FuPa.net: Graf & Co. mit Herz und Verstand

17.10.2019

Der SV Morlautern hat sich mit einem berauschenden Auftritt und einem 5:3 (0:2/2:2)-Sieg gegen Wormatia Worms für das Halbfinale des Verbandspokals qualifiziert. Die Mannschaft von Spielertrainer Daniel Graf agierte nach Rückstand und in Unterzahl mit großem Herz und Verstand.

Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven. Was der SV Morlautern und Wormatia Worms am Mittwochabend den 350 Zuschauern im Viertelfinale des Verbandspokals boten, war Fußball-Unterhaltung pur. Nach 120 Minuten Spielzeit und Elfmeterschießen hatte der SVM mit 5:3 (0:2/2:2) das bessere Ende für sich und zieht ins Halbfinale ein, dessen Paarungen am Freitag in Edenkoben ausgelost werden. Noch im Topf befinden sich Alemannia Waldalgesheim, TuS Rüssingen und 1. FC Kaiserslautern/FK Pirmasens (13. November, 19 Uhr).

Nach den ersten 45 Minuten sah der Oberligist aus Worms wie der sichere Sieger aus. Mit zwei Toren Vorsprung führte die spielerisch überlegene Mannschaft von Trainer Kristjan Glibo gegen die Gastgeber aus Morlautern, die nach Platzverweis gegen Maximilian Riehmer wegen Nachtreten ab der 38. Minute in Unterzahl agierten. Die Tore erzielten Jan Dahlke (19.) und Simon Joachims (25.)

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte sah es danach aus, als ziehen die Nibelungen sicher ins Halbfinale ein. Die Mannschaft machte Druck und drängte auf das dritte Tor, was die Entscheidung bedeutet hätte – doch es kam am dem Anschlusstreffer von Alex Tuttobene (57.) alles ganz anders. Morlautern kämpfte sich mit bedingungslosem Einsatz ins Spiel. Mit Wille, Kampf- und Laufbereitschaft wurde Worms der Schneid abgekauft. Auch spielerisch war das Team, um den überragenden Mittelfeldspieler und Ex-Wormser Ricky Pinheiro, überlegen. Der Lohn war das späte Tor durch Pinheiro (85.), das den Ausgleich und die Verlängerung bedeutete. Fast wäre diese nicht notwendig geworden, denn eine Minute vor dem Abpfiff hämmerte der eingewechselte Quincy Henderson aus 20 Metern den Ball an den Torpfosten. Wormatia-Torwart Kevin Urban wäre machtlos gewesen.

In der Verlängerung stemmten sich die Gäste in Überzahl gegen den mächtigen Druck der Hausherren, die auch in Unterzahl unter lautstarker Anfeuerung ihres Trainers Daniel Graf weiter Gas gaben und keine Müdigkeit zeigten. Worms hatte lediglich eine Kopfballchance, die Jan Dahke (113.) vergab. Morlautern war mit Distanzschüssen und bei Eckbällen immer brandgefährlich. Im Elfmeterschießen offenbarten die Hausherren die besseren Nerven. Worms zielte zweimal über das Tor, einmal parierte Bakary Sanyang fabelhaft, der seinen Vorderleuten nach dem Rückstand in der Halbzeit auf den Weg gab: „Spielt mit Herz und Verstand.“