannt ist die Gefahr vor dem letzten Spiel beim SC Freiburg II allerdings noch nicht. Um sicher drin zu bleiben, brauchen die Nibelungenstädter noch einen Punkt aus dem Breisgau. Die Ausgangslage scheint günstig, auch weil die Konkurrenz diesmal für die Wormaten spielte. Sowohl Hessen Kassel als auch die Stuttgarter Kickers verloren, können Worms nun nicht mehr gefährlich werden. Lediglich die TuS Koblenz schielt, drei Punkte hintendran, noch zum vorzeitig rettenden Ufer. „Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen auf den anderen Plätzen“, sagte Wormatia Trainer Steven Jones nach der Partie gegen Völklingen. Die in seinen Augen „ein großer Kampf“ war.

Gegner kämpft, als wäre nichts entschieden

Dass das so war, lag auch am Gegner. Röchling, zwar schon abgestiegen, trat auf, als stünde das noch nicht fest: beherzt und kampfeslustig. „Ihr habt uns nichts geschenkt“, sprach Jones zu seinem Völklinger Trainerkollegen Günther Erhardt. Doch die Hausherren ließen sich nicht beirren, und behielten in einem Spiel, das auf der Tribüne zahlreiche Lippenbändchen malträtierte, die Nerven. „Ein großes Kompliment an die Anhänger von Wormatia Worms und an die Mannschaft“, sagte Jones, für den am Ende nur das nackte Resultat zählte. Geschenkt, dass sein Team verpasste, schon vor der Halbzeit den Deckel draufzumachen. Geschenkt, dass Steffen Straub gleich drei Hochkaräter liegen ließ (32./32./44.), nachdem er selbst (21.) und Giuseppe Burgio (30.) die Gastgeber schon auf die Siegerstraße gebracht hatten. Per Handelfmeter, verwandelt von Milan Ivana, kamen die Gäste wieder ran (38.).

„Wir haben es unnötig spannend gemacht“, meinte Patrick Auracher. Auch weil sich der Kapitän zu Beginn der zweiten Halbzeit verletzte (wahrscheinlich ein Muskelfaserriss, weitere Einsätze in dieser Saison unwahrscheinlich), geriet die Wormatia zeitweise aus der Fassung, kassierte durch Moritz Zimmer (65.) gar den Ausgleich. Von Nervenflattern danach aber auf dem Platz keine Spur. „Wir haben Moral gezeigt“, lobte Auracher, der das Geschehen fortan von der Seitenlinie verfolgte. Nicht überhastet, nun wieder strukturiert, bauten die Wormaten ihr Offensivspiel auf. Jan-Lucas Dorow belohnte sie, schloss nach schöner Kombination über Afari Perric und Burgio zum 3:2 ab (74.). Das Zittern aber ging weiter. „Wir haben draußen mitgelitten“, schildert Auracher seine Gedanken: „Wenn jetzt noch einer durchrutscht…“ Ja, wenn… Doch letztlich souverän brachten die Wormaten den so wichtigen Dreier über die Zeit.