Zollern-Alb-Kurier: Die Chance für die TSG: Balingen kann mit einem Sieg gegen Worms den Ligaverbleib sichern
25.04.2019Für die TSG Balingen ist die Partie am Samstag (14 Uhr) in Worms die wichtigste der Saison. Gelänge der erste Auswärtssieg, stünde der Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga fest.
Von Beruf ist Ralf Volkwein Gymnasiallehrer in Rottweil. Er unterrichtet Wirtschaftskunde und BWL. Auch hat der 46-Jährige in jungen Jahren mal eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht.
Balinger Rechenspiele
Man ist geneigt zu sagen: Mit Zahlen kennt sich der Trainer der TSG Balingen aus. Das Rechnen aber überlässt Volkwein vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei Wormatia Worms dennoch anderen. „Die ganzen Rechenspiele bringen doch nichts“, sagt er. „Am Ende können wir nur beeinflussen, was wir selbst auf dem Platz zeigen.“
Dennoch dürfte Volkwein zuletzt einen Blick auf die Tabelle der Regionalliga Südwest geworfen haben. Und der offenbart eine simple Rechnung: Wenn seine Mannschaft in Worms gewinnt, wäre der TSG der Klassenerhalt drei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr zu nehmen. Denn dann hätte die Volkwein-Elf einen uneinholbaren Vorsprung auf Platz 14, auf dem aktuell Worms rangiert, und der im schlimmsten Fall den Abstieg bedeutet.
Personell nicht optimal aufgestellt
Die Vorzeichen könnten derweil besser stehen. Seit fünf Partien wartet die TSG auf einen Sieg, auswärts hat die Volkwein-Elf in dieser Runde noch nicht gewonnen. Außerdem gehen dem Trainer allmählich die Spieler und den Spielern die Kräfte aus.
Besonders in der Abwehr muss Volkwein zunehmend improvisieren. Gegen Worms fallen unter anderem Kaan Akkaya (Saisonaus nach Rotsperre), Pablo Gil (Gelbsperre) und Adrian Müller (Saisonaus nach Wadenbeinbruch) aus, weiterhin ist Fabian Kurth noch angeschlagen – alles Spieler, die die vakante Linksverteidiger-Position besetzen könnten. „Die Jungs sind geschlaucht“, hat Volkwein zudem beobachtet.
Erschöpfung kostet Sieg
Das zeigte sich auch jüngst beim 2:2 gegen die Kickers Offenbach, als die TSG in den letzten drei Minuten eine 2:0-Führung herschenkte. „Das war eine gefühlte Niederlage“, meint Volkwein. „Unsere Art, Fußball zu spielen, ist kräftezehrend, das macht sich nun langsam bemerkbar.“
Der Gymnasiallehrer aber bleibt optimistisch – und das aus gutem Grund: Seine Elf holte aus den vergangenen fünf Spielen zwar nur drei Punkte, zeigte aber durchgängig ordentliche Leistungen. Vor allem aber steht die TSG im Abstiegskampf blendend da.
„Jeder weiß, worum es geht“
Selbst ein Unentschieden in Worms, für das das samstägliche Spiel die letzte Chance auf den Klassenerhalt sein dürfte, würde die Ausgangslage des Kreisstadtklubs verbessern. „Jeder weiß, worum es geht. Wir wollen punkten und ich bin mir sicher, dass uns das gelingen kann“, sagt Volkwein, „es ist doch so: Wenn wir einen Punkt holen, verbessert das unsere Situation. Sollten wir gewinnen, weiß jeder, was dann los ist.“
Dann wäre die TSG auch in der nächsten Saison Bestandteil der vierten Liga. Es wäre der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Motivieren muss Volkwein seine Truppe daher sicherlich nicht. „Was wir brauchen, ist ein klarer Kopf.“ Und dafür braucht es weder die Tabelle noch entsprechende Rechenspiele.