Nibelungen Kurier: Wormatia erledigt seine Hausaufgaben
16.05.2022VON JÜRGEN JAAP | Alle Samstage wieder. Seit Ostersamstag haben die Fußballer des VfR Wormatia Worms Woche für Woche nur noch eines im Sinn: punkten, punkten und nochmals punkten für die Meisterschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und den sehnlichst gewünschten Aufstieg in die Regionalliga Südwest. Im erwartet schweren Auswärtsspiel beim äußerst kampfstarken FV Engers sorgten die Nibelungenstädter für den fünften Streich in Folge. Mit einem 3:1 (2:1)-Erfolg am Fuße des Westerwalds im Stadtteil von Neuwied erledigte die Elf des Wormser Trainergespanns Kristjan Glibo und Christian Adam die Hausaufgabe im spannenden Titelrennen mit SV Eintracht Trier nachhaltig. Worms geht damit als Spitzenreiter ins Spitzenspiel an der Porta Nigra in Trier – und hat mit dem Dreier in Engers bereits drei Spieltage vor Saisonende zumindest die Regionalliga-Relegation sicher.
FVE-Stürmer Sören Klappert gibt Vollgas
In den Schoß fiel den Wormsern die günstige Ausgangslage im Kampf um die Meisterschaft freilich nicht. „Das war ein arbeitsreicher Tag“, musste Christian Adam nach der Partie tief durchschnaufen. Engers warf gegen den Klassenprimus seine allseitig bekannte körperliche Robustheit in die Waagschale und hatte in Torjäger Sören Klappert den auffälligsten Akteur der ersten halben Stunde in seinen Reihen. Der Vollblut-Stürmer des Tabellenfünften nutzte eine Unsicherheit von Gibriel Darkaoui bei einer zu kurz abgewehrten Flanke mit einem Fallrückzieher spektakulär zum 1:0 (17.). Einen Flachschuss von Sören Klappert konnte Ricco Cymer entschärfen (25.), gegen den Knaller haarscharf über die Latte des bis dahin besten Spielers auf dem Kunstrasen in Engers wäre der Wormser Torwart aber machtlos gewesen (29.).
Wormatia dreht vor der Pause kräftig auf
„Wir konnten unsere spielerische Qualität zunächst kaum entfalten“, stellte Christian Adam fest. Nach 30 Minuten kamen die Wormaten aber besser ins Spiel. Erst tanzte Noel Eichinger zwei Gegenspieler aus, zielte jedoch zu hoch (33.). Wenig später schickte Daniel Kasper auf der linken Seite Simon Joachims, der eiskalt zum 1:1-Ausgleich einnetzte (35.). Die Einwechselung von Aleksandar Biedermann für Gibriel Darkaoui und eine damit verbundene Umstellung durch Coach Kristjan Glibo gab Wormatia zusätzliche Impulse. Eichinger (40.) und Jannik Marx (45.) zwangen den stark agierenden FVE-Torwart Safet Husic zu Glanzparaden. Eine Eichinger-Flanke an den langen Pfosten bugsierte Wormatia-Mittelstürmer Aleksandar Biedermann per Kopfball ins kurze Eck (45.+2). Wormatia hatte die Partie gedreht. Und Wormatia hätte sogar durch Henrique (45.+4) oder Tevin Ihrig (45.+5) noch vor dem Halbzeitpfiff nachlegen können.
Wormaten drängen und treffen zur Entscheidung
Von der etwas glücklichen Führung getragen übernahmen die Gäste (Christian Adam: „Wir waren nun sehr agil“) nach dem Wechsel das Kommando. Fortan hieß es: Wormatias Angreifer versus Torwart Husic. Erst fischt Husic einen Biedermann-Kopfball aus der Luft (49.) und rettet gegen den Wormser Mittelstürmer mit brillanter Fußabwehr (55.). Husic zum Dritten dann gegen Noel Eichinger. Nach einem Foul an Daniel Kasper, der zuvor im Anschluss an einen schnellen Einwurf knapp am Tor vorbei zielte (58.), gab es Strafstoß. Husic ahnte die Ecke und parierte (66.). Egal, nächster Anlauf. Diesmal war es Henrique, der nach einer Ecke das Leder Eichinger auflegte, dessen Flanke Kasper in der Mitte einköpfte (69.). Die Entscheidung in der lange umkämpften Partie zugunsten der Gäste war gefallen.
Bittere Pille für den VfR: Daniel Kasper sieht Rot
Einen Dämpfer indes musste der Tabellenführer noch hinnehmen. Der formstarke Wormser Angreifer Daniel Kasper leistete sich bei einem Zweikampf im Mittelfeld ein grobes Foul, das Schiedsrichter Jan Dennemärker (Schwarzenholz) mit Rot ahndete (82.). „Überzogen und sehr ärgerlich, eine gelbe Karte hätte genügt“, wie Christian Adam befand. Der 19-jährige Youngster fehlt damit definitiv im Spitzenspiel in Trier. In Engers brachte Wormatia die drei Punkte locker nach Hause, zumal die Partie mit beiden Mannschaften in Unterzahl ob einer Verletzung bei den Gastgebern, die bereits viermal gewechselt hatten, gemütlich austrudelte.