wormatia.de: 4:1-Sieg! Wormatia überrascht in Aalen

06.05.2023

Was für eine Befreiung! Weil sich die Gastgeber auf der Halbzeitführung ausruhen, wittern die Wormaten ihre Chance und drehen das Spiel in der Schlussphase. Matchwinner ist der dreifache Torschütze Nils Fischer.

Die Vorzeichen sahen wirklich nicht gut aus, gerade offensiv war die Bank wegen verschiedener Ausfälle sehr dünn besetzt. Für den gesperrten Nicola Arcanjo Köhler kam Anil Gözütok in die Startelf und im Tor erhielt Luca Pedretti den Vorzug vor Ricco Cymer.

Die 1. Halbzeit in der Ostalb Arena hatte nur wenige Höhepunkte zu bieten. Zu vorsichtig war das Abtasten beider Mannschaften, zu viele Fehler wurden auf beiden Seiten produziert. Die Wormaten hatten lange Zeit etwas mehr Spielanteile, die Gastgeber mehr Ecken und Abschlüsse, letztere meist über Kindsvater. Dessen beste Möglichkeit parierte Pedretti per Fußabwehr (17.). Bei einem Eckball sah der junge Schlussmann dagegen nicht ganz so gut aus. Glück, dass Aalen es nicht ausnutzen konnte (33.).

Machtlos war er dann fünf Minuten später. Ex-Wormate Leon Volz zog aus 25 Metern einfach mal ab und traf praktisch aus dem Nichts absolut unhaltbar unter die Latte zum 1:0-Halbzeitstand (38.). Kurz zuvor hatte auf der anderen Seite Lucas Torres den ersten Torschuss abgesetzt, in der letzten Szene zielte dann Jannik Marx zu hoch (45.).

Mit diesem Ergebnis hätte der VfR Aalen den Klassenerhalt sicher gehabt. Es machte den Eindruck, als würden sich die Gastgeber auf dieser Gewissheit ausruhen. Kindsvater hatte zwar die erste Torchance nach der Pause (49.), aber danach investierte der schwarz-weiße VfR offensiv nicht mehr viel und ließ die Wormaten kommen. Die störten nun früher und provozierten prompt einen Ballverlust in Strafraumnähe, Nils Fischer wurde gerade noch abgelaufen (51.). Danach startete Marx einen Alleingang durch die Abwehr, sein Schuss wurde abgeblockt (53.).

Die Wormatia hatte nun deutlich mehr Ballbesitz und war am Drücker. Aber erst dank tätiger Mithilfe von Torwart Brauns gelang der Ausgleich. Der verschätzte sich bei Gözütoks Flanke und warf den Ball Fischer vor die Füße – 1:1 (72.). Aalen wachte auf und machte wieder mehr, ohne zwingend zu werden. Stattdessen schlugen die Wormaten zu und Ramzi Ferjani drehte per Kopf nach Gözütok-Ecke das Spiel (84.). Jetzt klappte alles. Niklas Jeck schlug einen Freistoß aus der eigenen Hälfte weit in den Strafraum, umringt von drei Gegenspielern konnte Fischer den Ball trotzdem annehmen und aus der Drehung zur 1:3-Entscheidung treffen (89.). Und als Lennart Grimmer einen Befreiungsschlag nach vorne drosch, hatte Fischer viel Platz und legte im zweiten Versuch noch eins nach zum 1:4-Endstand (90.+1).

Der erste Auswärtssieg seit Oktober und ein ganz wichtiger für die Moral! Wegen des gleichzeitigen Sieges von Kassel bleibt tabellarisch leider alles beim Alten, aber die Wormaten haben heute gezeigt: Sie leben noch! Das gibt Kraft und Selbstvertrauen für das Heimspiel gegen die TSG Balingen am Freitagabend.