Nibelungen Kurier: „Wir hatten gute Chancen“

23.10.2022

Wenn ein 2:2 Unentschieden zeigen kann, dass eine Mannschaft sich gefunden hat und immer mehr zusammen gewachsen ist, dann das Remis beim SFV Freiberg. In den letzten zehn Minuten machte der VfR Wormatia Worms aus einem 0:2 Rückstand noch den Ausgleich. In einer Partie, in der beide Mannschaften ihre dominanten Spielanteilen hatten. Der VfR hatte jeweils zu Beginn der zwei Halbzeiten ihre starken Phasen. Wobei die Gastgeber die erste Torgelegenheit hatten. Tevin Ihrig war sich seiner Sache in der 6. Minute zu sicher. Beim Klärungsversuch schoß er seinen Gegenspieler Mohamed Baroudi an, doch Keeper Ricco Cymer mit einer Klassen Reaktion entschärfte die Situation. In der Folgezeit bestimmte der VfR das Geschehen. Zuerst wurde Jannik Sommer im letzten Moment der Ball vom Fuß gespitzelt und in der 14. Minute knallt Lennart Grimmer aus 14 Meter das Spielgerät an die Latte. Die Wormatia war klar am Drücker, noch fehlte die Genauigkeit und der finale Pass.

Aus der Ferne probierte es noch einmal Sandro Loechelt, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Vorbei war dann auch die Herrlichkeit der Wormatia und die Gastgeber bekamen immer mehr Oberwasser. Aber außer zwei gefährlichen Abschlüssen nach zwei Ecken, hatten die Freiberger auch nicht viel zu bieten. In der 33. Minuten dann doch die Führung für die Gastgeber. Den Ball einfach planlos nach vorne gedroschen, die Wormatia Abwehr etwas unsortiert, Ihrig zu weit von seinem Gegenspieler entfernt, Sökler traf den Ball nicht richtig und über Torhüter Cymer hinweg flog er ins Wormatia Gehäuse zum 1:0. Ein Tor, das so nicht geplant war und mehr aus dem Zufall entstanden ist. Bis zur Pause beherrschte Freiberg das Spiel.

Trainer Maximilian Mehring: „Eine sehr gute Anfangsphase unserer Seite. Wir hatten gute Chancen, leider manchmal zu schlecht ausgespielt. Der Führungstreffer fiel aus dem Nichts. Wir wollten in der zweiten Hälfte weiter Positiv bleiben und an die gute Phase im Spiel wieder anknüpfen.“ Duplizität in der 2. Halbzeit. Wieder der bessere Start für den VfR. Innerhalb einer Minute zwei große Chancen den Ausgleich zu erzielen. Lorenzen setzte sich im Zweikampf durch und zielt leider am Tor vorbei. Kurz darauf Jannik Sommer im Strafraum, rutschte aus und traf dann den Ball nicht richtig. Es hätte der Ausgleich erzielt werden können. Mitten in die Dranphase der Wormatia fiel das zweite Tor der Gastgeber. Sechs Wormaten standen unsortiert gegen zwei Freiberger, ließen die beiden agieren und Amer Cekic konnte das Ergebnis auf 2:0 erhöhen. Freiberg hatte in der Folgezeit die Partie im Griff und dem VfR fiel nicht viel ein, um das Resultat noch zu ändern. Außer einen Pfostenschuss von Marx gab es keine große Offensivaktion mehr.

Wie schon am letzten Spieltag hatte Trainer Maximilian Mehring dann das Glück mit seinen Auswechslungen. In der 74. Minute kam Arcanjo Köhler ins Spiel und gleichzeitig der VfR zurück in die Partie. Zuerst scheiterte Köhler am spitzen Winkel und Melvyn Lorenzen zielte knapp am Tor vorbei. Doch die Mannschaft gab sich noch nicht geschlagen, zeigte dass sie gewillt waren, hier nicht zu verlieren und wenigstens noch einen Punkt mitnehmen zu können. In der 83. Minute der Anschlusstreffer. Nach einer schönen Vorarbeit von Arcanjo Köhler traf Kapitän Sandro Loechelt. Völlig alleingelassen von der Abwehr konnte er per Direktabnahme ins lange Eck vollenden. Kurz darauf sogar noch der Ausgleich. Wieder war Köhler der Vorbereiter. Ein langer Ball über die linke Seite auf Melvyn Lorenzen und diesmal konnte er Torhüter Theo Saubert bezwingen.

Ein offener Schlagabtausch

Die letzten Minuten waren ein offener Schlagabtausch. Jeder wollte die Begegnung noch für sich entscheiden. Vielleicht sogar mit den besseren Chancen für die Wormatia. Trainer Mehring: „ Kompliment wieder an meine Mannschaft. Wie sie in der Endphase aufgetrumpft sind, eine Reaktion gezeigt haben, auch von der Bank aus. Mehr als verdient der Ausgleich. Für uns ein gewonnener Punkt, wenn man spät noch das Spiel halber drehen kann. Trotzdem wäre noch mehr möglich gewesen für uns.“ Der Gästetrainer Ramon Gehrmann sah die Partie ähnlich: „Die Wormatia beherrschte jeweils die ersten zehn Minuten beider Halbzeiten. Danach waren eigentlich wir das spielbestimmende Team. Mich ärgern die zwei späten Gegentore enorm. Zweimal gaben wir große Hilfestellung. Das muss ich mir noch einmal ansehen. Für uns zwei verlorene Punkte. Obwohl der VfR am Ende dem dritten Treffer näher war, als wir.“

Nun geht es für die Wormatia schon am Freitagabend weiter. Die Heimpartie gegen den VfR Aalen wurde um einen Tag vorverlegt. Anpfiff ist um 19 Uhr.