Nibelungen Kurier: Wird jetzt alles besser?

19.12.2022

Von Marcus Diehl › Langt ein Trainerwechsel aus, um die Mannschaft wieder auf den erfolgreichen Weg zu bringen? Diese Frage steht jetzt im Raum. Es gibt genug Beispiele dass es funktionieren kann. Der Trainer ist immer das schwächste Glied in der Kette. Eine uralte Floskel im Fußball. Die Schuld Trainer Maximilian Mehring alleine anzuheften, ist sehr unfair und viel zu einfach. Ist es sein Fehler, dass die Mannschaft zu spät zusammengesetzt wurde?

Zu wenig Budget

Ist es der Fehler, der Kaderplaner, dass zu wenig Budget zur Verfügung steht? Natürlich wird Maximilian Mehring bei der Auswahl der Spieler ein Wörtchen mitgeredet haben. Sportlicher Leiter Norbert Hess: „Jeder weiß, dass uns ein niedrigerer Etat, als bei der Konkurrenz zur Verfügung steht. Es ist ein Spagat zwischen wirtschaftlicher Machbarkeit und Wunsch. Max war bei jeder Entscheidung mit eingebunden.“

Bei diesen Voraussetzungen muss jede Personalie sofort einschlagen. Das ist leider nicht passiert. Jeder Spieler muss sich hinterfragen, alles für die Wormatia getan zu haben. Der Wille kann hoffentlich keinem abgesprochen werden, an der Umsetzung haperte es dann doch enorm. Jetzt steht die Mannschaft in der Pflicht. Eine richtige Vorbereitung konnte Mehring mit seinem Team im Sommer nicht absolvieren. Auf jeden Fall nicht so, wie es sich ein Trainer wünscht. Die Chance wurde ihm für den Winter jetzt genommen. So ist das mittlerweile im Fußball-Geschäft.

Neuer Impuls für die Restrunde

In der offiziellen Pressemeldung von der Wormatia betont Sportvorstand Ibrahim Kurt: „ Diese Entscheidung ist uns überaus schwergefallen, weil wir Max sowohl menschlich als auch seine professionelle Art sehr schätzen. Aber wir möchten damit einen neuen Impuls für die Restrunde setzen, um alle Kräfte für den Klassenerhalt zu mobilisieren,” so Sportvorstand Ibrahim Kurt. Dies bekräftigte der sportliche Leiter Norbert Hess: „ Die Frage war, machen wir so weiter oder ändern wir jetzt was? Der Ausschlag für den Wechsel war letztendlich die fehlende Anzahl der erreichten Punkte und auch die letzten Spiele. Es kann nur ein Ziel geben, der Klassenerhalt und dafür müssen wir alles tun.“

Er betonte und lobte explizit noch einmal die professionelle und akribische Arbeit von Maximilian Mehring. Auch eine Diskrepanz zwischen Trainer und Mannschaft war nicht zu spüren. Das Verletzungspech kam noch hinzu und die Platzverweise in einigen wichtigen Phasen waren mehr als kontraproduktiv. Alles Punkte die für Trainer Maximilian Mehring nicht zu Lasten gehen dürfen. Die Leistung bringt die Mannschaft auf dem Platz. Egal ob es viele Ausfälle vor einem Spiel gab oder nicht. Jeder Einzelne hat für sich den Anspruch ein tauglicher Regionalliga Spieler zu sein. Vielleicht auch berechtigt, aber als Mannschaft haben sie es noch nicht gezeigt. Norbert Hess: „Wir erhoffen uns durch einen neuen Trainer neue Impulse, der neue Akzente setzen kann. Das restliche Trainerteam um Mario Cuc wird mit an Bord bleiben. Dem Klassenerhalt muss allem untergeworfen werden. Wenn wir ehrlich sind, die Tatsache dass wir noch über dem Strich stehen, haben wir nur dem Umstand zu verdanken, das Aalen die Punkte abgezogen wurde. Ob wir einen Abstieg noch einmal so gut verkraften, wie vor drei Jahren, kann in Frage gestellt werden.“

Mannschaft ist gefordert

Jetzt wird der Markt sondiert und so schnell wie möglich sollen die ersten Gespräche stattfinden. Die Mannschaft ist jetzt gefordert und wird auch die nötige Unterstützung brauchen. Aus allen Richtungen, vor allem von den Fans und den Zuschauern. Der zwölfte Mann muss mithelfen, das die Mannschaft sich in der Tabelle wieder aus dem Sumpf zieht. Alla Wormatia, in guten wie in schlechten Zeiten.