Nibelungen Kurier: Wormatia zieht ins Achtelfinale ein
30.09.2021Südwestpokal: Geduldige Vorstellung des VfR Wormatia Worms bringt einen sicheren 2:0-Erfolg über Oberligist FC Speyer
VON JÜRGEN JAAP | Nicht im „Hurra-Stil“, sondern ohne Hektik und mit viel Geduld nahm der VfR Wormatia Worms die Hürde der 5. Runde im Südwestpokal 2021/2022 in der heimischen EWR-Arena gegen den Oberliga-Konkurrenten FC Speyer. „Sieg ist Sieg, alles andere zählt nicht“, brachte Wormatia-Trainer Kristjan Glibo die zunächst recht zähen 90 Minuten Fußball unter Flutlicht bei kühlen Temperaturen am Abend auf den Punkt. Die Treffer zum 2:0-Sieg, der den sicheren Einzug ins Achtelfinale bedeutet, fielen erst in der zweiten Hälfte. Das allerdings konnte der Elf von Kristjan Glibo ziemlich egal sein, denn im Pokal gibt’s bekanntlich keine Schönheitspreise zu gewinnen.
Wormatia benötigt etwas Anlaufzeit
Zweite englische Woche, zwei Tore, zwei knifflige Situationen und zwei Schreckmomente: Die Pokalpartie gegen den FC Speyer bot den 415 Fußballfans die entscheidenden Szenen jeweils im Doppelpack. Bis es den fröstelnden Zuschauern allerdings warm ums Fußballherz wurde, dauerte es seine Zeit. 18 Minuten brauchten die Gastgeber, um gegen giftig in die Zweikämpfe gehende Speyrer durch Joey Lieshout erstmals gefährlich in Tornähe zu erscheinen. Ein satter Weitschuss von Jannik Marx (23.) und ein Schuss von Lieshout nach Rückgabe durch Lennart Grimmer von der Grundlinie (25.) zischten am Gästetor vorbei. Einen Lieshout-Freistoß lenkte FCS-Torwart Aaron Streib zur Ecke. Die größte Chance der ersten Hälfte bot sich Gibriel Darkaoui auf prima Zuspiel des bärenstark agierenden Tevin Ihrig, doch der Knaller des agilen Mittelfeldspielers landete am linken Außenpfosten (41.).
Tore fallen „im richtigen Moment“
Tief durchatmen mussten die Wormaten direkt nach dem Wechsel. Eine schöne Kombination mit Julien Jubin lupfte Tobias Blasczyk zum Abschluss über den aus seinem Tor herauseilenden Ricco Cymer, doch VfR-Innenverteidiger Tevin Ihrig klärte auf der Torlinie mit dem Kopf (47.). „Wir hatten erwartet, dass es schwer wird“, stellte Tevin Ihrig nüchtern fest, und: „Wir haben die Tore genau im richtigen Moment gemacht.“ In der Tat. Jannik Marx löste den Knoten mit einem Schuss aus der Drehung, den Julian Vetter unhaltbar ins eigene Gehäuse abfälschte (53.). Und nach weiteren guten Gelegenheiten für Simon Joachims (56.), Gibriel Darkaoui (61.) und Lennart Grimmer (63.) sorgte eine von Tevin Ihrig getretene Ecke für die Vorentscheidung im Spiel. In der Mitte bugsierte Darkaoui das Leder per Kopfball zum 2:0 unter die Latte (64.).
Wermutstropfen: Noel Eichinger und Jean-Yves M’voto verletzt
Endgültig in trockenen Tüchern war der Einzug ins Achtelfinale aber noch nicht, musste VfR-Kapitän Lennart Grimmer doch nach einem Schuss von Julien Jubin den Anschlusstreffer mit der Brust auf der Torlinie verhindern (67.). „Insgesamt hatten wir trotz der beiden dicken Chancen des FCS die Partie sicher im Griff“, fand Kristjan Glibo, denn auch in den letzten Minuten des Pokalfights blieb seine Elf durch Darkaoui (70.), ein Abseitstor von Lieshout (72.) und zweimal durch Luis Kiefer (80., 81.) jederzeit gefährlich. Zwei bittere Wermutstropfen musste Wormatia beim Einzug ins Achtelfinale des Südwestpokals dennoch schlucken. Die verletzungsbedingten Auswechslungen von Noel Eichinger (rechtes Sprunggelenk) und Jean-Yves M’voto (rechter Oberschenkel) schreckten auf. Gerade im Hinblick auf das straffe Programm in den nächsten Wochen könnten beide wichtigen Spieler bei längerfristigem Ausfall im Oberliga-Kader des VfR nur schwer zu stopfende Lücken hinterlassen.