Medien Artikel

Es ist eine Szene, die kein Sportler, kein Sportfan, kein Mensch sehen möchte – und die doch im Sport leider immer wieder geschieht. Die 52. Minute im ersten Testspiel des Jahres 2022 bleibt beim Fußball-Oberligisten VfR Wormatia Worms, seinen Spielern, seinen Fans und seinen Funktionären mit schrecklichen Bildern in den Köpfen hängen.

Was war geschehen? Der zur Halbzeit im Test bei Landesligist SG RWO Alzey eingewechselte Eric Lickert will einen verunglückten Querpass vor dem eigenen Strafraum erreichen. Im Zweikampf mit einem Alzeyer „verhakt“ sich der 26-jährige Mittelfeldspieler im Kunstrasen des Sportplatzes in Armsheim. Ein ganz unglücklicher Sportunfall mit drastischen Folgen. Am Boden liegend hält Eric Lickert sein deformiertes Bein nach oben. Bruch des Wadenbeines oder / und Verletzungen im Sprunggelenk? Genaueres wird wohl erst eine exakte Diagnose im Krankenhaus ergeben.

Sofortiger Spielabbruch

Klar ist sofort: ein Spielabbruch ist die Folge. „Das darf doch nicht wahr sein“, ist VfR-Trainer Kristjan Glibo ob dieses fürchterlichen Sportunfalls an der Seitenlinie fassungslos. Norbert Hess, Sportlicher Leiter des VfR, ruft umgehend einen Rettungs-Krankenwagen herbei, der zehn Minuten später nur kurz vor einem Rettungshubschrauber des ADAC eintrifft. Die sichtlich unter Schock stehenden Mitspieler und die Betreuer der Wormaten haben ihren Sportfreund in wärmende Decken gehüllt. Luca Graciotti sitzt geschockt und fassungslos lange direkt bei Eric Lickert.

Gerade erst aus einer schweren Verletzung des Kreuzbandes richtig ins Team gerückt, muss der sympathische Kicker, der vor seiner Knie-Verletzung auch Kapitän der Mannschaft war, wieder einen schweren Nackenschlag hinnehmen. Bitter und beinahe schon tragisch. Es bleibt wirklich nur zu wünschen, dass der allenthalben geschätzte Sportler auch diese schwere Verletzung so bald wie nur möglich überstehen mag. Gute Besserung, Eric!

Wormatia tut sich lange schwer

Fußball wurde vor diesem folgenschweren Unfall übrigens auch noch gespielt. Fast zwei Wochen nach dem Trainingsauftakt 2022 musste Kristjan Glibo zwar auf Simon Joachims (krank), Winter-Neuzugang Justin Smith (Corona-Impfung tags zuvor) und Adrian Kireski (Knie-Verletzung) verzichten. Dafür lief aber Aleksandar Biedermann von Beginn weg in der Sturmmitte auf.

Der Neuzugang vom Oberliga-Konkurrenten TuS Mechtersheim konnte allerdings seine Torjäger-Qualitäten mit 16 Treffern für Mechtersheim in der Hinrunde der Saison 2021/2022 beim Debüt für den Spitzenreiter der Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar – Staffel Süd (noch) nicht richtig zur Geltung bringen. Überhaupt: Bei böigem Wind taten sich die Wormaten richtig schwer, Chancen zu kreieren. Man merkte dem Team um seinen Kapitän und Mittelfeld-Motor Sandro Loechelt doch die ob Corona mehr als zweimonatige Spielpause gegen giftig in die Zweikämpfe gehende Alzeyer deutlich an.

Gibriel Darkaoui überzeugt

So dauerte es zwanzig Minuten, ehe ein Loechelt-Freistoß erstmals für Gefahr vor dem Tor des Tabellenfünften der Landesliga Südwest-Ost sorgte. Wenig später zeigte Gibriel Darkaoui aber seine Klasse. Eine prima getimte Flanke des agilsten Wormaten pflückte Luis Kiefer gekonnt herunter, um das Leder locker ins rechte Eck einzuschieben (22.). Weitere Möglichkeiten von Lennart Grimmer (31.), Aleksandar Biedermann aus der Distanz (33.) und Kiefer (35.) blieben ungenutzt.

Nach der Halbzeitpause und dem Wechsel des halben VfR-Teams war es Noel Eichinger, der Gibriel Darkaoui halbrechts perfekt in Position brachte. Der offensive Mittelfeldspieler verwandelte eiskalt ins lange Eck (47.). Wormatia führte also schnell 2:0, was aber nur ein paar Minuten später wegen der schweren Verletzung von Eric Lickert nicht mehr als eine Randnotiz eines für den Oberliga-Spitzenreiter traurigen sportlichen Auftaktes in die zweite Hälfte der Saison 2021/2022 sein sollte.