Schwarzwälder Bote: Balingen belohnt sich
21.10.2018Na also geht doch: Nach sechs sieglosen Spielen hat Regionalliga-Aufsteiger TSG Balingen dank einer starken Leistung gegen den VfR Wormatia Worms mit einem 2:0 (0:0)-Erfolg den vierten Saisonsieg eingefahren. Verdienter Lohn: der Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz.
Dabei durften die Eyachstädter diesmal das Glück des Tüchtigen für sich in Anspruch nehmen, denn beide Treffer kamen unter kuriosen Umständen zustande. „Aber Hauptsache drin und die drei Punkte auf dem Konto“, lautete das Resümee der Balinger Spieler nach dem Schlusspfiff.
Einer freute sich ganz besonders: Patrick Lauble beendete mit dem 1:0 in der 75. Minute seine 1245 Minuten andauernde Torflaute. Marc Pettenkofer hatte sich auf der rechten Seite stark durchgesetzt und von der Torauslinie scharf vor das Wormser Tor gepasst, wo Lauble, der nach 65 Minuten für Adrian Müller gekommen war, den Ball mit beiden Beinen und dem Hintern über die Linie drückte. Endlich das erste Regionalliga-Tor für den Goalgetter der Vorsaison. "Diesmal hatten wir das Glück, das uns in den Spielen davor gefehlt hat", sagt der 26-Jährige, "ich hoffe jetzt ist der Knoten geplatzt. Es hat schon an mir genagt, so viele Spiele ohne Tor zu sein – für einen Stürmer ist das der reine Horror."
Doch Horror ist nun hoffentlich erst wieder an Halloween, denn für den zweiten Treffer zeigte sich mit Stefan Vogler ebenfalls ein Stürmer verantwortlich. Der Routinier war in der 82. Minute nach einer scharfen Hereingabe des eingewechselten Cedric Guarino von einem Wormatia-Verteidiger angeschossen worden und vom Bein Voglers landete der Ball im Netz zum 2:0. "Wir hatten zuletzt viele Chancen, aber nicht das Glück beim Torabschluss – das ist jetzt zu uns zurückgekehrt."
"Es freut mich, dass sich die Jungs diesmal belohnt haben für eine gute Leistung", sagte Balingens Cheftrainer Ralf Volkwein und hatte damit völlig Recht. Schon in der ersten Hälfte waren die Eyachstädter gegen den Tabellennachbarn, der bereits einen Tag früher angereist war, die dominierende Mannschaft und erspielte sich bereits in der Anfangsphase gute Chancen durch Marc Pettenkofer (5.), einen Kopfball von Matthias Schmitz (6.). Von Worms war indes wenig zu sehen, doch die Vorstöße der Wormatia waren brandgefährlich: So zog Aret Demis nach 25 Minuten aus 25 Metern ab und der Ball klatschte an die Latte, und nach einem Konter der Pfälzer kam Giuseppe Burgio zum Abschluss, doch TSG-Keeper Marcel Binanzer lenkte den Ball mit einer starken Flugeinlage noch zur Ecke (36.). Kurz vor der Pause verzeichnete die TSG noch eine weitere gute Gelegenheit durch den agilen Daniel Seemann, doch Linus Radau klärte auf der Linie. So blieb es zur Halbzeit torlos.
Nach dem Seitenwechsel legte Balingen los wie die Feuerwehr: Pettenkofer verpasste nach einem Flachpass von Seemann die Hereingabe im Strafraum haarscharf (46.), und eine Minute später steckte Seemann durch auf Vogler, dessen Schuss geblockt wurde, und den Nachschuss von Seemann schnappte sich Wormatia-Goalie Chris Keilmann.
Danach folgte "unsere stärkste Phase im Spiel", wie es der Wormser Trainer Steven Jones in der Pressekonferenz formulierte. Die Gäste aus Rheinland-Pfalz berannten nun mit Macht das Balinger Tor; und nach einer strammen Flanke von Burgio klärte Sascha Eisele vor dem einschussbereiten Radau; der Ball landete bei Demir, der aus 16 Metern abzog, jedoch knapp drüber schoss (50.).
Dann brachten sich die Gäste aber selbst auf die Verliererstraße: Nach einem Foul an Seemann sah Dino Bajric (56.) die Ampelkarte. Die TSG konnte zunächst wenig mit der Überzahl anfangen. Lauble fügte sich nach seiner Hereinnahme aber gut ein, als aus guter Position knapp vorbei köpfte (66.). Auf der anderen Seite zeichnete sich erneut Binanzer aus, als er einen Schuss Dimitrios Ferfelis klasse zur Ecke lenkte (71.). Und wenig später schlugen die Eyachstädter dann zweimal zu…