FuPa.net: "Der Knockout hat einfach gefehlt"
19.09.2021Wormser Oberligist lässt beim 1:1 in Mechtersheim viele Chancen liegen +++ Trainer Kristjan Glibo macht seiner jungen Mannschaft dennoch keinen Vorwurf +++ "Haben viel investiert"
Es gibt Spiele, da will der Ball erst einfach nicht ins Tor und dann wird noch dazu bestraft. Ganz so schlimm war das Gastspiel des VfR Wormatia Worms beim TuS Mechtersheim nicht. Dennoch musste sich der Fußball-Oberligist mit einem 1:1 begnügen. “Ich kann der Mannschaft heute wieder mal überhaupt keinen Vorwurf machen”, betont Trainer Kristjan Glibo. “Die Jungs haben alles versucht, aber sich leider nicht belohnt.”
Schon im Vorfeld der Partie mussten die Wormser zwei weitere Ausfälle verkraften: Henrique (Muskelfaserriss) und Fatih Köksal (Wadenprobleme) standen nicht zur Verfügung. Dafür feierte Tevin Ihrig sein Comeback, wenn auch mit einem nicht gebührenden Einstand. Schon nach zwei Minuten bekam der 26-jährige Verteidiger den Ball von Teamkollege Mark Knäblein auf Brusthöhe geschossen. Hart und undankbar. Die Konsequenz: Ihrig geriet ins Straucheln, verlor den Ball und die Mechtersheimer nutzten die Unordnung zur frühen Führung durch Alexander Biedermann. “Gerade in der Anfangsphase ist so etwas natürlich sehr ärgerlich”, sah Kristjan Glibo jedoch die passende Reaktion. Sein Team nämlich ließ sich von dem Rückstand überhaupt nicht beeindrucken, spielte direkt wieder munter nach vorne. “Wir waren gut im Spiel, hatten gute Tormöglichkeiten”, so der Trainer. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Luis Kiefer auf Zuspiel von Jannik Marx den Ausgleich auf dem Fuß. Sein Schuss traf jedoch lediglich den Pfosten (4.).
Die Wormatia, diesmal mit Doppelspitze, bemühte sich weiterhin nach Kräften, den Umständen zu trotzen. Tiefer und holpriger Platz, dazu ein Gegner, der durchaus früh und mutig attackierte, um den geordneten Spielaufbau zu unterbinden. In den ersten Minuten gelang dies noch, doch hernach boten sich den Gästen immer mehr Möglichkeiten nach vorne. Nach einer ganzen Reihe von Eckbällen führte die dritte Variante dann zum Erfolg. Aaron Asamoah nahm den flachen Rückpass direkt und wurde für das Risiko belohnt. Nach 14 Minuten schlug der Ball im Kreuzeck zum Ausgleich ein. Der Schwung brachte weitere Torchancen, schon nach wenigen Minuten wäre auch eine Wormatia-Führung nicht unverdient gewesen. “Mal war der Torwart im Weg, mal wurde der Ball geblockt oder ging knapp vorbei”, hätte Glibo nur zu gerne gesehen, wie sich seine junge Mannschaft noch vor der Pause für den Aufwand belohnt.
Auch wenn das nicht der Fall war, beeindruckte den 39-Jährigen dann doch die Spielweise seiner Truppe. “Der Platz war wirklich schlecht, aber ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir es trotzdem immer wieder spielerisch gelöst haben”, lobt Kristjan Glibo. “Das einzige, was heute gefehlt hat, war der Knockout.” Denn auch in Halbzeit zwei ging es nur in eine Richtung. Die beiden besten Möglichkeiten hatte Adrian Kireski. Vor allem sein Kopfball in Minute 69 hätte einen Treffer verdient gehabt, doch ein Mechtersheimer hatte etwas dagegen und klärte den Ball von der Torlinie. “Was die Einstellung und die Emotionen angeht, waren wir komplett da. Das muss ich alles schon sachlich beurteilen”, sagt Kristjan Glibo. “Wenn ich das Spiel heute sehe und vor allem wie viele Kilometer die Jungs gemacht haben, dann haben wir nicht viel falsch gemacht”, arbeitete der 39-Jährige heraus.