Nibelungen Kurier: VfR holt verdienten Punkt
06.03.2023Von Marcus Diehl › Der Anfang ist gemacht. Gegen den Tabellenführer der Regionalliga Südwest, SSV Ulm, holte der VfR Wormatia Worms zum zweiten Male in dieser Saison ein verdientes Unentschieden. Das 0:0 ist aufgrund der kämpferischen Leistung der gesamten Truppe als gerecht einzustufen. Die Gäste hatten zwar die reifere Spielanlage anzubieten und waren auch die spielbestimmende Mannschaft, aber vor allem in der 1. Halbzeit kamen sie nicht so richtig gefährlich in den Wormser Strafraum hinein. Das neue Innenverteidiger-Duo Ramzi Ferjani und Neuzugang Niklas Jeck harmonierten schon ganz gut miteinander.
Das ganze Team legte einen engagierten und couragierten Auftritt hin und das über die gesamte Spielzeit über. Je länger die Partie dauerte, wurde das Selbstvertrauen der Wormatia immer größer und der Glaube gegen ein Spitzenteam eine gute Leistung abzurufen wuchs von Minute zu Minute. Nur in der Offensive haperte es noch ein bisschen. Wenn einer der schwächsten Sturmreihen der Liga auf die mit Abstand beste Defensivreihe trifft, ist es auch kaum verwunderlich. Mittelstürmer Nils Fischer hatte gegen die beiden Hünen in der Innenverteidigung der Ulmer Spatzen kaum eine Gelegenheit, sich zu entfalten. Oft waren auch die hohen Anspiele kontraproduktiv. Was aber der läuferische Einsatz von Nils Fischer betrifft, war das schon allen Ehren wert. Immer wieder versuchte er die sehr stabile Abwehr der Gäste unter Druck zu setzen und Fehler zu erzwingen, gab keinen Ball verloren. Auf dem schwer zu spielende Geläuf war es auch schwer, spielerische Leckerbissen zu zeigen. In einigen Situationen im Umschaltspiel der Wormatia versprang das Spielgerät und die Konter verpufften. So war es Jannik Marx, der in Hälfte eins den einzigen Schuss aufs Gästetor vollbrachte. Die Gäste schafften es aber auch nicht gefährlich zu werden. Immer wieder war ein Wormser Bein dazwischen. Zwei Halbchancen, das war es aber auch. Die 1.306 Zuschauer honorierten den Einsatz schon zur Pause mit wohlwollendem Applaus. Trainer Peter Tretter gratulierte noch auf dem Platz seiner Mannschaft, bevor es in die Kabine geht: „Unser Plan war zuerst einmal stabil zu stehen, das haben wir erreicht. Solchen Mut und Einsatz und Einsatz brauchen wir, um gegen so einen Gegner zu bestehen.“
Dass die Ulmer nicht zufrieden sein konnten, zeigte sich sofort nach dem Wiederanpfiff. Sehr druckvoll kamen sie aus der Kabine. Es brannte zum ersten Mal im Strafraum der Wormatia, der Schuss geht am linken Torpfosten vorbei. Die erste Drangphase wurde unbeschadet überstanden. Die größte Torchance bis hierher hatte Ulm in der 60. Spielminute. Bastian Allgeier aus der Drehung heraus, genau auf Torhüter Ricco Cymer. Außer einer kleinen Unsicherheit war Ricco Cymer ein sicherer Rückhalt. Beim VfR kann nun Daniel Kasper für Melvyn Lorenzen. Die Gäste antworteten mit einem dreier Wechsel und erhöhten noch einmal die Schlagzahl in der Offensive. Kasper war es dann auch vorbehalten, sich die beste Gelegenheit der Wormatia zu erarbeiten. Doch sein Schuss geht am langen Eck vorbei. In der Folgezeit wurde es im Wormser Strafraum immer brenzliger. Doch mit Glück und Können blieb bis zum Schlusspfiff die Null stehen. Das i-Tüpfelchen hätte kurz vor dem Ende Daniel Kasper setzen können. In einer aussichtsreichen Schussposition wurde er im letzten Moment noch von einem Ulmer Abwehrbein geblockt.
Ein Unentschieden, das für die Moral sehr wichtig sein wird. Dass der absolute Wille und Einsatz mit einem Punkt belohnt wurde, darauf gilt es in den nächsten Spielen aufzubauen. Trainer Peter Tretter in der Pressekonferenz: „Kompliment an mein Team. Die Mentalität, die wir an den Tag gelegt haben, brauchen wir. Hinten raus hatten wir auch das benötigte Spielglück. Dass wir kein Chancenfestival kreieren, war uns auch klar. Jeder Spieler hat alles investiert, das muss in Zukunft unsere Basis sein.“
Auf jeden Fall ist jeder Zuschauer wieder einmal zufrieden nach Hause gegangen und wird ihr Team hoffentlich beim nächsten Heimspiel gegen Mainz 05 II wieder unterstützen. Am Samstag geht es erst einmal zum TSV Steinbach Haiger.