FuPa.net: Es fehlt die komplette Belohnung

24.03.2019

Wormatia muss sich in Freiburg trotz ordentlicher Leistung mit Remis begnügen +++ Jones auf die Tribüne

Freiburg. Das kann unterm Strich als eine Stabilisierung verbucht werden: Der VfR Wormatia Worms erkämpfte sich am Samstag in der Fußball-Regionalliga Südwest nach meist griffigem Spiel und trotz plötzlichen Rückstands noch ein 1:1 (0:0) bei SC Freiburg II. Die Breisgauer schienen zunächst schlagbar, drehten später fulminant auf – gestatteten den Gästen aber auch manche Großchance.

Das altehrwürdige Möslestadion sah eine beiderseits sehr strukturierte Partie, in der sich Wormatia dank aggressiven Pressings und guter Raumaufteilung zunächst ein recht deutliches Übergewicht erarbeitete. Was lange völlig fehlte, waren – beiderseits – echte Chancen: So geriet Jure Colaks Kurzdistanz-Kopfball viel zu drucklos (30.), gegenüber endete Christoph Daferners Konter per lauem Lupfer (34.). Die Partie wurde zu diesem Zeitpunkt offener: Leon Volz ließ sich von Jonas Busam eine interessante Konterchance abräumen (35.) – woraufhin der Freiburger einen dicken Bock des bis auf einen weiteren Wackler in der zweiten Halbzeit über weite Strecken bärenstarken Chris Keilmann ungenutzt ließ (39.).

SCF-Coach Christian Preußer ließ schon Mitte der ersten Hälfte die komplette Bank warmlaufen – und wechselte dann zur Pause viel Schwung ein. Prompt ging Freiburg in Führung, als David Nieland einen schnellen Konter nutzte (52.). Zuvor gepennt hatte Jan-Lucas Dorow, der seinen Fehler vier Minuten später aber ausbügelte – per Vollendung einer feinen Flanke des durchgestarteten Leon Volz. Nun war Wormatia wieder am Drücker: Koki Matsumoto aber, an dem das Spiel oft vorbei lief, reagierte am kurzen Pfosten viel zu mädchenhaft (64.). „Der Ball muss rein, mit meiner Leistung bin ich nicht so zufrieden“, sagte der Japaner, der zwischen offensivem Mittelfeld und dem Platz neben dem meist vorne bleibenden Giuseppe Burgio pendelte: „Ich muss viel arbeiten, Bälle besser festmachen.“

Das gelang zunehmend den Breisgauern. Und im Verbund mit den erkennbar um den Sieg bemühten Gästen wurde es ein richtig offener Schlagabtausch: mit drei dicken Chancen für Freiburg (65., 66., 67.), Giuseppe Burgios Riesengelegenheit allein auf den Torwart zulaufend (73.), einem aussichtsreichen Volz-Heber aus 16 Metern (76.), erneut aussichtsreichen Freiburger Chancen – und viel Hin und Her zum Spielschluss. Eine Spur Hektik war auch drin, musste Steven Jones doch zwischenzeitlich auf die Tribüne. Nach einer Attacke gegen Volz hatte der Wormatia-Trainer zu lautstark gemosert, eine Pause zur Behandlung eingefordert, während die Freiburger weiterspielten.

„Beide Seiten hatten Chancen, das Ergebnis geht in Ordnung, zumal wir heute viele Umstellungen hatten“, verdeutlichte Wormatia-Kapitän Jure Colak. So war Giuseppe Burgio von außen – wo ihn Leon Volz ersetzte – in die Spitze gerückt, Stéphane Tritz vertrat links hinten den verletzten Tevin Ihrig. Und auf die so verwaiste Rechtsverteidigerposition wechselte der dort aus der Vorrunde bekannte Malte Moos zurück. „Wir wollten stabil stehen, alles hat auch gut gegriffen“, so Jones. „Gegen ein sehr spielstarkes Team hat man gesehen, dass wir leben“, fand Colak, der aber fordert: „Wir müssen uns jetzt natürlich endlich mal mit einem Sieg belohnen.“

Die Trainer im Wortlaut

Christian Preußer (SC Freiburg II): „Die erste Halbzeit war sehr zäh, wir standen viel zu tief- Man hat uns auch die Unsicherheit angemerkt. Die zweite war dann deutlich besser. Schade, dass wir durch einen Fehler im Aufbau gleich wieder den Ausgleich kassieren. Burgio hat natürlich auch die Riesenchance zur Führung, so dass das Ergebnis glaube ich insgesamt in Ordnung geht. Für uns war es nach drei Niederlagen in Folge ein Schritt in die richtige Richtung.“

Steven Jones (Wormatia Worms II): „Wir wollten natürlich gewinnen, weil wir Siege brauchen. Und wir haben ja auch die Riesenchance durch Burgio. Die Mannschaft hat alles getan. Am Ende steht ein Punkt gegen eine gute Mannschaft, das ist okay. Das Team lebt. Gut, dass es diesmal das Gegenteil gab und wir nach einem Rückstand zurückgekommen sind. Wir wollten heute stabil stehen, und die Änderungen haben auch allesamt gut gegriffen.“