Wormser Zeitung | Goalgetter Stefan Ertl steht goldrichtig

27.10.2003

Er erzielt den Treffer zum verdienten 1:0-Erfolg Wormatias gegen Aufsteiger Köllerbach

Vom 27.10.2003

Kollektives Aufatmen beim VfR Wormatia Worms: Dem Fußball-Oberligisten gelang dank einer disziplinierten Vorstellung gegen Aufsteiger SF Köllerbach der erhoffte Befreiungsschlag nach unten. Mit dem verdienten 1:0-Erfolg über die Saarländer haben sich die Nibelungenstädter ein beruhigendes Zehn-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge verschafft.

 
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Heinz-Jürgen Jaap

"Ganz wichtig für uns, dass die drei Zähler in Worms geblieben sind", stellte Pressesprecher Gerd Obenauer hinterher erleichtert fest. Nur zu deutlich merkte man es den Wormatia-Kickern bei jeder Aktion der ersten 20 Minuten an: Die Verunsicherung durch die Misserfolge der letzten Wochen steckte in sämtlichen Gliedern. VfR-Coach Dirk Anders hatte die Marschroute "hinten zu null" ausgegeben, doch bereits die erste Gelegenheit der Gäste sorgte für helle Aufregung im Wormser Strafraum. Meyer (9.) zirkelte einen Freistoß aus großer Entfernung direkt aufs Tor. Sven Jenner, der für den gesperrten Thorsten Müller erstmals von Beginn an den Kasten hütete, lenkte den Ball - anstatt ihn zu fangen - an den rechten Pfosten. Dies blieb aber der einzige Lapsus des ansonsten sehr solide agierenden VfR-Keepers.

In der Folge bekamen die Wormaten das Spiel besser in den Griff und der Führungstreffer lag in der Luft: Marcel Gebhardt (20.) mit einem Distanzschuss und Giuliano Arcangioli (30.) nach schöner Kopfballstafette über Steffen Kohl setzten den Ball jeweils auf die Latte. "Von diesem Moment an hat man gemerkt, dass die Jungs wussten, worum es geht", erkannte Anders "den unbedingten Siegeswillen" seiner Mannschaft. Christian Vogel (39.), der trotz Roter Karte in Idar-Oberstein auflaufen durfte (zwei Spiele Sperre auf Bewährung), zog nach einem Steilpass des fehlerfrei agierenden Christian Schäfer sofort ab, aber Gäste-Torwart Blechschmidt parierte.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam es dann zu jener Szene, die Köllerbachs Trainer Norbert Groß zur Weißglut reizte. Marcel Gebhardt schlug eine Ecke scharf nach innen, Giuliano Arcangioli und ein Abwehrspieler der Gäste traten über den Ball, dahinter stand Goalgetter Stefan Ertl goldrichtig und verwertete per Direktabnahme aus acht Metern zum 1:0. "Ein Treffer, der zeigt, wieso wir die Schießbude der Oberliga Südwest sind", haderte Groß. Stefan Ertl, nicht nur wegen seines Tores auffälligster Spieler auf dem Platz, setzte mit einem Weitschuss an den rechten Außenpfosten (56.) auf Rückpass von Christian Vogel den ersten Akzent nach der Pause. Köllerbach tat nun etwas mehr für die Offensive und Sven Jenner hatte bei Schüssen von Meyer (60., 64. und 71.) sowie einem Seitfallzieher des quirligen Georgiers Bakhtadze (69.) Gelegenheit, sich auszuzeichnen.

"Letztes Jahr hätten wir diese Partie sicher höher gewonnen", spielte Dirk Anders auf die Ladehemmung von Dyuro Bozanovic an. Dem für Giuliano Arcangioli in der 65. Minute eingewechselten Stürmer fehlte bei drei glasklaren Chanchen (79., 80. und 87.) der Killerinstinkt der Vorsaison. "Ich bin trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden. Insbesondere hat mich heute die disziplinierte Einstellung meiner Mannschaft überzeugt", bilanzierte ein sichtlich entspannter VfR-Trainer. Ein Beweis für die praktizierte Disziplin: Zum ersten Mal in der laufenden Saison beendeten die Wormaten ein Match ohne eine einzige Verwarnung.