FuPa.net | 0:1 gegen Wiesbach: Wormatia nutzt die Chancen nicht

16.08.2021

Oberligist kassiert gegen Hertha Wiesbach seine erste Niederlage

Worms. Für Luis Kiefer war es einfach nur der „Klassiker“. Aber leider eben nicht im positiven Sinn. Irgendwo zwischen Sarkasmus und Frustration schwankte die Stimmung des Wormatia-Flügelspielers nach der 0:1 (0:0)-Niederlage seiner Mannschaft im ersten Saisonspiel gegen den FC Hertha Wiesbach. Denn genau das, was sie die gesamte Zeit weit von sich geschoben hatten, passierte gleich in der ersten Oberligapartie der Saison: Als klar bessere Mannschaft hatte man sich im eigenen Stadion die Butter vom Brot nehmen lassen. Und die Frage nach dem Warum geisterte durch das mit 758 Zuschauern besetzte Stadion.

„Wenn wir hier unser Tor machen, geht die Partie sicher zu unseren Gunsten aus“, sagte Kiefer im Brustton der Überzeugung. Und alles hatte genau so angefangen, wie sich das Trainer Kristjan Glibo und seine Spieler vorgestellt hatten. Der Sekundenzeiger der Uhr hatte gerade eine Runde gedreht, da hatten die Wormaten bereits ihre erste Doppelchance hinter sich – aber leider eben erfolglos. Simon Joachims hatte ein Zuspiel von Lennart Grimmer nicht gut genug für Hertha-Keeper Joshua Blankenburg abgeschlossen, den Abpraller setzte Sandro Loechelt an den Innenpfosten. Es war der fulminante Auftakt einer ersten Halbzeit, die ab der zehnten Minute allerdings nur noch so dahinplätscherte. Und den Gästen die Gelegenheit bot, zu zeigen, dass auch sie vor dem gegnerischen Tor zu gefährlichen Aktionen in der Lage sind. Echte Aufreger kamen in den ersten 45 Minuten allerdings auf beiden Seiten nicht mehr zustande.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Wormatia dann wieder von ihrer guten Seite, schaffte es diesmal sogar, den Druck über knapp 20 Minuten hoch zu halten und verbuchte gleich ein halbes Dutzend Chancen der Kategorie Hochkaräter. So traf Jannik Marx in der 54. Minute ebenfalls den Innenpfosten. Nur wenige Augenblicke zuvor hatte der nach 30 Minute für den angeschlagenen Loechelt eingewechselte Fatih Köksal mit einem Schuss aus spitzem Winkel Pech. Kurz nach dem Alutreffer verfehlte Köksal frei vor dem Tor eine flache Hereingabe von Adrian Kireski. Nicht nur Glibo raufte sich die Haare.

Die Wormatia setzte nun alles auf die Karte Offensive, brachte Martin Röser für Kiefer und in der 84. Minute war auch Köksals Kurzeinsatz schon wieder vorbei. Mehr Abschlussglück brachte sein Nachfolger Henrique auch nicht in die Partie ein. Dass sich Köksal nach der fußballerischen Höchststrafe erst mal in die Kabine zurückzog, war mehr als verständlich. So verpasste er den folgenschweren Ballverlust von Röser, der schließlich in der 86. Minute den Siegtreffer für die Saarländer einleitete. Nico Wiltz schloss den Konter nach mehreren Richtungswechseln unhaltbar für Cymer ab. Und auch die letzten wütenden Angriffe der Wormaten brachten nicht mehr den erhofften Erfolg.

Während der Wiesbacher Trainer Michael Petry nach der Partie von einem „dreckigen Sieg“ sprach, haderte Glibo mit der mangelhaften Chancenauswertung seines Teams. „Wir haben heute kein Tor geschossen und sind daher selbst schuld an unserer Niederlage.“ Doch genau so wurmten ihn die drei Vorlagen, mit denen seine Mannschaft die Wiesbacher zu Kontern einlud. Einen davon nahmen die Gäste dankend an.