Gießener Allgemeine: Welle an Klagen droht
20.04.2021Stillschweigen haben die Verantwortlichen nach der Gesellschafter-Versammlung der Fußball-Regionalliga Südwest GbR am Montag vereinbart, in der vor allem die Auf- und Abstiegsfrage thematisiert wurde.
Dennoch steht aufgrund der von zahlreichen Vereinen bereits angekündigten rechtlichen Schritte fest: Zuerst einmal sollen alle Optionen anwaltlich geprüft werden. Eine Entscheidung, wer aufsteigen darf, fällt damit erst in einigen Wochen.
Gegenüber der Rheinpfalz sagte Regionalliga-Geschäftsführer Sascha Döther, er werde keine Wasserstandsmeldungen abgeben und auch Jürgen Veth, Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußball-Verbands, betonte gegenüber dem Blatt, dass über den Ausgang der Beratungen Stillschweigen vereinbart worden sei.
So viel ist allerdings klar: Die Frage, ob Aufsteiger aus den drei beteiligten Oberligen Hessen, Baden-Württemberg sowie Rheinland-Pfalz/Saar zugelassen werden, erhitzt die Gemüter. Auf der einen Seite stehen die Regionalligisten, die weniger Absteiger als die aktuell vorgesehenen sechs fordern.
Auf der anderen Seite stehen die Oberligisten, darunter die SG Barockstadt Fulda als Hessenliga-Spitzenreiter und Traditionsvereine wie die Stuttgarter Kickers, Eintracht Trier und Wormatia Worms. Alle pochen trotz Saison-Abbruch auf ihr Aufstiegsrecht, auch wenn in den jeweiligen Ligen nur gut ein Drittel der Spiele absolviert worden ist.
Führen 26 Regionalligisten zur Teilung?
Für die Oberliga Rheinland/Pfalz sehen die Regularien sogar für den Fall eines vorzeitigen Abbruchs die Meldung von Aufsteigern vor, in den anderen beiden Ligen ist das nicht der Fall. Eintracht Trier soll als Mannschaft mit dem besten Punktequotienten aufsteigen, Wormatia Worms kämpft als zweitbeste Mannschaft um das Recht, entweder die Relegation zu spielen oder – so wie Hessen Kassel im Vorjahr – über den Punktequotienten der drei Oberligen aufzusteigen.
Allerdings sind die Fronten verhärtet, zahlreiche Vereine haben bereits angekündigt, rechtliche Schritte einleiten zu wollen. Die Oberligisten stehen in regem Austausch untereinander. Sie müssen sich allerdings wie die abstiegsbedrohten Regionalligisten noch gedulden:
Eine mögliche Lösung könnte sogar zur Teilung der Regionalliga führen – dann nämlich, wenn weniger Mannschaften – oder gar keine – aus der Regionalliga Südwest absteigen und trotzdem die Oberligisten aufsteigen dürfen. Steigt keine Mannschaft ab, nur ein Team in die 3. Liga auf und kommt von dort der 1. FC Kaiserslautern nach unten, könnten dann kommende Saison bei vier Aufsteigern aus der Oberliga bis zu 26 Mannschaften in der Regionalliga spielen.