FuPa.net: Wormatia erkämpft sich drei Punkte

27.03.2022

Wormser gewinnen offenen Schlagabtausch in Waldalgesheim 2:1 (1:1) +++ Aluminiumtreffer auf beiden Seiten

WALDALGESHEIM. Es läuft die „Crunchtime“. Ein Ball nach dem anderen segelt in den Strafraum der Wormatia, die ihre 2:1-Führung verbissen verteidigt. Da ein Kopfball auf das Tornetz, dort eine Rettungsaktion von Worms-Verteidiger Tevin Ihrig vor der Linie des eigenen Tores. Dann ertönt der erlösende Schlusspfiff. Die Wormatia gewinnt das Duell beim SV Alemannia Waldalgesheim 2:1 (1:1) und bleibt Tabellenführer der Oberliga-Meisterrunde.

Für Norbert Hess, der den an Corona erkrankten Cheftrainer Kristjan Glibo an der Seitenlinie vertrat, „ein weiterer kleiner Schritt“ in Richtung des großen Ziels, dem Aufstieg in die Regionalliga. Der Sportliche Leiter verhehlte nach Schlusspfiff aber nicht, dass die Wormser in der einen oder anderen Szene „extrem großes Glück“ hatten, dass die Waldalgesheimer ihre Chancen nicht in Tore umgemünzt hatten.

Fehlstart für die Wormser

Der Gastgeber legte furios los. Hohes Tempo, intensive Zweikämpfe. Das Team von Aydin Ay war sofort im Spiel. Die Wormatia hielt dagegen, war in der ersten halben Stunde aber unterlegen. Und bereits nach drei Minuten in Rückstand. Aus 18 Metern zog Oliver Schmitt ab, traf mit seinem Schuss ein Wormatia-Bein, sodass der Ball abgefälscht wurde und Wormatia-Keeper Ricco Cymer dem Ball nur regunglos hinterherschauen konnte. Ein Fehlstart, von dem sich die Wormser zunächst nicht erholten. Stattdessen legten die zweikampfstarken und aggressiv verteidigenden Waldalgesheimer beinahe nach. Distanzschuss von Philipp Gänz: Innenpfosten. Kurz darauf wieder Gefahr vor dem Cymer-Tor, als eine verunglückte Flanke von Lukas Manneck beinahe im langen Eck landet. Cymer und erneut der Pfosten verhindern das 0:2. „Wir sind in der ersten Hälfte extrem geschwommen“, sagt Hess, der erst nach 26. Minuten die erste richtige Gästechance sieht, als Simon Joachims auf das Heimtor zuläuft, den Ball aber weit am Tor vorbeischießt. Doch die Szene hat Signalwirkung. Die Wormatia ist nun besser im Spiel. Doppelpass Noel Eichinger und Lennart Grimmer auf der linken Seite, ein unglückliches Tackling eines Waldalgesheimer Spielers im Strafraum und ein Pfiff. Elfmeter für Worms. Eine riesige Chance – quasi aus dem Nichts. Eichinger übernimmt Verantwortung und trifft (35. Minute). 1:1, Ausgleich.

Der starke Grimmer erklärt: „So Fehler wie in der Anfangsphase dürfen wir eben nicht machen. Aber wir funktionieren als Team so gut und haben uns auch nach dem Ausgleich immer weiter nach vorne gepusht.“

Nach der Pause kommt Wormatia besser raus

In der Halbzeitpause bespricht sich Hess vor seiner Ansprache kurz mit Kristjan Glibo, der das Spiel in Quarantäne verfolgt. Und kurz nach Wiederanpfiff auf dem heimischen Sofa Jannik Marx‘ Kopfballtreffer nach einer Eichinger-Ecke bejubeln kann (50.). Es ist die beste Phase im Spiel der Gäste. Die Wormatia hat weitere Chancen. Doch die Vorentscheidung fällt nicht. Grimmer scheitert gleich zwei Mal am Aluminium, Alexander Biedermann, mit Eichinger und Luis Kiefer alleine vor dem Waldalgesheim-Tor, schießt SV-Keeper Pasquale Patria an. Eine Ablage auf einen seiner Mitspieler – und das beruhigende 3:1 wäre mit großer Wahrscheinlichkeit gefallen. Stattdessen bleibt das Spiel komplett offen. Und spannend.

Auf Waldalgesheimer Seite scheitert Manneck erneut am Aluminium, sein Freistoß klatscht auf die Oberkante der Latte. Waldalgesheim bleibt gefährlich. Getümmel im Strafraum der Wormatia. Geovane Damaceno und Tevin Ihrig werfen sich in den Ball und klären in letzter Sekunde. Kurz darauf scheitert Alemannia-Stürmer Nils Gräff aus der Drehung aus wenigen Metern an Cymer. Kurz darauf ist das Spiel aus. Die Wormatia-Verantwortlichen können durchatmen. Ein sichtlich erleichterter Grimmer sagt: „Ich brauche definitiv nicht jedes Mal so viel Spannung in den letzten Minuten.“

Für Norbert Hess, der an der Seitenlinie einspringen musste, weil sich am Tag vor dem Spiel auch der eingeplante Co-Trainer Christian Adams mit einem positiven Corona-Test abmeldete, zählte nach dem Schlusspfiff nur der Sieg. „Wir haben die drei Punkte, das ist das, was zählt.“

Gut für die Wormser: Weil Mitfavorit Eintracht Trier in Ludwigshafen Punkte liegen ließ (1:1) beträgt der Vorsprung der Wormatia auf die zweitplatzierten Trierer nun drei Punkte. Ob spannend oder nicht, das „Wie“ der drei Punkte störte im Wormatia-Lager nach dem Schlusspfiff verständlicherweise niemanden.