wormatia.de: Arminia bezwungen und Meisterrunde gebucht

11.11.2021

Die Doppelpacker Luis Kiefer und Noel Eichinger schießen den VfR zum 4:2-Sieg im Spitzenspiel. Die Arminen-Serie von saisonübergreifend 17 ungeschlagenen Spielen, die nach der Niederlage in der EWR-Arena letzte Saison begann, wurde damit durch die Wormatia auch beendet.

Es war wie vor zwei Wochen wieder eine harte Aufgabe. Beide Teams offensiv immer gefährlich, defensiv aber auch nicht immer sattelfest.

Die erste Torchance des Spiels führte gleich zum Erfolg. Eine Freistoßflanke zog Tevin Ihrig weit Richtung langer Pfosten, Jean-Yves M’voto konnte per Kopf in die Mitte ablegen, wo Luis Kiefer am schnellsten reagierte und den Ball mit einem Ausfallschritt zur Wormatia-Führung über die Linie drückte (7.). Danach hätte Simon Joachims nach starker Einzelaktion gleich zum nächsten Treffer vorlegen können, wählte aber die ungünstigere Anspielstation. Stattdessen fast im Gegenzug der Ausgleich. Altmeister Matteo Monetta chippte von der Strafraumgrenze, womöglich noch etwas abgefälscht, unhaltbar über Ricco Cymer hinweg zum 1:1 (15.). Nun wurden die Arminen stärker und hatten etwas mehr Spielanteile. Ein Freistoß flog knapp links vorbei (17.). Turbulente Szene dann bei der ersten Wormatia-Ecke: Nachdem Kevin Urban einen Kopfball von M’voto parieren konnte, ergaben sich im Getümmel gleich mehrere Einschusschancen für Luis Kiefer und Gibriel Darkaoui, wobei der Ball mehrfach geblockt wurde und zweimal an den Pfosten ging (28.). Riesenglück für die Gastgeber, deren Fans im Anschluss mit „Ihr könnt nach Hause fahren“-Gesängen die rund 180 mitgereisten Wormser Anhänger irritierten. Die Antwort nach einer vorherigen Eckballserie der Arminen gab Noel Eichinger. Mutterseelenallein am Elfmeterpunkt profitierte er von der Durchsetzungskraft Joachims‘ und dessen Ablage – die erneute Führung (40.). Bis zum Pausenpfiff setzten die Wormaten nach, ein strammer Darkaoui-Schuss flog knapp links vorbei (42.) und Joachims wurde im letzten Moment geblockt (45.).

Auch in der 2. Halbzeit blieb es ein gutes und unterhaltsames Spiel, es ging hin und her. Cymer wurde geprüft (51.), im Gegenzug ballerte Eichinger nach starkem Dribbling drüber (52.). Für erhöhten Blutdruck beim mitgereisten Anhang sorgten allerdings die unnötigen Ballverluste und Fehlpässe im Spielaufbau, wodurch es dank des starken Umschaltspiels der Gastgeber gleich gefährlich wurde, auch weil die Defensive öfter mal nicht eng genug am Mann war. Und das wurde bestraft. Ricardo Antonaci konnte flanken, Monetta den Ball mit der Brust annehmen und links unten einschießen (54.). Das war dann doch zu einfach. In den Minuten danach wackelte die Abwehr ein ums andere Mal, einen Konter nach Ballverlust setzte Pantano über das Tor (62.). Dann aber lenkte Kiefer das Spiel wieder in die richtigen Bahnen. Zunächst zwang er Urban zu einer Parade und köpfte die folgende Ecke knapp vorbei (63.). Dann zog Eichinger nach innen, Kiefer übernahm den Ball und traf stark abgefälscht gegen die Laufrichtung zum 2:3 (65.). Die Arminen blieben weiter brandgefährlich, aber es öffneten sich auch vermehrt Räume für Konter der Wormaten. Nach Pass von Kiefer lief Joachims alleine und ungestört frei auf das Tor zu – Urban parierte stark und verhinderte das vierte Gegentor (73.). Das fiel drei Minuten später: Eichinger behauptete sich stark und schoss flach rechts unten ein (76.). Die Gastgeber schickten gleich drei frische Kräfte auf das Feld und kamen auch mehrmals zum Abschluss, die ganz große Chance zum Anschlusstreffer war jedoch nicht mehr dabei. Stattdessen legte sich das Sekunden zuvor eingewechselte Geburtstagskind Luca Graciotti den Ball zu weit vor und verpasste die Entscheidung (83.).

Fazit: Ein am Ende verdienter Sieg gegen den spielstärksten Konkurrenten der Südstaffel, der in der Meisterrunde auch die Vereine der Nordstaffel vor arge Probleme stellen wird. Für die Meisterrunde hat sich der VfR Wormatia mit diesem Sieg nun übrigens rechnerisch qualifiziert – und ist zugleich um einen Punkt am Nord-Spitzenreiter Eintracht Trier vorbeigezogen. Weil es immer noch oft Missverständnisse gibt, da es in den unteren Spielklassen anders gehandhabt wird: Für die Oberliga gilt, dass alle in der Staffel erspielten Punkte und Tore mit in die Meisterrunde übernommen werden. Jedes Spiel zählt also – auch das kommende Auswärtsspiel am Samstag beim Vorletzten FV Eppelborn (16 Uhr).