Saarbrücker Zeitung: Die SVE-Offensive will sich beweisen

02.08.2018

Der Rasen im Stadion an der Kaiserlinde wurde am Donnerstagmorgen ein letztes Mal gemäht. Auf den Tribünen und in den Katakomben wurde vom Organisationsteam der SV Elversberg der letzte Feinschliff in Angriff genommen. Am Freitagabend um 19 Uhr empfängt die SVE den VfR Wormatia Worms zum ersten Heimspiel der neuen Saison und hofft auf 1500 Zuschauer.

Nach starken Auftritten, vor allem in der Offensive, in den vergangenen Wochen dürfen die SVE-Fans gespannt sein, ob die Mannschaft diese Leistung auch auch auf dem eigenen Platz unter Wettkampfbedingungen abrufen kann. Dass sich die Wormser mit Mann und Maus in der eigenen Hälfte positionieren und verteidigen werden, ist kein Geheimnis. Trainer Roland Seitz und auch die Spieler reden offen darüber. In der vergangenen Saison hieß es bei solch einem Gegner immer, dass man Ruhe bewahren soll und Geduld haben muss. Manuel Feil, Neuzugang vom 1. FC Nürnberg II und hängende Spitze hinter Stürmer Kevin Koffi, sagt. „Dann sollen sie sich eben hinten reinstellen. Wir kommen da durch. Mir gefällt richtig gut, was wir spielen und wir sind richtig stark.“

So wie der 23-Jährige denken so gut wie alle in der Mannschaft und haben auch kein Problem damit, es zu sagen. „Da bin ich mal gespannt“, sagt Trainer Seitz und lacht. Er ist von seiner Offensive bislang überzeugt, sagt aber auch: „Eigentlich gefallen mir das Defensivverhalten und die Defensive insgesamt besser. Wir lassen zurzeit einfach nichts zu, und unsere Gegner können nur Tore nach Standards erzielen.“

Die Standardsituationen sind die Waffe Nummer eins der Wormser. Der Ex-Saarbrücker Andreas Glockner ist der neue Spielmacher bei der Wormatia, schießt alle Eckbälle und Freistöße und wirft zudem den Ball von der Seitenlinie bis in den Fünfmeterraum. „Wir haben alles angesprochen, die Leute zugeteilt, und wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt Seitz.

Doch das SVE-Spektakel in den vergangenen Wochen findet in der neuen Offensive statt. Außer Gaëtan Krebs besteht das schnelle und dribbelstarke SVE-Mittelfeld nur aus Neuzugängen. Der 32-jährige Krebs ist zudem mit Abstand der älteste Mittelfeldspieler. In der vergangenen Saison fiel der Franzose kaum positiv auf. In dieser Saison ist Krebs beweglicher, sorgt für Sicherheit und geht auch die weiten Wege. „Es macht zurzeit einfach richtig Spaß. Wir spielen schnell, direkt, und jeder läuft in die freien Räume und hilft dem anderen. So muss man Fußball spielen, dann ist alles einfacher“, sagt der Mann mit 139 Zweitligaspielen für den Karlsruher SC.

Wie man gegen sehr tief stehende Wormser spielen muss, weiß der Franzose auch. „Der Ball muss schnell durch unsere Reihen laufen, und unsere Offensivspieler müssen immer wieder den Sprint nach vorne suchen und sofort anspielbar sein. Das machen wir schon sehr gut. Doch dann muss der genaue Pass kommen. Das war in der vergangenen Woche in Offenbach noch unser Problem“, sagt Krebs.

Beim 1:1 in Offenbach spielte sich die SVE zwar fünf klare Torchancen heraus, doch nach Meinung von Seitz und Krebs hätten es zehn sein müssen. Doch die Offenbacher spielten ihrerseits wenigstens mit, während die Wormser tief stehen dürften. Vielleicht muss die SVE auch über Standards kommen. „Es kann gut sein, dass Alban Meha im Kader ist. Dann wären wir in diesem Bereich auch am Start“, sagt Seitz, der Meha für einen der besten Standardschützen der Liga hält.