Kicker Sportmagazin: Trotz 0:7: Frankfurts Conrad hat das Vertrauen
06.09.2018Mit sieben Punkten in sechs Spielen hatte der FSV Frankfurt bis zum vergangenen Wochenende einen durchwachsenen Saisonstart hingelegt. Dann kassierte der ehemalige Zweitligist bei den Kickers Offenbach eine deftige 0:7-Niederlage, die viele Fragen aufwarf. Die Vereinsverantwortlichen sind alarmiert, bewahren aber die Ruhe – und stärken Trainer Alexander Conrad den Rücken.
Schon zur Pause war die Partie auf dem Bieberer Berg in Offenbach so gut wie entschieden: 0:4 lag des FSV nach einer desolaten Leistung in der ersten Hälfte hinten. Drei weitere Gegentore in Durchgang zwei sorgten für eine deutliche Klatsche, die Schockstarre im Frankfurter Lager auslöste. "Sorry, das war heute nichts. Der FSV unterliegt Offenbach mit 7:0", fasste der Klub die Partie auf seiner Website zusammen – und beließ es bei der Feststellung. Auf einen Spielbericht verzichtete der FSV, nicht aber auf die Aufarbeitung. "Wir haben es nicht für möglich gehalten, dass wir in Offenbach sportlich so überfahren werden. Für alle im Verein war dieses Resultat nicht akzeptabel. Das darf uns nicht noch einmal passieren", forderte der Sportliche Leiter Thomas Brendel im Interview mit der "FAZ".
Dabei war der Verein vom Bornheimer Hang mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. Zum Auftakt besiegte der FSV den Vorjahres-Meister 1. FC Saarbrücken mit 3:0. Doch schon das 1:5 am 4. Spieltag gegen Waldhof Mannheim warf Fragen auf. "Wir hinken unseren Ansprüchen hinterher, weil wir glauben, dass wir uns im Vergleich zur Vorsaison von der Qualität der Mannschaft her verbessert haben", hielt Brendel fest, der sich neben den verlorenen Punkten und den vielen Gegentoren auch über einen gewissen Imageschaden ärgerte. "Wir haben ja auch gegenüber den Sponsoren und Freunden des Vereins eine Verantwortung. Dieses Spiel war ein Tiefschlag in unseren Bemühungen, den FSV weiter voranzubringen."
Brendel nimmt Verein, Mannschaft und Trainer in die Pflicht
Mit sieben Zählern und auf Platz 15 stehend ist der Druck vor dem anstehenden Heimspiel gegen Wormatia Worms am Samstag (14 Uhr) groß. Der freie Tag für die Mannschaft wurde gestrichen, Cheftrainer Conrad arbeitete die Partie auf. Dabei steht der 51-Jährige mittlerweile selbst im Fokus, bekommt vom Verein aber Rückendeckung. "Ich bin fest davon überzeugt, dass Alexander Conrad die Mannschaft noch erreicht. Wie er mit den Spielern im Training arbeitet, ist gut. Auch in der Trainingswoche vor dem OFC-Spiel gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass wir in Offenbach unter die Räder kommen könnten", sagte Brendel, der aber auch betonte: "Die Spieler und das Trainerteam sind mit Unterstützung des Vereins gefordert."