Wormser Zeitung: Wormatia muss Blick schärfen

24.10.2003
"Nach unten befreien": Sechs-Punkte-Spiel gegen Aufsteiger Köllerbach

 
Vom 24.10.2003

rpk. – Ein scharfer Blick in den aktuellen Zahlenspiegel der Oberliga Südwest genügt: Der VfR Wormatia muss sich mehr Richtung Tabellenende orientieren als nach oben. Vor dem Heimspiel am Samstag gegen Aufsteiger SF Köllerbach macht VfR-Coach Dirk Anders die Dramatik der Situation nach drei sieglosen Spielen deutlich: "Wir müssen uns nach unten befreien und drei Punkte holen. Eine bessere Gelegenheit wie gegen einen direkten Konkurrenten gibt es nicht."  

Es ist keine Entschuldigung, sondern eine Erklärung: Beim 0:2 in Idar-Oberstein stimmte das Richtung, aber nicht das Resultat. "Wir haben eine Halbzeit sehr gut gespielt und uns durch die Rote Karte selbst geschadet", unterstellte Anders dem Unparteiischen mangelndes Fingerspitzengefühl bei den Platzverweisen von Christian Vogel ("ein Blackout") und Torwart Thorsten Müller. "Beide ,Rote' waren unglücklich", meint der VfR-Trainer, der überzeugt ist: "Mit elf Mann hätten wir gewonnen."

Aber es hilft kein Jammern und kein Klagen: der VfR Wormatia muss gegen Köllerbach auf jeden Fall auf beide Spieler verzichten. Die Kompensation liegt auf der Hand: Duro Bozanovic, in Idar-Oberstein eingewechselt, wird von Beginn an auf der rechten Außenbahn für Vogel spielen, Sven Jenner soll für Müller die Hütte hüten.

Und nun die gute Nachricht aus dem Lager der Wormaten: Stefan Ertl hat seine Sperre aus dem Spiel in Koblenz abgesessen und steht wieder zur Verfügung. Was Dirk Anders erleichtert aufatmen lässt: "Ich bin froh, dass er wieder da ist." Ertl soll für ein Ende der Sendepause im Angriff des VfR sorgen, der seit drei Spielen vorne die Null stehen hat. Mit Ertl hat Anders im Angriff wieder den Spielertyp, "der ruhig vorm Tor ist und überlegt handelt". Zweite Spitze am Samstag wird Arcangioli sein.

"Das Spiel entscheidet über die nächsten Wochen", schwört Anders seine Mannen auf die Partie gegen Köllerbach ein. "Jeder muss an seine Grenzen gehen", fordert er Engagement, gepaart mit Augenmaß: "Wir müssen Druck machen, aber nicht blind spielen".