FuPa.net: Führung schnell wieder futsch

09.09.2018

Wormatia verliert beim FSV Frankfurt durch zwei umstrittene Gegentore mit 1:2

Frankfurt. Die dritte, durchaus unglückliche Auswärtspleite in Folge: Das 1:2 (1:2) am Samstag beim FSV Frankfurt hat sich Wormatia Worms erneut ein gutes Stück selbst zuzuschreiben. Bezüglich des anderen Stücks zog sich allerdings auch Schiedsrichter Justus Zorn den selbigen der Wormser auf sich.

Eigentlich hatte alles gut begonnen: Obwohl Ilias Soultani nach Konter und weiter Flanke für den FSV in leichter Schräglage frei drüberschoss (10.), war die Wormatia-Führung eine gute Viertelstunde später verdient: Nachdem Dimitrios Ferfelis und Jan-Lucas Dorow bei ihrer Doppelchance gescheitert waren (16.), nutzte Giuseppe Burgio die nächste Ecke per abgefälschtem, aber auch so gut gezieltem Abstauber zum 0:1 (23.).

Ebenfalls eine – von Wormatia schlecht zugeordnete – Ecke aber brachte bald das 1:1 durch Vito Plut (35.). Das Tor war stark umstritten, musste im Schiedsrichtergespann doch vor der Anerkennung über eine mögliche Abseitsstellung befunden werden. „Wir haben nach Rücksprache erkannt, dass der Ball von Rot kam – von wem genau weiß ich nicht“, erklärte der kurzfristig für den eigentlich eingeteilten Tobias Endriß eingesprungene Justus Zorn. Es war wohl Wormate Tevin Ihrig, der das Leder unglücklich per Kopf gen Torlinie drückte.

Die Diskussionen jedenfalls ließen Wormatia vorübergehend die Linie verlieren. Als Ferfelis gerade wieder zu einer guten, aber sich selbst zu hoch vorgelegten Chance gekommen war (44.), folgte im Gegenzug Knackpunkt zwo: Nach weitem Pass und Stellungsfehler von Cedric Mimbala konnte der Wormatia-Kapitän den kurzfristig enteilten Soultani zwar wieder im Laufduell stellen, stolperte dann aber über den zu Boden gegangenen Angreifer, der sich aufrappelte, den ansonsten guten Ihrig ins Nichts grätschen ließ – und zum 2:1 einschoss (44.). Aber: Beim Ausrutschen sicherte Soultani das Leder mit beiden Ellenbogen vorm Wegrollen. Die Reaktionen reichten entsprechend von „ganz klar Hand“ (VfR-Keeper Chris Keilmann) über ein etwas schwarz-blau eingefärbtes „leicht Hand“ (FSV-Präsident Michael Görner) bis zur erneut etwas verwirrenden Einschätzung des Schiedsrichters: „Ich nehme schon kein Handspiel wahr, anders als allerdings mein Assistent. Jedenfalls war es aber keine Absicht des Spielers.“ Es war eine mutige Auslegung.

Die direkte Revanche misslang den Gästen, rettete gegenüber doch Marco Aulbach per Faust gegen Ferfelis (45.+2). Und kurz nach Wiederbeginn scheiterte auch Dino Bajric (47.). Allerdings patzte auf der anderen Seite auch Plut (53.) aus guter Position. Die Partie ebbte etwas ab, doch mit zunehmender Spielzeit wurden aus Wormatias Halbchancen (Ferfelis, 56.; Linus Radau, 61.; Mimbala, 64.) hochkarätige Gelegenheiten: Der VfR erhöhte mehr und mehr den Druck; Denis Mangafic fabrizierte fast ein Eigentor (72., Aulbach rettete per Hechtsprung); Ferfelis köpfte nach Ecke drüber (75.); Aulbach krallte einen platzierten Bajric-Schuss aus der Ecke (81.), lenkte dann Ferfelis‘ Kopfballaufsetzer über die Latte (81.), parierte ebenso einen Kopfball von Luca Graciotti (82.) wie eine Volleyabnahme von Ferfelis (86.) – „so dass wir uns beim Torwart bedanken können“, so FSV-Präsident Görner. Für Wormatia blieb die Erkenntnis, zwischendurch „nicht mehr so konzentriert“ gewesen zu sein, wie Mimbala selbstkritisch konstatierte, letztlich in einem, so Keilmann, „relativ guten Spiel zwei individuelle Fehler“ gemacht zu haben.

Die Trainer im Wortlaut

Alexander Conrad (FSV Frankfurt): „Man kann das 2:1 sicherlich in die Kategorie ,dreckiger Sieg‘ einordnen- Wir waren nicht so passsicher wie erhofft. Wichtig war aber, dass wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind. Soultani hat das überragend gemacht; mit dem Doppelschlag in die Pause zu gehen war wichtig. In der zweiten Halbzeit hätten wir auf 3:1 erhöhen können, aber später hatten wir nicht mehr die Sicherheit. Da hat uns auch Marco Aulbach gerettet.“

Steven Jones (Wormatia Worms): „Ich kann der Mannschaft im Großen und Ganzen keinen Vorwurf machen. Sie hat über weite Strecken gut verteidigt. Die zwei Gegentore waren natürlich die Knackpunkte. Die müssen wir diskutieren und aufarbeiten. Beim ersten haben wir einen Eckball nicht gut verteidigt. Dem zweiten geht ein Stellungsfehler von uns voraus. Nach dem Wechsel wäre der Ausgleich auf jeden Fall verdient gewesen. Wir haben alles probiert.“