FuPa.net: Wormser Aufstiegsexpress rollt weiter

01.05.2022

Wormatia schlägt TuS Koblenz 4:1 und baut Tabellenführung aus +++ Simon Joachims trifft zweifach

WORMS. Die Luft war nur ganz kurz raus. In der 12. Minute, als Schiedsrichter Mario Schmidt den etwas „laschen“ Ball austauschen lassen musste. Ansonsten sahen die Zuschauer in der EWR-Arena ein munteres Oberliga-Spiel, das die Wormatia aus Worms über die gesamten 90 Minuten hinweg bestimmte und dabei die TuS Koblenz verdient mit 4:1 (1:0) besiegte.

Die Wormatia, weiterhin ohne ihren verletzten Torjäger Luis Kiefer, legte furios los. Nach gerade mal 20 Sekunden segelte der Ball nach einer ersten gefährlichen Wormatia-Flanke in den TuS-Strafraum. Lennart Grimmer vergab die erste Chance, allerdings zeigte die Aktion: Die Wormatia will sofort für klare Verhältnisse sorgen. „Einfach so weitermachen“, hatte Worms-Trainer Kristjan Glibo seinen Spielern vor dem Anpfiff mit auf den Weg gegeben. Der Lauf nach dem 4:1 in Karbach und dem 5:0 gegen Gonsenheim sollte auch gegen die TuS Koblenz, aktueller Tabellenletzte der Oberliga-Meisterrunde, weitergehen. Zweifach-Torschütze Simon Joachims erklärt: „Wir fühlen uns gerade einfach gut, das sieht man auf dem Platz.“ Selbstvertrauen hat auch der offensiven Flügelspieler momentan, der sich passend zum Saisonfinale in Bestform präsentiert. Gegen die TuS eröffnete der 20-Jährige in der 42. Minute mit einem Schlenzer ins rechte Eck den Wormser Torreigen.

Wormser Chancenwucher in Halbzeit eins

Doch schon zuvor hatte die Wormatia mehrfach den Führungstreffer auf dem Fuß. Noel Eichinger zum Beispiel, als er an Gäste-Keeper Jonas Batz scheiterte (11. Minute). Oder Joachims selbst, dessen Schuss auf das leere TuS-Tor von einem Gäste-Spieler vor der Linie per Kopf noch über die Latte gelenkt wurde (22.). Auch Jannik Marx schoss im Strafraum-Gestocher knapp rechts vorbei (24.) und Adrian Kireski überwand Batz aus wenigen Metern nicht, als er nach einem Worms-Eckball in aussichtsreicher Position an den Ball gekommen war (31.). Es schien, als wolle der Ball einfach nicht rein. Die Gäste aus Koblenz waren in Durchgang eins lediglich einmal gefährlich vor dem Worms-Tor. Innenverteidiger Tevin Ihrig klärte in höchster Not (15.).

In Minute 42 dann das große Durchatmen bei den fast 1000 Zuschauern in der stimmungsvollen EWR-Arena. Sandro Loechelt trieb den Ball über die rechte Seite nach vorne, bediente Lennart Grimmer der den Ball in die Mitte zu Stürmer Daniel Kasper spielte und per Ablage dann bei Joachims landete. Ein schöner, überfälliger Treffer zum 1:0.

Joachims erklärt: „Im Training nehme ich so Bälle immer und versenke sie. Im Spiel ist das oft noch eine andere Sache. Umso schöner, dass es heute geklappt hat.“ Der Familienanhang auf der Tribüne jubelte laut mit.

Trotz eindeutiger Überlegenheit kam Koblenz zum Anschluss

In Halbzeit zwei das gleiche Bild. Eine dominante Wormser Mannschaft sah sich einer kämpferischen, aber spielerisch limitierten TuS-Mannschaft gegenüber. Und wieder war die Wormatia sofort voll da. Angriff über die linke Seite, Hereingabe von Henrique Damaceno, Abschluss Noel Eichinger, 2:0 (47.). Der perfekte Start in Halbzeit zwei. Wenige Minuten später krachte der Ball nach einem Damaceno-Schuss an den Pfosten. Vorentscheidung vertagt, denn das nächste Tor schossen die Gäste. Nach einem Eckball verlor die Hintermannschaft der Wormatia den Überblick und dabei Almir Ahmetaj aus den Augen, der den voreilig aus dem Kasten stürmenden Ricco Cymer per Kopf überlistete (62.).

Doch die Antwort auf den Anschlusstreffer, der die einzige Gäste-Annäherung auf das Wormatia-Tor in Durchgang zwei bleiben sollte, fiel prompt. Und wieder war es Joachims, der beherzt nach innen zog und aus der zweiten Reihe unhaltbar ins linke Eck traf. „Wir haben nicht den einen Spieler, der alle Tore schießt, deswegen ist es gut, dass wir Offensivspieler alle unsere Tore machen.“

Die Partie war entschieden, das 4:1 kurz darauf durch einen abgefälschten Damaceno-Schuss nur noch Ergebniskosmetik (68). Die Wormatia verwaltete in der Folge das Resultat souverän. Die Gäste schwächten sich durch einen Platzverweis gegen Kapitän Eldin Hadzic in der Schlussphase obendrein zusätzlich selbst (88.).

Wormatia in perfekter Verfassung

Der Wormser Aufstiegsexpress rollt also weiter. Neun Punkte aus den vergangenen drei Spielen und dabei ein Torverhältnis von 13:2 belegen die aktuell gute Form der Mannschaft. Sieben Punkte Vorsprung hat das Glibo-Team auf Trier, die aber noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand haben und dementsprechend wieder an Worms wieder heranrücken können. Klar ist: Worms hat eindrucksvoll vorgelegt.