Nibelungen Kurier: Wormatia serviert die nächste Packung

08.05.2022

VON JÜRGEN JAAP | 18 Tore in vier Spielen. Zwölf maximale Punkte. Eine augenfällige Dominanz besonders wegen der einzigartigen Offensiv-Power des Teams. Der VfR Wormatia Worms rauscht aktuell ungebremst durch die Aufstiegsrunde der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Auch der SV Alemannia Waldalgesheim hatte dem Tabellenführer nichts entgegenzusetzen. War das Hinspiel noch eine knappe Sache, so blieb das Team aus dem Landkreis Mainz-Bingen beim Gastspiel in der Wormser EWR-Arena absolut chancenlos. 5:0 (3:0) fertigte Wormatia die Alemannen scheinbar mühelos ab. „Wormatia war uns taktisch, spieltechnisch und konditionell in allen fußballerischen Bereichen überlegen“, stellte SV-Trainer Aydin Ay, ehemals Coach der U23 der Wormaten, bei seiner Rückkehr in die Nibelungenstadt nüchtern fest. Und: „Der Sieg ist auch in der Höhe verdient.“

Daniel Kasper: „Unsere Form ist ganz oben“

Der Klassenprimus ließ auch im dritten Heimspiel in Folge keine Zweifel aufkommen, wer Herr in der heimischen Wormser Spielstätte ist. Lennart Grimmer scheiterte nach einem Tänzchen im Strafraum zwar noch an SV-Torwart Pascal Reichert (9.). Doch schon beim nächsten Wormser Angriff zappelte das Leder im Tornetz. Henrique flankte quer über die Gäste-Abwehr auf den Kopf von Grimmer, der in die Mitte auf Daniel Kasper ablegte. Der Mittelstürmer köpft die Kugel wuchtig ein – ein toller Spielzug und das frühe 1:0 (13.). Überhaupt: In der Anfangsphase drückte Daniel Kasper dem Spiel dank seiner körperlichen Präsenz den Stempel auf. Ob nach einem scharfen Schuss von Grimmer (15.) oder nach einer Ecke von Noel Eichinger (17.): Daniel Kasper („Wir spielen uns viele Chancen heraus. Unsere Form ist ganz oben.“) war dem Doppelpack nahe.

Wormaten sind hungrig und gierig nach Toren

Ecke über Ecke für die drückend überlegenen Gastgeber folgte. Und eine dieser Standardsituationen sorgte für das überfällige zweite Tor des VfR, als Jean-Yves M’voto einläuft und den Eckball in der für den Wormser Innenverteidiger typischen Art und Weise hoch in der Luft stehend einköpft (26.). Wormatia ließ Ball und Gegner laufen. „Wir waren hungrig, gierig, wollten die Partie schon in Hälfte eins für uns entscheiden“, zeigte sich Wormatia-Cheftrainer Kristjan Glibo mit der offensiven Spielweise seiner Mannschaft höchst zufrieden. Der dritte Treffer ließ folglich nicht lange auf sich warten. Diesmal war es ein Freistoß des stark aufspielenden Noel Eichinger, den Tevin Ihrig aus 20 Metern trocken mit seiner linken Klebe ins lange Eck hämmerte (38.). Grimmer (40.) und Adrian Kireski (45.) hätten sogar noch vor der Pause erhöhen können.

VfR nimmt Tempo raus und trifft dennoch

Und Waldalgesheim? Der Tabellensechste blieb über die gesamten neunzig Minuten ohne einen einzigen Torschuss. Wormatia nahm nun zwar etwas den Fuß vom Gaspedal, Chancen und Tore gab’s freilich dennoch nur für die Hausherren. Kasper stoppt eine Kireski-Flanke mit der Brust, zieht sofort ab und zielt aber knapp drüber (53.). Nach einem Doppelpass des eingewechselten Gibriel Darkaoui mit Simon Joachims war es wieder soweit: Darkaoui trifft aus 16 Metern zum 4:0 ins linke Eck (71.). „Insgesamt haben wir ein starkes Spiel gezeigt“, konnte Kristjan Glibo das Geschehen auf dem grünen Rasen ziemlich entspannt von der Außenlinie betrachten.

Aleksandar Biedermann setzt den Schlusspunkt

Anspannung hingegen beim nach einer guten Stunde eingewechselten Aleksandar Biedermann. Dem zu Beginn des Jahres 2022 vom TuS Mechtersheim zur Wormatia gewechselten Mittelstürmer merkte man deutlich an, dass auch er unbedingt treffen wollte. Sein spektakulärer Fallrückzieher verfehlte noch das Ziel (80.). Einen langen Ball auf die rechte Seite erlief der Angreifer, machte ein paar Schritte und bugsiert das Leder an SV-Keeper Reichert vorbei zum 5:0 ins linke Toreck (82.). Bei diesem 5:0-Kantersieg blieb es denn auch, obwohl Simon Joachims fast noch das halbe Dutzend mit einem Schuss an den linken Pfosten vollgemacht hätte (89.). Wormatia ist für die letzten vier Spiele der Aufstiegsrunde und das spannende Duell mit dem einzig verbliebenen Meisterschaftskonkurrenten SV Eintracht Trier nach dessen 3:2-Erfolg über Verfolger FC Arminia Ludwigshafen bestens gewappnet.